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Deppermann, Friedrich Carl Theobald Otto Gotthard

  • Geburt 1871


    Hallo,


    dies ist das Lebens-Konvolut von


    Friedrich, Carl, Theobald, Otto, Gotthard Deppermann


    der als 3. von 5 Kindern am 1. April 1871 in Tillowitz (Oberschlesien) geboren wurde.


    Sein Vater, Friedrich Wilhelm Ludwig Deppermann, der in verschiedenen Unterlagen als Feldmesser bzw. Kaiserlicher Wegemeister bezeichnet wird, insoweit beamtet war, stammte aus Westfalen, Ursprungsregion der Familie Deppermann. Offensichtlich im Dienste von Kaiser und Reich nach Ober-Schlesien entsandt, brachte seine Frau Minna dort drei ihrer fünf Kinder zur Welt.


    Ich beginne hier das Konvolut mit zwei Abschriften der Geburtsurkunde von 1871.


    Geburtsurkunde, Abschrift von 1886


    „Abschrift

    Dem Feldmesser Friedrich Wilhelm Ludwig Deppermann

    ist von dessen Ehefrau Minna geb. Merkel zu Ellguth

    geboren worden:

    im Jahre Achtzehnhundert ein und siebzig den

    ersten April ... 1871 den 1. April ... ein Sohn

    der 1871 den 15. Juni die hl. Taufe und die Namen:

    Friedrich, Carl, Theobald, Otto, Gotthard erhalten

    hat.


    Die Richtigkeit obiger Abschrift aus dem Taufbuche

    der katholischen Pfarrkirche zu Tillowitz bezeugt.

    Tillowitz in Ober-Schlesien, den 4ten Mai 1882

    Das Katholische Pfarramt

    gez. Ronge


    Die Übereinstimmung vorstehender Ab-

    schrift mit dem mir vorgelegten Original be-

    glaubigt.

    Groß-Hettingen, den 20ten Juni 1886

    Der Bürgermeister J.W.“


    Gruß


    Gustav

    • 1886 Abschrift der Geburtsurkunde
    • 1936 Abschrift der Geburtsurkunde


    Ellguth-Tillowitz: https://de.wikipedia.org/wiki/Ligota_Tu%C5%82owicka | YouTube

  • Umzug, Kirche, Gesundheit, Schule und Ausbildung 1882 - 1886


    Der „Kaiserliche WegemeisterFriedrich Wilhelm Ludwig Deppermann, wie im Führungszeugnis des Sohns (s.u.) steht, wurde ca. 1873/74 in das Reichsland Elsaß-Lothringen nach Groß-Hettingen versetzt uns setzte dort seine Tätigkeit als Straßenplaner fort. Seine Familie und natürlich der kleine Gotthard zogen mit ihm.


    Hier ist zu sehen, dass Gotthard Deppermann

    • 1882 am 5. August als Schüler des Progymnasium Diedenhofen das Zeugnis der Sexta erhält
    • 1884 am 10. Juni zum „dritten Male ohne Erfolg wiedergeimpft“ wurde, und zwar in Diedenhofen durch Dr. Dietrich
    • 1886 am 1. Juni als Schüler des Progymnasiums zu Diedenhofen eine „sehr gute Führung“ und
    • zu selbem Datum Unbescholtenheit bescheinigt erhält und zwar vom Bürgermeister von Groß-Hettingen, Reichsland Elsaß-Lothringen. -> Ortschafts-Verzeichnis von Elsaß-Lothringen, Straßburg, 1884
    • 1886 am 14. Juni von der Kirche von Metz, dem Pfarramt von Thionville bescheinigt erhält, die Erste Kommunion in Thionville am 2. Mai 1886 und die Konfirmation in der selben Kirche am 14. Juni 1886 empfangen zu haben
  • Beginn der militärischen Laufbahn 1887


    Mit 15 Jahren geht Gotthard zum Militär, wie es sich in gewissen Familien zu der Zeit gehörte, um eine Laufbahn anzustreben, in seinem Fall als Unteroffizier.

    • 1888 zeigt das Foto ihn als 16-jährigen Unteroffiziersschüler am 17. Februar in der Unteroffiziersvorschule (Hainkaserne, eröffnet 1877) in Weilburg an der Lahn.

