Hi zusammen
Da zur Zeit nicht viel im Forum gezeigt wird, möchte ich euch heut die Gruppe des späteren Oberfeldwebel Heinz Klemm vorstellen.
Über Klemm habe ich keinerlei weitere Daten oder Erkenntnisse, weshalb sich die Vorstellung im Wesentlichen auf seine vorhandenen Urkunden bezieht.
Heinz Klemm war im August 1939 als Gefreiter Angehöriger des Stabs des III. Bataillons des bayrischen Infanterie-Regiment 19, dem späteren 'Regiment List'.
Durch den damaligen Oberst und Regimentskommandeur Hans Zorn wurde Klemm die Medaille zur Erinnerung an den 1. Oktober verliehen.
Nachfolgend aus dem Lexikon der Wehrmacht (LdW) über die Einsätze des Regiments im Polen- und Westfeldzug:
„Im August 1939 erfolgte die Verlegung vom Regiment in die Slowakei. Von der Slowakei nahm das Regiment am Polenfeldzug teil. Bei Cadca wurde die polnische Grenze überschritten, das Regiment fungierte als Divisionsreserve. Das Regiment wurde am 2. September 1939 an die Front vorgezogen und stürmte die Barania-Höhe. Bis zum Abend wurde die Bahnlinie bei Wegierska-Gorka erreicht. Bis zum 5. September 1939 konnte das Regiment bis Myslenice vorstoßen und am 14. September 1939 wurde der San bei Ostrow erreicht. Über Krokowiec, Jaworow, Szkio und Jonow wurde am 21. September 1939 Lemberg erreicht und genommen. Hier endete für das Regiment der Polenfeldzug und ab dem 12. Oktober 1939 erfolgte die Verlegung mit der Bahn in den Raum Mönchen-Gladbach. Ende Januar wurde in den Raum Tüddern-Geilenkirchen verlegt.
Am 10. Mai 1940 durchstieß das Regiment die Bunkerlinie am Jaliana-Kanal und überschritt mit den Spitzen bereits gegen 8 Uhr die Maas. Am Nachmittag wurde der Maas-Schelde-Kanal erreicht und bis zum Abend die dahinter liegende Bunkerlinie durchbrochen. Am 11. Mai 1940 konnte der Albert-Kanal erreicht, bis zum 14. Mai 1940 wurde die Dyle erreicht. Am 15. Mai 1940 griff das Regiment die Dyle-Stellung an und konnte bis zum Abend die Stadt Limal erobern und so einen Brückenkopf bilden. Am 16. Mai 1940 wurde der Brückenkopf erweitert und bis zum 17. Mai 1940 wurde die Sennette erreicht, bis zum 20. Mai 1940 die Schelde. Beim Versuch, die Schelde zu erreichen, hatte das Regiment schwere Verluste. Trotzdem konnte bei Pecq die Schelde überquert werden, es folgten schwere Kämpfe gegen die Briten entlang der Lys. Über Lomines wurde die deule im Sturm genommen. Bis zum 29. Mai 1940 wurde die Daladier endgültig durchbrochen, am 30. Mai begann der Angriff auf Lille. Nach der Kapitulation von Lille am 31. Mai 1940 wurde das Regiment nach Burgund verlegt. Im weiteren Verlauf des Frankreichfeldzuges war das Regiment mit der 7. Infanterie-Division Armeereserve und marschierte über St. Remy-Bar sur Aube und Baignec bis in den Raum Precy, wo es ab dem 23. Juni 1940 zur Ruhe kam. Am 1. Juli 1940 verlegte das Regiment in den Raum Lille-Roubaix, wo es sich auf die geplante Landung in England vorbereitete.
Im November 1940 mussten der Regimentsstab und das III. Bataillon vom Regiment zur Aufstellung vom Stab und des I. Bataillons vom Infanterie-Regiment 204 der 97. leichten Infanterie-Division abgegeben werden.“
Klemm, zwischenzeitlich Oberjäger (Unteroffizier) wurde hier zur 10. Kompanie des Infanterie-Regiments 204 versetzt.
