Nicht verfügbar Nicht verfügbar Nicht verfügbar

Nicht verfügbar Nicht verfügbar

Feldpost 40609A Grenadier-Regiment 725

  • Hallo zusammen,

    ich möchte hier ein kleines Konvolut vorstellen: 14 Briefe des Soldat Otto Schwaiger der Grenadier-Regiment 725 (715.ID). Feldpost 40609A sollte "Stabsregiment" sein. Der erster Brief von 30. Juni 1944. Die 715.ID war an der Zeit an der Adria.


    *** -> Nicht identifiziert.

    Erster Brief:


    Absender: Gefr. Schwaiger Otto, 40609A.

    An Familie Otto Schwaiger, 14, Pliezhausen, Kr. Tübingen, Kelterstraße 36.



    Auf baldiges Wiedersehen

    O.U den 30.6.44


    Meine Lieben,

    Ich bin nun auf meinen neuen Platz gelandet, ebenfalls and der Küste der Adria. Im Laufe des Vormittags haben wir eine hier stehende Villa zu unserer Unterkunft eingerichtet, von welchen hier unzählige stehen, welche alle geräumt sind.

    Ich glaube, dass es hier ganz gemütlich wird. Einmal ist die Gegend vorläufig ganz ungefährlich.

    Die Unterkunft annehmenbar und vor allem Dingen sind wir vom großen Hausen weg, was immerhin besser und ruhiger ist.

    Unsere Arbeit besteht aus Befestigungsanlage usw. Auf jeden Fall kann das **** gar nicht lange genug gehen. So ist es bestimmt zum aushalten. Wie ich Dir schon berichtet habe sind jetzt 4 Pakete unterwegs mit Olivenöl jeder ½ Liter und noch einige Kleinigkeiten. Dabei ein Moskittonetz für Dich mein Liebling.

    Wenn Du so Dein Mittagschlafen machst, dann ziehe es über den Kopf damit Dich die Fliegern nicht so quälen. Eine Büchse Fische und Tomaten, ein Hemd für Ewald und ein Paar Seifen. Dann sind noch zwei Paketen unterwegs mit Leinestoff: 8 Meter weiss und 4 Meter rot. Ein Paket, dass mit den 8 Meter habe ich als Abschubgepäck aufgehen können im Verbindung mit dem Nachlaß Sachen unserer gefallenen und Vermisste.

    Wenn diese Zwei Pakete ankamen. Dann werde ich eine Ehre bei Euch meine Lieben einlegen, den Vermusterung hast Du ganz bestimmt dafür. Jetzt habe ich noch Zwei Liter Olivenöl bei mir und zwar ein gutes schön, gelb für Salat, während das andere, das schon unterwegs ist nicht so schön, ist aber Verwertung wirst Du **** haben.

    Ich will sehen, dass ich es im nächsten Monat wegbringe, denn 3 Paketen dürfen nur abgegeben werden im Monat. Die letzten habe ich bei der alten Einheit aufgegeben, da ging es ja. Im Brief Nr. 38 habe ich 30 Meter beigelegt.

    Während ich am Schreiben war, bekam ich **** 4 Br[iefe]: einen Nr. 24 von 23.6 und Nr. 25 von 25.6 sowie von Lotte von 26.6 und einem von Bruder Otto aus meiner Gegend von **.

    Der letzt Brief hat mich ja im 4 Tagen ersicht . Ich hoffe, dass Du mein Liebling jetzt auch wieder laufend meine Post erhältst.

    Dass Du es immer noch nicht fassen kannst, dass dein Schatz im Deutschland war und Du hast ihr nicht gesehen. Das kann ich verstehen. Mit deinem Blumen hast ja schon sehr großen Erfolg gehabt.

    Wenn da nichts dazwischen kommt, wirst Du bis zum Herbst eine ganz anständige Säme beisamen haben.

    Mach Dir keine Sorgen, mein Schatz, ich esse auch jeden Tag. Obst gibt es hier mehr wie bei uns zu Hause.