    Dort erhält er

    • 1887 am 25. Mai (Abschrift) Zeugnis über „den Zögling Gotthard Deppermann der I. Kompagnie“ der Unteroffizier-Vorschule Weilburg

    Informationen zur Hainkaserne: https://www.weilburg.de/de/suc…tem/1499-hainkaserne.html

  • Militärische Laufbahn 1887 - 1900


    In der Zeit, in der Gotthard Deppermann gedient hat - heute würden wir dazu sagen „Berufssoldat gewesen ist“ - hat das Deutsche Reich drei Kaiser aber keinen Krieg gesehen. Wie lange die Unteroffiziersvorschule gedauert hat, ist mir derzeit noch nicht klar, aber ich gehe von mindestens zwei Jahren aus, da er später 11 Jahre Indienststellung hatte, wie aus den Urkunden in diesem Beitrag hervorgeht.


    Aus dem Zeitraum, der von zahlreichen Übungen geprägt gewesen sein wird, ist konkret recht wenig überliefert. Klar jedoch ist, dass er als Unteroffizier aus der Unteroffiziersvorschule entlassen und an seine Einheit überstellt wurde und zwar an die 1. Kompagnie des Infanterie Regiments "Herzog Ferdinand von Braunschweig", 8. Westfälisches Nr. 57 nach Wesel am Niederrhein.


    Dienstgrad Sergeant:

    In der preußischen Armee wurde der Rang des Sergeanten 1843 wiedereingeführt, nachdem er zwischenzeitlich abgeschafft und teils synonym mit dem Terminus „Feldwebel“ verwendet worden war. Der große Adlerknopf als Rangabzeichen am Kragen, im Soldatenjargon auch Schwungrad genannt, kam erst 1846 auf.

    Im Kontingentsheer des Deutschen Kaiserreichs rangierte der Sergeant nach den Portepee-Unteroffizieren und stand zwischen dem Corporal bzw. Unteroffizier und dem Vizefeldwebel. Ein Unteroffizier konnte frühestens nach 5½ Dienstjahren zum Sergeanten befördert werden. Allerdings war der Sergeant kein regulär zu durchlaufender Dienstgrad zwischen dem Unteroffizier und dem Vizefeldwebel; zum Sergeanten rückten lediglich längerdienende Funktions-Unteroffiziere (z. B. als Sanitäts-Sergeant, Ausbilder oder Korporalschaftsführer) auf. Ein Infanterieregiment hatte etwa 48 etatmäßige Sergeanten.


    Für diesen Abschnitt kann ich nachstehende Dokumente zeigen:

    • Kragen des Sergeanten (im Bild Bayern, Preußen hatte den preußischen Knopf) aus dem Buch Die Uniformen der Deutschen Armee II. von 1899
    • 1893 vom 1. April der Auszug des Infanterie Regiments "Herzog Ferdinand von Braunschweig", 8. Westfälisches Nr. 57 aus der Rang- und Quartiers-Liste der Königlich Preußischen Armee für 1893 mit Anciennetäts-Listen der Generalität und der Stabsoffiziere - Nach dem Stande vom 1. April 1893 - Auf Befehl Seiner Majestät des Kaisers und des Königs. Der in der Rangliste 1893 vermerkte Hauptmann Sprenger wird 7 Jahre später die letzte Beförderung Deppermanns zum Außeretatmäßigen Vizefeldwebel unterzeichnen, Urkunde, die hier angefügt ist.
    • 1893 am 21. Oktober das Besitz-Zeugnis an den Sergeanten Deppermann über den Erhalt des 2. Preises beim Preisschießen der Untffz. Uebungs-Kompagnie im sehr bekannten Übungsgelände Arys, Kreis Johannisburg, Ostpreußen
    • Zeitgenössischer Lageplan des Truppenübungsplatzes bei Arys, Kreis Johannisburg, Ostpreußen - Bilder: http://www.lexikon-der-wehrmac…ppenubungsplatze/Arys.htm
    • 1899 Fotos aus einem Manöver am 6. September; zu sehen (Deppermann angekreuzt) sind Unteroffiziere in Waffenrock mit Mannschaftspickelhaube (ein Mal ohne und ein Mal mit Tarnüberzug und Regimentsziffer "57"), im oberen Foto mit Schützenschnur, Infanterie Offiziers Degen Mod. 1889 (IOD89) in Trageweise bis 1910 (2 Schleppringe), ungeschwärzte Knobelbecher.
    • 1900 am 10. Mai: Bestallungsurkunde zum Vizefeldwebel des Deppermann, Karl Theobald Otto Gotthard, 1900
    • Erläuterung / Beschreibung der damaligen Dienstgrade der Königlich Preußischen Armee bis Offizier-Stellvertreter

