Guten Abend Freunde im Forum,
heute möchte ich Euch das kleine Dokumentenkonvolut des ehemaligen Obergefreiten Heinrich Boxhammer vorstellen. Da das Soldbuch stark gebraucht ist, vermutlich wurde es auch mehr als einmal nass, sind manche Einträge teilweise schwer zu lesen. Im Original kann ich alles erkennen, aber bei den Scans bin ich mir nicht sicher. Deswegen möchte ich den militärischen Werdegang von Heinrich Boxhammer kurz skizzieren:
Geboren am 24.3.1912 wurde der Landwirt zum Gren.Ers.-Btl. 62 eingezogen. Hier wurde am 05.06.1940 sein Soldbuch ausgestellt. Als Feldtruppenteil sind die 12. (MG) und 8.(MG)/Inf.Rgt. 62 genannt. Er machte den Feldzug gegen die Sowjetunion von Beginn an mit und wurde am 9.7.1943 im Rahmen der Kämpfe bei der Schlacht von Orel verwundet. Nach Ausheilung der Verwundung kam er erneut zur 8. Kompanie zurück. Für seine bisher gezeigten Leistungen bzw. konform zu den Verleihungsbedingungen wurden ihm dafür verliehen: das Infanteriesturmabzeichen in Silber, die Ostmedaille 1941/42 und das Verwundetenabzeichen in Schwarz.
In den Monaten Januar und Februar 1944 kämpfte die 7. Division im Rahmen des Rückzuges in den Pribjet-Sümpfen. Die Lage war zu dieser Zeit sehr teilweise sehr unübersehbar und die militärische Führung war gezwungen, viel zu improvisieren. Darunter fiel auch das kurzfristige Verschieben von Einheiten (Kompanien, Bataillone aber auch Regimenter) um Löcher in der aufgerissenen Front zu stopfen.
Die 7. ID traf dies sehr stark, so dass der Stab nur noch Resteinheiten kommandierte und die Division lt. Chronik als „Kampfgruppe 7. ID“ bezeichnet wurde. In der Divisionschronik sind nicht alle Verschiebungen genannt, im Falle des Gren.Rgt. 62 nenne ich zwei Beispiele: Bessedki/Petrikoff im Januar und Rogatschew im Februar 1944. Zu dieser Zeit kämpfte auch die 5. Panzerdivision im Raum der Pribjetsümpfe. Bei einer dieser Gelegenheiten war das Gren.Rgt. 62 wohl der 5. Panzerdivision unterstellt, denn bei dieser erfolgte die Verleihung des Eisernen Kreuzes 2. Klasse.
Aufgrund einer Erkrankung konnte Herr Boxhammer am 29.7.1944 die Ostfront verlassen. Sein weiterer Weg nach Genesung führte über das Gren.Rgt. 320 (Einsatz im Westen) und Verwendung im Gren.Ers.-Btl. 19 „List“ zum Feldausbildungs-Rgt. 467 des Wehrkreises VII. Eine weitere Frontverwendung blieb im so erspart. Ob, wo und wann er in Kriegsgefangenschaft geraten ist oder ob er doch noch kurz vor Kriegsende fiel, ist mir nicht bekannt.
Kann einer von Euch das Geheimnis lüften?
Zu den vier Urkunden:
- Infanteriesturmabzeichen: Unterschrift Major Liphart, (Dt. Kreuz in Gold)
- Ostmedaille 41/42: Oberleutnant Wagner, (Dt. Kreuz in Gold)
- Verwundetenabzeichen in Schwarz: mir unbekannter Arzt
- Eisernes Kreuz 2. Klasse: Generalmajor Decker (Ritterkreuz m. Eichenlaub, DKiG)
- Erlaubniskarte (Format 6x9cm): Unterschrift unbekannt
und jetzt zu den Scans: