Servus,
heute möchte ich Euch gerne einen Wehrpass, der typisch für die 6.GebDiv ist, vorstellen.
Er gehörte dem Unterfeldwebel Franz Unterrainer, der in verschiedenen Einheiten der 6.GebDiv, im hohen Norden, gedient hat.
Franz Unterrainer wurde am 11.08.1912 in Innsbruck, Tirol, geboren.
Vom 03.11.1930 bis zum 31.12.1934 diente er im Alpenjäger-Regiment 12 des österreichischen Bundesheeres. Nach dem Anschluss wurde er vier Mal zu Übungen einberufen, drei Mal davon im Ausbildungslager Stittal in Völkermarkt. Hier stellte sich seine Eignung zum Gruppenführer heraus. Als Soldat im Beurlaubtenstand wurde Franz Unterrainer am 01.03.1939 zum Gefreiten befördert und am 01.09.1940 zum Unteroffizier.
Am 24.03.1942 erfolgte für ihn die Einberufung zum aktiven Wehrdienst bei der 2./ Geb.Jäg.Rgt.139 Ersatz-Bataillon. Nach kurzer Auffrischung seines Ausbildungsstands wurde er mit 07.04.1942 zum Feldersatzbataillon 6/2 3.Kompanie versetzt. Nach kurzem Aufenthalt dort wurde er mit 01.07.1942 zur 8./GJR 141, der 6.GebDiv versetzt. Die Reihen der 6.GebDiv waren im Sommer 1942 immer noch gelichtet, nach den schweren Verlusten, die die Division im Blutmai 1942 an der Eismeerfront erleiden musste, darum war jeder Nachersatz gern gesehen. Mit 19.09.1942 wurde Unteroffizier Unterrainer zur Regiments-Stabskompanie GJR 141 versetzt. Mit dieser nahm er dann auch an den folgenden Stellungskämpfen in Nordfinnland und Nordwest-Russland teil. Das Frühjahr 1944 brachte einige Neuerungen für Franz Unterrainer. Er wurde am 01.05.1944 zum Unterfeldwebel befördert. Mit 16.05.1944 erfolgte die Versetzung zur Verwaltungskompanie 91, der 6.GebDiv. Hier wird er wohl den Planposten des Gasschutz-Unteroffiziers erhalten haben, da er 29.05.-03.06.1944 einen Gasschutzlehrgang in Salmijärvi besuchte und kurz darauf, von 26.08.-27.08.1944 einen Truppführer-Lehrgang für Körper-und Sachentgiftung.
Nach der sowjetischen Großoffensive an der Eismeerfront, zog sich die 6.GebDiv, ab Oktober 1944 kämpfend nach Norwegen zurück. Hier lag sie ab November 1944 zur Verteidigung in der Kilpisjärvi-Stellung und ab 24.04.1945 in der Lyngenbergstellung.
Nach der Kapitulation der Wehrmacht, am 08.05.1945, verblieben die deutschen Einheiten in Reservationen, und waren mehr oder wenig unter Selbstverwaltung. Dadurch kam es, dass die deutsche Verwaltung noch funktionierte und es zu Versetzungen und Verleihungen von Auszeichnungen kam.
Am 18.05.1945 wurde Unterfeldwebel Unterrainer zur Geb.Div.Nach.Abt. 91 versetzt, mit 02.06.1945 kam er noch zur Regiments-Stabsbatterie des GAR 118. Nachträglich sind diese Versetzungen wieder von seinem Batterie-Chef gestrichen worden, eventuell wurden diese "Nachkriegs-Versetzungen" nicht mehr anerkannt, dass sie im Wehrpass eintragungswürdig sind.
Zuletzt wurde Unterfeldwebel Unterrainer am 17.07.1945 mit dem Lapplandschild ausgezeichnet.
Wie ich finde ein interessanter Wehrpass, der schön die Vorgänge in den Norwegischen Reservationen zeigt.
Beste Grüße aus Tirol
Austria12