Hi Jungs,
Dank eines guten Sammlerfreundes gelangte dieser Nachlass des späteren Oberwachtmeisters Mauritz zu mir. Ich persönlich finde die Geschichte bzw. den Werdegang des Soldaten hier ausgesprochen interessant.
Mauritz versah seinen Dienst zunächst als Artillerist bei der 5. Abteilung des Gebirgs-Artillerie-Regiments 79, welches zur 1. Gebirgs-Division gehörte.
Nach dem Ende des Frankreichfeldzugs sollte die 1. GD mit Teilen ihrer Einheiten eine Sturmdivision bilden, die das Unternehmen 'Felix' durchführen sollte. 'Felix' stand für die Eroberung Gibraltars. Die entsprechenden Einheiten wurden besonders ausgerüstet und übten an den Sperrforts in Belfort und an den Steilfelsen im Loue-Tal. Wie bekannt, fand dieses Unternehmen dann auf Grund Differenzen zwischen Hitler und Franco nicht statt.
Offensichtlich blieb bei dem Dienst auch noch Zeit für etwas sportliche Betätigung, denn das Regiment führte im Februar 1941 einen Unteroffiziersritt durch. Hierbei konnte der damalige Uffz. Mauritz den 2. Platz belegen. Die schmucklose Urkunde trägt die Unterschirft von
Hauptmann Peter von Le Fort, dem damaligen Abteilungskommandeur.
Ab Juni 1941 dann Teilnahme am Russlandfeldzug. Aus dem Raum Przemysl marschierte das Regiment nach Shitomir. Vor Winniza unterstützte das Regiment den Durchbruch durch die Stalinlinie. Der 15. Juli 1941 wurde zum Großkampftag, bei dem das russische Befestigungssystem durchbrochen werden konnte. Weiter ging es über Winniza, Gaissin und Uman bis zum Dnjepr. Der Fluss wurde bei Berislaw überschritten, es kam zu Kämpfen in der Nogaischen Steppe und am Panzergraben vor Timoschewka.
Mauritz wurde hier mit dem EK 2 ausgezeichnet. Die Urkunde ist von Generalmajor Lanz, dem Kommandeur der 1. GD original unterzeichnet.
Im November 1941 kam es zu Gefechten um Stalino und am Mius. Im Frühjahr 1942 stieß das Regiment über Ssamara, Barwinkowa und Gusarowka in den Raum südlich von Charkow vor, der im Juni erreicht wurde. Bei St. Sawinzi wurde der Donez überschritten und über Isjum und Taganrog wurde Rostow erreicht. Im Sommer 1943 kämpfte das Regiment im Kaukasus bis nach Tupase, den Elbrus und Ordschonikidse. Hier begann im Januar 1943 der Rückzug in den Kuban-Brückenkopf, in dessen Abschluss das Übersetzen auf die Krim. Im April 1943 wurde das Regiment über See und per Eisenbahn über Rumänien auf den Balkan verlegt.
Mauritz erhielt am 4.5.1942 das Sturmabzeichen. Auch diese Urkunde wurde von Genralmajor Lanz original unterzeichnet. Für die Teilnahme am 1. Russlandwinter erhielt der zwischenzeitlich zum Wachtmeister (Feldwebel) beförderte Mauritz die Ostmedaille. Die Unterschrift des Batteriechefs ist mir nicht bekannt.