    Betr. Der Liebe das werden wir alles nachholen. Es wäre gar nicht ausgeschlossen gewesen, dass auch zu Dir, mein Schatz, der Ortsgruppenleiter gekamen wäre mit einer ***botschaft, denn damit ist zu rechnen, weil ich von der Kompanie vermisst gemeldet wurde.


    Für Heute herzliche Grüße und Küsse. Dein treuer Liebling


    [A latere] An Lotte werde ich noch schreiben. Herzlichen Grüße and Dir Bruder.

  • Hallo zusammen,


    Zweiter Brief:


    Absender: Gefr. Schwaiger Otto, 40609A.

    An Familie Otto Schwaiger, 14, Pliezhausen, Kr. Tübingen, Kelterstraße 36.


    N° 42 O.U den 4. Juli 44

    Meine Lieben!

    Deinem Brief vom 27.6 (N° 26) habe ich erhalten, besten Dank dafür. Bei mir trifft die Post immer ganz regelmäßig ein, seitdem ich wieder bei der Truppe bin. Die 5 Briefe von Mai welche noch ausstehen werden auch nicht mehr eintreffen. Die gingen aber verloren. Es tüt mir sehr leid, dass mein Liebling schon 8 Tage keinerlei Post erhalten hat. Das ist darauf zurück zuführen. Es lagen zwischen den Brieg aus Innsbruck u. Dem nächsten Brief 3 Tage, dann geht doch die Post bei uns nur all paar Tage weg. Folge dessen können damit mehrere Tage Pause eingetreten sein und dann der Weg von Italien bis nach Haus.

    Nun inzwischen wird sich dass alles zu Deiner Zufriedenheit geklärt haben und wie Du ja weißt geht es mir Zur Zeit ganz gut. Vor wenigen Tagen wurde der Pizug zu Befestigungsarbeiten um 8 km nach Süden abkommandiert. Wie lange es geht, weiß ich nicht. Das kümmert mich auch sehr wenig.

    Wenn der Befehl zum Einsatz kommt, ist es noch Zeit genug. Bei unserem alten Regiment waren wir motorisiert u. Jetzt sind wir bespannt, das wird etwas absetzen. Jetzt müßen wir alles latschen. All zu weit brauchen wir ja nicht mehr zu gehen, wenn wir noch eine Weile warten, dann kommt der Amerikaner ja hier vorbei.

    Hier haben wir eine schöne Unterkunft. Die Italiener haben alles mitgenommen, als sie ihre Häuser verlassen haben, vielfach sogar die Fenster und Türer und die Öffnungen gemauert. Für die Leute ist es ein hartes Los aber sie haben es ja so haben wollen. Wir wissen auch nicht wie es uns noch geht.

    Die Verpflegung ist genügend, wir haben unsere eigene Küche dabei, damit bleibt alles am Platz. Gestern habe ich Dir, mein Schatz, wieder zwei Pakete weggeschickt mit je 1/2 Liter Olivenöl, das wird recht für Salat. Somit sind jetzt 8 Pakete unterwegs. Einige werden davon auch ankommen. Ist eigentlich mein Bruder Karl noch in Dänemark, oder ist er wo anders?

    Ich habe schon lange keine Post mehr erhalten. Von meinem Adolf überhaupt noch keine, obwohl ich am nächsten bei ihm bin. Wie stehen nun die Familenverhältnisse bei Deinem Bruder Karl, hat seine Frau noch dieselben Schwierigkeiten? Wenn es einmal an der Front ist, vergeht ihm dieser Übermut.

    Unsere Lotte ist jetzt in das reifere Studium gekommen? Auf das hast Du schon lange gewartet hast. Gestern habe ich an sie einen Brief geschrieben.

    Der Heuet [?] wird jetzt vorbei sein, nehme ich an. Wer hat auch meinem Vater gemäht?

    Bei uns hier unten ist es ganz angemerken warum, deshalb beginnen wir schon morgens um 5.00 mit der Arbeit und und machen über den Mittag einige Stunden frei, über die größte Hitze. Wenn es zu Hause wieder geregnet hat, dann ist der Vortbetsand [?] von Deinem Blumen gewährleistet, das Dir mein Schatz ja durch die Erfolge immer mehr und mehr Spass macht. Ich wünsche Dir recht viel Glück dazu.

