Guten Abend Freunde im Forum,
heute möchte ich Euch einen Wehrpass vorstellen, der Anlass zur Spekulation bietet, aber vielleicht hat das Ganze ja einen ganz einfachen Hintergrund, den ich nur nicht sehe. Auf jeden Fall habe ich alle beschriebenen Seiten des Wehrpasses abgebildet. Dazu die drei Dokumente, die ich mit diesem Wehrpass bekam. (Das vorläufige Besitzzeugnis zum EK2 habe ich schon mal bei EK2-Urkunden vorgestellt, der Vollständigkeit halber aber hier noch einmal eingestellt.)
Zur Person des Wehrpass-Inhabers:
Hans-Albert Burghardt wurde, geboren 1913, 1932 zum Feldart.-Rgt. 2 in Stettin eingezogen. 1936 wurde er aus dem Wehrdienst entlassen. 1937 erfolgte eine 5-wöchige Dienstzeit und 1939 wurde er erneut zur Wehrmacht eingezogen. Die weiteren Daten zu seiner Dienstzeit sind auf Seite 11/12 schön zu erkennen. Ein Ende seiner Wehrdienstzeit ist aus dem Wehrpass nicht erkennbar.
Aber es gibt auch noch andere Fragen:
Beim Einstellungsjahr 1932 ist anzunehmen, dass er noch einen Reichswehrpass hatte. Mit Ausstellungsdateum anfang der 1930-er jahre habe ich aber auch schon Reichsheer-Pässe gesehen. Spätestens bei der ersten Wiedereinstellung 1937 hätte jedoch ein Wehrpass (1. Modell) ausgestellt werden sollen. Der hier vorliegende Wehrpass ist aber erst am 05.03.1942 ausgestellt worden. Der Vermerk „Zweitschrift“ ist leider nicht erkennbar. Vielleicht hat ihn der Schreiber beim Wehrmeldeamt München einfach vergessen.
Als Beruf ist auf der Seite 3 als ausgeübter Beruf „appr. Arzt“ eingetragen. Jetzt denke ich mir so als Laie, dann wäre es doch eigentlich naheliegend, dass er als Arzt verwendet wird. Beim Schreiben der San.Ers.Kp. 7 bzgl. der Feldabstellung wird er als Sanitäts-Soldat geführt. Zu diesem Zeitpunkt hatte er aber schon ca. 10 Jahre bei der Reichswehr und Wehrmacht gedient. Dazu passt die Eintragung mit Bleistift auf der Seite 22 „Beförderungen“: Schütze, siehe beiliegende Pers.Pap.
Auch bei dem Schreiben bzgl. der Feldabstellung wird auf „Papiere mit gesonderter Post“ hingewiesen. Das deutet meines Erachtens darauf hin, dass Herr Burghardt offensichtlich degradiert wurde. Die anschließende Frontverwendung als Sanitätsdienstgrad, bei der Sanitäts-Komp. 1/7 und dem Gren.Rgt. 61, auch mit Verleihung von EK2. Klasse, Infanteriesturmabzeichen und Verwundetenabzeichen in Silber führte zu keiner Beförderung.
Die vorläufige Urkunde zum EK2 wurde durch den 4. Ritterkreuzträger des IR 19, Hauptmann Vohburger, unterzeichnet.
Leider liegen mir keine weiteren Dokumente des Herrn Burghardt vor. Leider isgt in dem Wehrpass kein Foto eingebracht worden.
Meine bisherigen google-Suchen nach ihm erbrachten kein Ergebnis. Leider habe ich es versäumt, zu der Zeit, als die Traditionsverbände der 7. ID noch bestanden, nach Ihm zu fragen.
Es würde mich natürlich ungemein freuen, wenn einer der geneigten Betrachter noch Informationen zu Hans-Albert Burghardt beisteuern könnte. Jetzt die Scans.
Es grüßt Alle – Armin.