Servus,
heute möchte ich Euch gerne eines meiner besten Portraits und die Geschichte dahinter vorstellen, ich hoffe Ihr könnt mir den Kopieschutz verzeihen.
Das Portrait zeigt den Oberfähnrich Friedrich (Fritz) Mader, Schulleiter in Fügen im Zillertal/Tirol.
Er ist träger folgender Auszeichnungen:
x EK2,
x Ostmedaille,
x Fallschirmschützenabzeichen,
x VWA in Schwarz
Oberfähnrich Mader nahm an einem der unbekanntesten Fallschirmunternhemen des 2.WK teil. Sicher ist vielen von Euch der Einsatz von zwei Kompanien Freiwilliger der GJR 137 bekannt, die bei Narvik mit dem Fallschirm abgesprungen sind um die Gruppe Narvik zu verstärken. Doch Mader war nicht hier dabei. Wenn ich die Folgenden Ereignisse aus der Chronik des II./GJR 136 vorstellen darf.
Am 25.05.1940 kam ein Div.Befehl zum II./136. Das Bataillon hat eine Kompanie Freiwilliger für einen Fallschirmeinsatz aufzustellen. Der Chef der 6./136, Olt. Brandner, meldet sich geschlossen mit seiner Kompanie zu diesem Einsatz. Kurz darauf wird eine zweite Kompanie für diesen Einsatz um Narvik angefordert, und wieder gibt es genug Freiwillige aus den Reihen des Bataillons. Mit Ju52 werden die beiden Kompanien von Norwegen zur Fallschirmschule Wittstock transportiert. Nach einer Blitzausbildung am Fallschirm verlegen die Kompanien per Bahn nach Aalborg mit der Fähre nach Oslo und von dort mittels Schnellzug nach Drontheim-Vernäs.
Da sich mittlerweile die Lage in Narvik für die deutsche Seite entspannt hat, weden die beiden Kompanien für einen anderen Einsatz vorbereitet.
Die Kompanie von Olt. Brandner erhält den Auftrag: "Am alliierten Flugplatz Bardufoss, 80 km nördlich Narvik, abzuspringen, den Platz in Besitz nehmen und das in diesem Raum befindliche norwegische Oberkommando festzusetzen.".
Die Kompanie des Lt. Siefen erhält folgenden Auftrag: "Absprung in Tromsö, die Stadt in Besitz nehmen und sichern.".
Am 11.05.1940 geht es für die Fallschirm-Gebirgsjäger los. Am 12.05. um 00:15 Uhr ist Bardufoss erreicht, in einer höhe von 100 m springen zuerst die Offiziere, gefolgt von den MG-Trupps der Kompanie. Nach der Landung, wird das Flugfeld verbarrikadiert aber intakt vorgefunden. Die Norweger und Briten sind erst vor kurzen überhastet aufgebrochen. Von der Zivilbevölkerung, die das Schauspiel der landenden Fallschirm-Gebirgsjäger beobachtet hat wir ein Fahrzeug requiriert. Es wird das norwegische Oberkommando gesucht, im Hafen der Stadt ist Fehlanzeige, nach eine Fahrt ca. 40 km nach Norden wird in einem Gehöft die Kommandostelle entdeckt, die Norweger lassen sich widerstandslos Festnehmen und am Fahnenmast wird die Reichskriegsflagge gehisst.
Ebenfalls die Kompanie von Lt. Siefen ist erfolgreich, die Stadt konnte ohne Widerstand genommen werden.
Nur die Meldung, dass die zwei Einsätze geglückt waren, stellte sich als schwierig heraus. Erst nach ein paar Tagen gelingt es mit einem PKW ca. 120 km nach Süden zu fahren und dort im besetzten Militärlager von Saetermoon auf eigene Teile des GJR 139 zu stoßen.
Diese beiden Sprungeinsätze deutscher Gebirgsjäger gingen ohne eigene Verluste einher, damit kann man sie als vollen Erfolg werten. Einer dieser tapferen Gebirgsjäger war Fritz Mader. Im Winter 1940, war die 2.GebDiv als Küstenschutz in der Finnmark, in Nordnorwegen eingesetzt. Hier erhielten die Freiwilligen dieses Einsatzes auch vom Rgt.Kdr. Oberst Albin Nake das Fallschirmschützenabzeichen verliehen.
Ich hoffe Euch gefällt meine Art der Vorstellung, ich selbst hab noch einige Sterbebilder von Tiroler Gebirgsjägern, die bei diesem Einsatz oder in Narvik dabei waren und dann später an der Eismeerfront gefallen sind.
Beste Grüße
Samuel