Hallo Sammlerkollegen im Forum,
ich möchte gern einen Nachlass an Dokumenten und Belegen vorstellen, der ausdrücklich nicht das Thema "Urkunden" in den Vordergrund stellt, sondern eher unspektakuläre "Alltagspapiere" eines jungen Wehrmachts-Freiwilligen zeigt und damit seinen Werdegang bis in den Krieg belegt.
Der Inhaber der nun vorgestellten Dokumente und Belege, Kurt Brückl, wurde am 01.03. 1918 in Frankfurt am Main - Höchst geboren. Anhand dieses Nachlasses lässt sich sein Weg von der mehrfach erfolgten Bewerbung als Wehrmachts-Freiwilliger bis zum Stabsgefreiten und Ostfrontkämpfer des Weltkrieges (bis ins Jahr 1944) gut belegen.
Um diesen Überblick nicht unnötig aufzublähen, werde ich hier an dieser Stelle aber nicht jeden Beleg sondern nur einige im Bild vorstellen.
Das zweiseitige „Merkblatt für den Eintritt als Freiwilliger in das Heer“ (Ausgabe August 1937) stellt den ersten interessanten Beleg dar, die „Anmeldebescheinigung“ vom 25.09.1937 zur Anlegung des Wehrstammblattes folgt. Beide Belege zeige ich zunächst aus den o.g. Gründen nicht.
Am 26.10.1937 bewarb sich Kurt Brückl mit vorliegendem handschriftlichem Schreiben (Beleg 01) als Freiwilliger zum Kraftradschützen-Bataillon Nr. 1 in Langensalza.
Bereits 2 Tage später, am 28. Oktober 1937, wurde jedoch seine Bewerbung wegen „Nichtzuständigkeit des Truppenteils“ schriftlich abgelehnt und ihm geraten, sich in einem Truppenteil in der Nähe seines Heimatortes zu bewerben (Beleg 02).
Mit weiterem Schreiben vom 23. November empfahl man Kurt Brückl, sich konkret beim Kraftradschützen-Bataillon Nr. 2 in Bad Kissingen erneut zu bewerben. Auch dieses erneute Bewerbungsschreiben zum freiwilligen Eintritt für Oktober 1938 liegt mir vor, wurde jedoch mit Schreiben vom 29.11.1937 erneut abschlägig beantwortet.
Möglicherweise fuhr Kurt Brückl aus der Erfahrung der ersten Ablehnung in Langensalza nunmehr zweigleisig, denn von Ende November 1937 liegt auch eine „Liste der einzusendenden Papiere“ vor, welche von der Panzer-Abwehr-Abteilung 9 in Gelnhausen ausgestellt wurde. (Beleg 03)
Eine dünne Vorladung auf Pergamentpapier belegt, dass sich Kurt Brückl am 11. Januar 1938 einer heeresärztlichen Untersuchung in der Kaserne Gutleutstraße unterziehen musste.
Ende Januar 1938 erreichte Kurt Brückl dann die ersehnte Nachricht in Form des „Annahme-scheins“ zur Panzer-Abwehr-Abteilung 9 in Gelnhausen ab 1. Oktober 1938 (Beleg 04). Er durfte nun also als Freiwilliger in die Reihen der Deutschen Wehrmacht eintreten. Der Annahmeschein ist unterschrieben vom Abteilungskommandeur der Panzer-Abwehr-Abteilung 9, Major Theodor Keyser (geboren am 11.02.1896 in Bochum – gefallen am 12.11.1941 in Skirminowa).