    Der Sergeant Karl, Theobald, Otto, Gotthard Deppermann

    der 1ten Kompagnie Infanterie Regiment Herzog Ferdinand von Braunschweig (8. Westf.) No 57

    geboren den 1ten April 1871 zu Tillowitz, Kreis Falkenberg, Reg. Bez. Oppeln ist, nachdem er 11 Jahre ~ Monate,

    und darunter 6 Jahre 10 Monate als Sergeant

    pflichttreu gedient, sich gute Dienstkenntnisse erworben und jederzeit zur Zufriedenheit

    seiner Vorgesetzten geführt hat, unter dem heutigen Datum zum

    außeretatmäßigen Vizefeldwebel

    ernannt worden, worüber ihm gegenwärtige Bestallung ertheilt wird.

    Wesel den 10ten Mai 1900

    J.A.

    Sprenger, Oberstleutnant

    • 1900 Abschlussfoto, Deppermann rechts außen.
  • Privates Glück und berufliche Weiterentwicklung 1896 - 1910


    Die Zeit am Niederrhein

    Schon während seiner Zeit als Sergeant der Königlich Preußischen Armee lernte Gotthard seine zukünftige Ehefrau in seinem Wohnumfeld am Niederrhein im Kreis Wesel kennen, wo auch sein "Arbeitgeber", das Infanterie Regiment "Herzog Ferdinand von Braunschweig", 8. Westfälisches Nr. 57 stationiert war und gründete eine Familie.


    Am Niederrhein heiratete er und seine ersten vier Kinder wurden geboren:


    1895 - Alter 23 - Hochzeit mit: Johanna Maria Gertruda am 12. Januar 1895

    1896 - Alter 24 - Geburt der Tochter: Elisabeth Emilie in Millingen am 28. Jan. 1896

    1897 - Alter 26 - Geburt der Tochter: Elfrieda Gerta Wilhelmine in Wesel, Kreis Rees in elterlicher Wohnung am 22. Nov. 1897

    1899 - Alter 27 - Geburt des Sohnes: Gotthard Hugo Ludwig in Wesel, Kreis Rees am 28. Feb. 1899


    Es galt also, eine sechsköpfige Familie mit dem Gehalt eines Sergeanten der Königlich Preußischen Armee zu ernähren. Aus heutiger Sicht zweifelsohne ein fast unmögliches Unterfangen.

    Ein Sergeant mit weniger als 9 Dienstjahren bzw. Unteroffizier nach 5,5 Dienstjahren verdiente rund 500 Mark/Jahr, das entspricht auf heute umgerechnet rund 300 Euro/Monat und nach 9 Dienstjahren rund 600 Mark/Jahr das entspricht auf heute umgerechnet rund 350 Euro/Monat. Aber damals war die Kaufkraft dieser Summen weitaus höher. Mehr Infos dazu: http://wiki-de.genealogy.net/Geld_und_Kaufkraft_ab_1871


    Beendigung der Dienstzeit als Soldat und Beginn der Karriere als Zollbeamter

    Gotthard zog ca. 1901 mit seiner Familie von Wesel in ein größeres Haus nach Haßum bei Cleve und bewarb sich noch in dem Jahr für den Kaiserlichen Zolldienst als "Grenz-Aufseher auf Probe". Im Jahr 1902 wurde er nach erfolgreicher Beendigung der Probezeit bestallt.


    Dokumente dieses Abschnitts

    • Cöln, am 5. März 1902 Bestallung der "Königlichen Steuer Provinzial Direction" (Trockenprägung oben links im Dokument) des „bisherigen Grenzaufsehers auf Probe [..] wird hiermit von 1. Januar 1902 ab zum Grenzaufseher ernannt“.

