Hallo Zusammen,
diesen kleinen (aber leider nicht vollständigen) Nachlaß habe ich vor längerer Zeit mal über Militaria321 erworben. Leider wurde er nicht komplett angeboten, sondern in Einzelauktionen. Ich zeige hier mal die Sachen aus meinem Besitz.
Kurt Mai wurde laut Dienstausweis der Städtischen Müllbeseitigungsanstalt am 29.05.1899 in Berlin geboren und war in Berlin-Schöneberg, Naumannstraße 88 - 92 wohnhaft. Da sich bei dem Konvolut eine Urkunde zum Frontkämpferehrenkreuz befand, hat Kurt Mai definitiv als Soldat am 1. Weltkrieg teilgenommen. Laut einer Urkunde zur Medaille zur Erinnerung an den 1. Oktober 1939 an den Gefreiten Kurt Mai dürfte er zumindest auch eine Zeitlang Soldat der Deutschen Wehrmacht gewesen sein.
Auf Grund seiner weiteren Urkunden gehe ich davon aus, dass Mai als Werkmeister für die Kriegsjahre bis 1944 unabkömmlich gestellt wurde.
Das erste Dokument aus dieser Zeit ist sein Dienstausweis für den Einsatz bei Hilfs- und Fürsorgemaßnahmen bei und nach Luftangriffendurch den Reichsverteidigungskommissar für den Reichsverteidgungsbezirk Berlin weist andere Stellen/Behörden und Personen an, Mai passieren zu lassen und nicht anderweitig einzusetzen.
Als sichtbare Anerkennung seiner Leistungen erfolgt am 17.02.1944 die Verleihung des Kriegsverdienstkreuzes 2. Klasse ohne Schwerter. Bei der Urkunde handelt es sich um einen Typ, welcher bei der Luftwaffe Verwendung fand. Die Unterschrift des Ministerialdirigenten Großkreutz ist ein Faksimilestempel. Das Kreuz dazu ist in seiner Verpackung unbenutzt erhalten geblieben.
Kriegsverdienstkreuze ohne Schwerter in Verbindung mit Leistungen bei feindlichen Luftangriffen waren nicht an die sonst üblichen Verleihungsdaten wie 30.1. oder 20.4. gebunden, sondern konnten auch außer der Reihe verliehen werden. Insbesondere wurde hier die Bewährung und Verdienste bei mehreren Luftangriffen gefordert.
Offensichtlich zeigte Mai darüber hinaus auch persönlichen Einsatz und Tapferkeit, denn keine 2 Monate später wurde er mit Schreiben der Hauptverwaltung der Reichshauptstadt Berlin darüber informiert dass ihm Göring nun auch das Kriegsverdienstkreuz 2. Klasse mit Schwertern verliehen hat.
Die eher etwas schmucklose Urkunde mit Datum vom 20.04.1944 trägt die Stempelunterschrift des komm. General und Befehlshaber im Luftgau III, dem Gen. der Flakart. Gerhard Hoffmann. Auch hier befand sich die Auszeichnung im ungetragenen Zustand bei dem Konvolut.
Ob Kurt Mai die zahlreichen Luftangriffe überlebt hat oder eventuell später beim Volkssturm landete, ist mir leider nicht bekannt. Für mich war es eine interessante Geschiche durch die Verleihung der beiden Kriegsverdienstkreuze.
Viel Spaß beim anschauen
Grüße Walle