Am 6. Juli 1942 wurde das Regiment in Jäger-Regiment 204 umbenannt und gehörte der ebenfalls umbenannten 97. Jäger-Division an.
Die Division und das Regiment waren im Kaukasus und am Kuban eingesetzt
wiederum aus dem LdW:
Am 8. Juli 1942 trat das Regiment bei Mayakiam zur Sommeroffensive an. Über den Donez stieß das Regiment in Richtung Rostow vor. Am 21. Juli 1942 kam es zu Kämpfen bei Schachtenk, Siambek und Krassno Snamenski. Am 23. Juli 1942 kämpfte das Regiment bei Stenka. Am 27. Juli 1942 erreichten die Spitzen des Regiments den Don. Das Regiment überquerte am 28. Juli 1942 bei Bagajewskaja den Fluss. Auch der dahinter liegende Fluss Manytsch wurde überschritten, obwohler durch eine Dammsprengung Hochwasser führte. Nach der Überquerung der Flüsse drehte das Regiment mit der Division nach Süden in Richtung Maikop ein. Am 13. August 1942 drang das Regiment in Maikop ein und nahm die Stadt. Mit der Einnahme der Stadt wurde das Gebirge des Kaukasus erreicht, der Gebirgskrieg begann. Bis zum 15. August 1942 konnte das Regiment bis Schirwanskaja vordringen, doch der russische Widerstand wurde immer stärker. Im September 1942 wurde dem Regiment ein Hochgebirgs-Bataillon zugeführt. Bis Ende September wurde der Geimann-Berg genommen, Mitte Oktober 1942 wurde das Pschisch-Tal erreicht. Am Fluss Pschisch endete Ende Oktober 1942 der Vormarsch des Regiments, die russische Gegenoffensive begann. Das Regiment hatte sich starker Angriffe zu erwehren, konnte aber seine Stellungen halten. In der Nacht vom 25 zum 26. Dezember 1942 wurde das Regiment durch Teile der 4. Gebirgs-Division abgelöst und im Eilmarsch in den Raum südöstlich von Krasnodar am Kuban verlegt. Hier hatte das Regiment schwere russische Angriffe abzuwehren. Diese Angriffe zielten zur Abschneidung der deutschen Verbände im Kaukasus ab.
Langsam und planmäßig setzte sich das Regiment in den folgenden Monaten auf den Kuban-Brückenkopf ab und garantierte so den im Kaukasus stehenden deutschen Verbänden den Rückzug. Über Ssewerskaja, Iskaja, Cholmskaja und Achtyrskaja ging das Regiment auf Krymskaja zurück. Am 4. April 1943 kam es hier zum ersten von vier schweren russischen Angriffen, die das Ziel hatten, die deutsche Front zu durchbrechen. Die vier großen russischen Angriffe konnten nur mit der Aufbietung der letzten Reserven abgeriegelt und die HKL gehalten werden. In der Nacht vom 3./4. Mai 1943 ging das Regiment auf die Goten-Linie westlich von Krymskaja zurück. Nach dem Ausbau der Stellungen kam es Ende Mai um schwere Kämpfe um Moldawanskoje und Gorischtschnyi. Im September 1943 wurde die Räumung des Kuban-Brückenkopfes befohlen. Das Regiment war neben demJäger-Regiment 207 eine der letzten Einheiten, welche die Stellungen auf dem Kuban hielten. Am 8. Oktober 1943 hatten auch das Regiment auf die Krim übergesetzt.
Für diese Einsätze wurde Klemm am 25.1.1943 mit dem Ek 2 ausgezeichnet. Unterschrieben wurde die Urkunde von Generalmajor Ernst Rupp.
Die Verleihung des Infanterie-Sturmabzeichen in silber erfolgte am 31.5.1943. Die Unterschrift ist mir nicht bekannt.
Am 1.8.1943 erfolgte für die Teilnahme an den Kämpfen im Kubanbrückenkopf die Verleihung des Kubanschild an Klemm (zwischenzeitlich Feldwebel) und am 15.8. die Verleihung der Nahkampfspange in bronze. Auch diese Unterschrift kann ich nicht zuordnen.