    Zwischenzeitlich ging es auch mit der Ehe und der Geburt von weiteren Kindern voran:


    1902 - Alter 31 - Geburt der Tochter: Berta Ella (Ellen) Georgine in Haßum bei Kleve am 4. Apr. 1902

    1903 - Alter 32 - Geburt der Tochter: Maria Johanna in Haßum bei Kleve am 24. Jul. 1903

    1905 - Alter ‎34‏ - Geburt der Tochter: Johanna Helene in Haßum bei Kleve in Jahr 1905


    1905: Nach rund vier Jahren Dienst beim Zollamt in Cleve wurde Gotthard in das Kaiserliche Zollamt nach Montjoie (Monschau) versetzt.


    In Montjoie kamen nach vier Jahren der Pause für seine Frau weitere Kinder zur Welt:


    1909 - Alter 38 - Geburt der Tochter: Wilhelmine Ämilia in Montjoie (Monschau), seither Bez. Aachen am 16. Mai 1909

    1910 - Alter 39 - Geburt der Tochter: Josefine Franziska in Montjoie (Monschau), seither Bez. Aachen am 18. Mai 1910

  • Von 1910 - 1918


    Im Sommer 1910 kommt es zu einer bestandenen Prüfung und einer Beförderung:

    • 1910, Cöln, am 23. Juni gibt der Präsident der Königlich Preußischen Oberzolldirektion für die Rheinprovinz dem Zollaufseher Deppermann aus Montjoie bekannt, dass er die Prüfung zur Beförderung zum Zollsekretär oder Oberzolleinnehmer mit „genügend“ bestanden hat.
    • 1910, Cöln, am 20. Juli ernennt die „KÖNIGLICHE OBERZOLLDIREKTION“ (Blindprägung) „den bisherigen Zollaufseher Deppermann ab dem 1. August 1910 zum Zollsekretär.“

    1910: Mit der französischen Sprache konnte Gotthard stets gut umgehen, denn er wohnte bereits als Jugendlicher in Elsaß-Lothringen, wie oben nachzulesen ist. Auch daher wurde er nach seiner Tauglichkeit und weiteren Beförderung in Montjoie (genannte Dokumente) in das Grenz-Zollamt nach Malmedy versetzt. Von 1815 (Wiener Kongress) bis 1920 (Versailler Vertrag) war Malmedy Teil der Preußischen Rheinprovinz und Sitz der Kreisverwaltung Landkreis Malmedy. 1920 kam Malmedy zusammen mit Eupen und Sankt Vith zum Königreich Belgien (siehe Ostbelgien). Zur Zeit der Zugehörigkeit zum Deutschen Kaiserreich war die Amtssprache Deutsch, die Umgangssprache einer großen Minderheit der Bevölkerung des Gebietes (28,7 % im Jahr 1900) jedoch Französisch bzw. Wallonisch, ein galloromanischer Dialekt. Es gab eine deutschsprachige Zeitung (Der Landbote). Malmedy ist heute Teil der Französischen Gemeinschaft Belgiens. (Quelle: Wikipedia)

    • ca. 1910/1911 Malmedy: Gotthards Frau Johanna Maria mit einem der kleinen Kinder,

    während am neuen Dienstsitz in Malmedy bald darauf die letzten beiden Kinder auf die Welt kommen:


    1912 - Alter 40 - Geburt der Tochter: Elisabeth Erika in Malmedy am 11. Jan. 1912

    1913 - Alter 42 - Geburt der Tochter: Ella Theres in Malmedy am 9. Sept. 1913

    • Malmedy, 1914: während die größeren Kinder schon auf der Straße spielen

    1914 nach Kriegsausbruch wird Gotthard nach Cöln in die Oberzolldirektion, Dienststelle "Königliches Zollamt I, Cöln" versetzt. Mit der Familie wohnt er in der Gellertstraße 18 in Cöln-Nippes.

    • 1915, Köln, Grevens Adressbuch, seine Dienststelle ist Zollamt I, Köln-Mülheim, Deutzer Straße 97, Fernsprecher Amt Mülheim 462
    • Die ganze Zeit des I. Weltkrieges ist Gotthard als Zollbeamter unabkömmlich und somit per Karten „zurückgestellt“, zuletzt hier gültig vom 22. August bis 31. Dezember 1918

    Nach dem des I. Weltkriegs werden allen Bürgerinnen und Bürgern Ausweise auf Vordrucken der englischen Besatzungsmacht ausgestellt, so auch dem Ehepaar Deppermann:

    • 1918, Köln, Ausweis für Johanna Deppermann geb. Zweden
    • 1918, Köln, Ausweis vom 27. Dezember für Gotthard Deppermann by AUTHORITY OF THE BRITISH MILITARY GOVERNOR

    Interessant ist, dass Gotthard letztgenannten Ausweis offensichtlich selbst ausgefüllt hat.


