Guten Abend Freunde im Forum,
vor ca. 2 Jahren habe ich einmal alle Angehörigen aus der Mitgliederliste des ehemaligen „Traditionsverband des ehemaligen Inf.Rgt. 19“ angeschrieben. Die Liste befindet sich bei mir, da ich bis zur Auflösung des Traditionsverbandes im Vorstand tätig war. Ein Resultat dieser Aktion kommt jetzt:
Heute möchte ich Euch das Dokumenten- und Foto-Konvolut des ehemaligen Stabsfeldwebels und Assistenten Karl H. vorstellen, dass mir seine Tochter überlassen hat.
Beim Werdegang kann ich nur von den Daten auf den Urkunden ausgehen bzw. von den Beschriftungen der Fotos. Diese, sofern rückseitig vorhanden, habe ich in roter Schrift auf den Scans eingesetzt. Ein Wehrpass oder Soldbuch war leider nicht mehr vorhanden. Ich vermute es wurde von Herrn H. bei der Pensionsbehörde vorgelegt - und kam dann natürlich nicht mehr zurück.
Kar. H. wurde 1908 geboren, die früheste Aufzeichnung ist auf einem Foto das Jahr 1928. Er war damals Angehöriger des Ausbildungs-Btl. Inf.Rgt. 19, dass in Landshut stationiert war. Bei diesem blieb er bis es 1935, bei der Umstrukturierung der Wehrmacht zum I. Btl./Inf.Rgt. 62 wurde. Zunächst Angehöriger der 1. Komp. wurde er später in die 6. Kompanie versetzt. Hier war er Stabsfeldwebel und wurde aufgrund seines Alters wahrscheinlich als Rechnungsführer oder in vergleichbarer Position eingesetzt. Ob er in den 30-Jahren aus dem Wehrdienst entlassen wurde, konnte mir die Tochter nicht sagen. Dann müsste aber eigentlich eine höhere Verleihungsstufe der WH-Dienstauszeichnung vorhanden sein.
Herr H. machte dann den Einmarsch in Österreich und dem Sudetenland, sowie den Einsatz in Polen, Frankreich und 1941 in der Sowjetunion des Inf.Rgt. 62 mit. Am 20.11.1941 wurde er schwer an der linken Hand/Unterarm verwundet. Im Verlauf der Heilung verlor er den linken Unterarm. Eine Auszeichnung mit dem Verwundetenabzeichen in Silber ist nicht bekannt. Eine dementsprechende Urkunde fehlt. Herr H. wurde allerdings danach nicht aus dem Wehrdienst entlassen, sondern entschloss sich die Wehrmachtbeamtenlaufbahn einzuschlagen. Er wurde bis Kriegsende bei der Wehrmacht-Standort-Verwaltung Landshut als Assistent verwendet.
Jetzt erst einmal zu den ersten Scans bzw. Erläuterungen:
Die Urkunde zum Schützenabzeichen 1930 unterzeichnet Hauptmann Blumentritt, später: General der Infanterie, Träger des Ritterkreuzes mit Eichenlaub.
Die Urkunde zum Schützenabzeichen 1929 unterzeichnet Hauptmann Volckamer von Kirchensittenbach, später: General der Gebirgstruppe, Träger von DKiG und Ritterkreuz. Diese Urkunde ist in Übergröße, fast Format DIN A3 und gerahmt.
Die Fotos sind meist im Format 8,5x13,5cm.