Guten Abend Freunde im Forum,
heute möchte ich Euch den Wehrpass des ehemaligen Oberleutnants August Nußrainer vorstellen. Dieser, 1915 geboren, wurde 1937 bei der 4.(MG)/Inf.Rgt. 61 eingezogen. Im Laufe der nächsten Jahre bis März 1942 wurde er bei der 5. und 12.(MG) Kompanie dieses Regimentes verwendet.
Dabei wurde er bis zum Feldwebel befördert und erhielt sieben seiner acht Auszeichnungen. Die letzte Verleihung als Feldwebel war die des Eisernen Kreuzes 1. Klasse. In der Zeit vom 22.10. bis 13.12.1942 besuchte er den 11. Offiziers-Anwärter-Lehrgang der Schule II für Infanterie in Wiener Neustadt. Am 1.11.1942 erfolgte die Beförderung zum Leutnant. Anschließend erfolgte eine fast einjährige Verwendung beim Inf.Ers.Btl. 61 bzw. Gren.Ers.Btl. 61 und bei der Sonder-Führerreserve … Lehrstab I. Dieser Eintrag befindet sich auf Seite 12, letzte Spalte, und ist für mich nicht ganz lesbar. Habt Ihr eine Idee?
Im Dezember 1943 wurde er mit der Führung der Panzer-Zerstörer-Kompanie 483 beauftragt. Nach dortigem vierwöchigen Einsatz wurde er ein zweites Mal verwundet. Diese Verwundung ist im Truppenstammrollenauszug erwähnt: Granatsplitter im linken Unterarm. Sie ist im Gegensatz zu seiner ersten Verwundung, für die er das Verwundetenabzeichen in Schwarz erhielt, nicht im Wehrpass dokumentiert. Die Folgen dieser zweiten Verwundung müssen jedoch erheblicher gewesen sein, da er dafür sofort das Verwundetenabzeichen in Silber erhielt.
Sein letzter Feldtruppenteil hat einen klangvollen Namen: Panzer-Zerstörer-Kompanie 483. Leider habe ich wenige weitere Informationen über die Einheit: Der „Tessin“ listet sie unter den Panzereinheiten, erwähnt die Aufstellungen im Herbst 1943 und merkt an, dass diese Kompanien bzw. Bataillone weiterhin zur Waffengattung „Infanterie“ gehörten.
Mit dem Suchbegriff dieser Kompanie lassen sich weitere Einträge in anderen Foren finden. Wer sich dafür interessiert, wird im MFF, FdW und Feldgrau.net fündig. Links habe ich jetzt keine angefertigt, da ich kein Urheberrecht verletzen möchte.
Die Beförderung zum Oberleutnant erfolgte am 1.3.1944 und wird durch das Wehrmeldeamt Traunstein bestätigt. Einträge über eine weitere Verwendung sind im Wehrpass leider nicht eingetragen. Ich vermute, dass er mit der Ausheilung dieser zweiten Verwundung nicht mehr zu einem neuen Feldkommando kam. Da die letzte Beförderung durch das Wehrmeldeamt Traunstein bestätigt wurde, in dessen Bereich das III./IR 61 seinen Friedensstandort hatte, wurde er vielleicht dort beim Ersatztruppenteil tätig? Ist aber nur eine Vermutung von mir. Vielleicht hat einer von Euch Informationen über das weitere Schicksal des Oberleutnants August Nussrainer?
Ergänzt wird der Wehrpass mit der Mitteilung der Kompanieübernahme und einem Kriegsstammrollenauszug.
Es grüßt Euch herzlich – Armin.