    Fortsetzung folgt

  • Nachreichung zum Jahr 1913 und 1914


    1913 Gotthard erhält eine Postkarte mit Glückwünschen zum Geburtstag vom Vorstand des Zweigverein Deutscher Zollaufseher, Zollassistenten und Zollsekretäre, Zweigstelle Malmedy


    1913 Bestellung/Kauf eines Luxus-Sprechapparat „Safir“, Pathé-Konzert-Aluminiumdose und 40 Doppelplatten bei Bial & Freund in Breslau II.


    1914 im Oktober erfährt Gotthard, dass sein jüngster, im Jahr 1880 geborener „Bruder (Beda Conrad Waldemar) Erich Deppermann der "8/99" am 19.9. im Walde bei Hurtebise den Heldentod für das Vaterland gestorben ist. [..]

    Gezeichnet Hauptmann von der Lippe, Hauptmann und Chef der 8. Kompagnie des 2. Oberrheinischen Infanterie-Regiment Nr. 99 (Hauptmann v.d. Lippe ist aufgeführt, siehe auch Auszug aus der Rangliste 1914)


    Anmerkungen:

    1. Gefallen zur Schlacht an der Aisne „von 12. bis 20. September 1914 entwickelte sich infolge des Rückzuges des deutschen Westheeres nach der Niederlage an der Marne. Sie war die erste Schlacht des Ersten Weltkrieges, in der sich die Truppen wegen des starken Artilleriebeschusses neben den Angriffen auch in Schützengräben verteidigen mussten. Die Schlacht markiert den Beginn des Stellungskrieges an der Westfront.“
    2. Danke an ★ anhaltiner für die Entzifferung des Todesortes und für die Information aus den Gefallenenlisten: „Vizefeldwebel Erich Deppermann, Falkenberg/Bolchen, gefallen“
  • Nachreichung zum Jahr 1916, 1917 und 1918

    • 1916 werden alle 10 Kinder zusammen fotografiert

    1917 wird Gotthards einziger Sohn Gotthard Deppermann jun. im Alter von 18 Jahren zum Militärdienst eingezogen, zum 5. Rheinischen Infanterie-Regiment Nr. 65, stationiert in Cöln und schickt insgesamt 2 Feldpostkarten nach Hause.

    • 1917 Gruppenfoto "Musterübung" in der Niehler Heide in Köln, sitzend, 1.v. links
    • 1918, im Mai kämpft Gotthard jun. im Sturm Bataillon 68 Gruppe I- IV Zug 16. I.D.

    Gotthard jun. wird 1918 verwundet und erhält das Verwundeten-Abzeichen in schwarz. Nähere Informationen zu den Umständen und der Art der Verwundung sind leider verloren gegangen.

  • Von 1919 - 1923


    Das Jahr 1919 ist für Vieles ein Neuanfang: Die Weimarer Republik war frisch gegründet, Friedrich Ebert war Reichspräsident und der Kaiser hatte schon vor einem halben Jahr abgedankt als Gotthard Deppermann

    • 1919 mit seinen fünf jüngsten Töchtern zu Pfingsten dieses Foto aufnehmen ließ.

    Die 12-köpfige Familie wohnt weiterhin in der Gellertstraße 18 in Köln-Nippes. Der einzige Sohn, Gotthard jun., ist nach seiner Genesung von der Verwundung nach Kriegsende noch beim Militär.


    Bereits am 12. November 1918 begann der Rückzug an der Westfront, bis zum 17. Januar 1919 waren auch die linksrheinischen Gebiete frei von deutschem Militär. Nun galt es, diese immer noch mehrere Millionen Soldaten zählenden Verbände der „Alten Armee“ schrittweise abzurüsten. Dies geschah in den zuvor bestimmten Demobilmachungsorten, üblicherweise den jeweiligen Heimatgarnisonen; für die Regimenter mit linksrheinischen Garnisonen wurden Demobilisierungsorte im Innern des Reichs bestimmt.


    Der Rat der Volksbeauftragten und die Oberste Heeresleitung beabsichtigten, nach der Demobilisierung noch bestehende Truppenteile in ein Friedensheer zu überführen. Am 19. Januar 1919 erließ die Reichsregierung die „Vorläufigen Bestimmungen über die Bekleidung des Friedensheeres“ im Armeeverordnungsblatt 1919, Nr. 85; die am 6. Februar 1919 zusammengetretene Weimarer Nationalversammlung beschloss aber am 6. März 1919 das Gesetz über die Bildung einer vorläufigen Reichswehr. Es ermächtigte den Reichspräsidenten, „das bestehende Heer aufzulösen und eine vorläufige Reichswehr zu bilden, die bis zur Schaffung der neuen reichsgesetzlich zu ordnenden Wehrmacht die Reichsgrenzen schützt, den Anordnungen der Reichsregierung Geltung verschafft und die Ruhe und Ordnung im Innern aufrechterhält.“ Quelle Wikipedia


    Aus dieser Situation heraus schickt der Sohn Gotthard Deppermann jun.

    • 1919 eine Postkarte mit seinem Foto an die Eltern. Eindeutig zu erkennen ist das Verwundeten-Abzeichen in schwarz und der neuartige Eichenlaub-Kranz um die Preußische Kokarde der Schimrmütze herum, bereits in der Machart für die Reichswehr. Er trägt eine neuartige Feldbluse mit Brusttaschen und die klassischen Wickelgamaschen.

    Doch dieser beendete seinen Militärdienst noch im Jahr

    • 1919 um anschließend einen Lehrvertrag mit der Firma E. E. Hölke, Vertretung der Motorenfabrik Oberursel Aktien-Gesellschaft in Köln, Domstraße 39 abzusprechen bei Voranstellung eines Volontariats ab dem 15. November 1919. Der Vertrag selbst wurde dann
    • 1920 vom Vater mit unterschrieben und ebenso auch die Erklärung zur Verpflichtung der Übernahme von Schäden, die der Sohn Gotthard jun. vorsätzlich oder grob fahrlässig zufügen könnte.

    Das Leben geht in der "Normalität" der Nachkriegsjahre weiter.

    • 1921, am 21. April, wird seine Tochter Wilhelmine im Impfbezirk Köln-Nippes „mit Erfolg“ wiedergeimpft.

    Außerdem wachsen sein Töchter weiter heran und ab und zu gönnt sich die Familie eine Kabinettaufnahme, zu der nie die Mutter hinzugekommen ist. Offensichtlich gibt es mit 10 Kindern im Haus sehr viel zu tun. Im Jahr

    • 1921 lässt sich Gotthard mit vier seiner Töchter noch in der Uniform eines Zollobersekretärs ablichten. Die alten Kgl. Preußischen Uniformen mit Pickelhaube durften zu offiziellen besonderen Anlässen weiter getragen werden. Den Dienstrang erkennt man an den Schulterstücken, den Dienstgradabschnitt an der Stickerei am Kragen.

    Wie "einfach" das Leben in diesen Jahren weiter ging, sieht man auch an der Einfachheit der nicht mehr so prunkvollen Urkunden. Ein wesentlicher Beförderungsschritt trat für den Oberzollsekretär Gotthard Deppermann ein, als er endlich im Jahr

    • 1922, am 16. April erhält Gotthard eine Postkarte von seiner „Ältesten“, ersten Tochter Elisabeth Emilie, vom Drachenfels bzw. der Loreley, abgeschickt in Königswinter, in eine Dienststelle "Apostelkloster 2" geschickt.
    • 1922, am 21. April mit 51 Jahren durch den Präsidenten des Landesfinanzamtes von Hachling im Auftrage des Reichsministers der Finanzen zum Zollinspektor in der Reichsfinanzverwaltung ernannt und bestellt wurde.

    Die Töchter gehen natürlich fast alle noch in die Schulen. Ein paar Häuser weiter von der Wohnung aus gesehen befindet sich die Katholische Volksschule Köln-Nippes in der Gellertstraße 4-8, die im Jahr

    • 1923; seiner Tochter Wilhelmine Deppermann wird mit knapp 14 Jahren ihr Entlassungszeugnis von Schulleiter Rektor Rodehüser und anderen unterschrieben aushändigt.

    Fortsetzung folgt...

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