    Es wirst Du mein Liebling auch befriedigt sein. Du wollest doch schon so lange Deiner Anteil in finanzieller Hinsicht dazubreitsagen, was Du jetzt auch im vollem Umfange gelungen ist. Ich danke Dir recht herzlich für Deine Unterstützung und Deine Umsicht.

    In der Hoffnung, dass wir uns gesund wiedersehen dürfen, grüßt und küsst Dich Dein treuer Liebling.

    Grüße an die Kinder und an Deine Elter[n]

  • Hallo zusammen,

    dritter Brief: die Verlegung der Division in Arnotal aus der Adria.


    Absender: Gefr. Schwaiger Otto, 40609A.

    An Familie Otto Schwaiger, 14, Pliezhausen, Kr. Tübingen, Kelterstraße 36


    O.U den 13.7.1944


    Meine Lieben!

    Wir sind nun gestern wieder in unsere alte Unterkunft zurückgefahren zur Stabs.komp., weil unser Division verschoben wird u. zwar voraussichtlich in den Raum südlich Florenz. Heute Abend fahren wir noch weg, mindenstens der Pizug. Wie u. was werden wir dan erfahren. Heute bekam ich 4 Briefe: von meinem Schatz 2 N° 30 u. 31, dan von
    Elfriede u. Einem von Paul. Herzlichen dank.


    Oh, mein Liebling ich weis es ganz gut wie es Du jeden Tag uns Herz sein mag, vor lauter Sehnsucht nach wir, es wird dan desto schöner werden wenn ich wieder nach Hause komme. Mir geht es manchmal genau so, aber ich darf soetwas nicht überhand nehmen lassen, es hat keinem Zweck unter solchen Umständen. Nun hast Du also wieder 6 Kücken. Es ist das allerdings nicht viel, außer das wären nicht alle. Ich glaube das Viehzeug würde auch mir recht Spass machen.

    Vor zwei Jahre am 4 Juli da war die Stimmung ganz anders. Damals glauben wir, wir hätten den Krieg hinter uns u. jetzt haben wir ihn noch vor uns. Nun ja, wen ich jetzt wieder zur Front gehe, dan habe ich das groß Vertrauen zu unserem Allmächtiger, dass ich auch dieses Mal aus den Kampf herauskomme.


    Mein Bruder Adolf ist als auch in Raum von Florenz schreibe wir gleich seinem Truppenteil damit ich mich umsehen kann. Heute habe ich einem Paketchen weggeschickt mit ¼ Öl u. 80 Zigaretten. Sobald ich die Gelegenheit habe, werde ich einem Füller kaufen, der meine auch nicht mehr ganz in Ordnung. Es tut doch gut wen man Dinkelacker etwas bekommt, wen es auch nicht viel ist aber man ist dafür sehr
    dankbar. Mit Euren Blumen, da habt Ihr meine Lieben diese Jahr besonders Glück. Es freut mich sehr dass mein Liebling so Erfolg hat.


    Mein Bruder Karl ist also noch in Dänemark das gämme ich Ihn von Herzen. In der letzten 4 Tage bezw. Nächte haben mich die Flöhe geplagt, das war eine Katastrophe vorsgestern Nacht könnte ich keine Minute einschlafen einem Stich aus anderen war am ganzen Körper. Demnoch war ich froh als wir gestern abrückten, aber welche Enttäuschung. Heute Nacht lag ich im Wald in einem Zelt u. Das Viehzeug hat mich
    wieder so geplagt. Ich habe anscheinend in meinen Klamotten eine ganze Anzahl von die Biester mitgeschleppt am heutigen Tag, habe ich bis jetzt schon 14 Stück aus meinen Kleiden herausgeholt u. Momentan stiecht mich wieder so ein Biest. Nun will ich für heute Schluß machen, wir mußen noch verladen u. Die Post muß auch weg.


    Also behüt Euch Gott meine Lieben u. Laßt Euch recht herzlich grüße u. Küße
    von Euren Gatten u. Vater

  • vierter Brief: Einsatz des 725. Grenadier-Regiments im Arnotal.


    Absender: Gefr. Schwaiger Otto, 40609A.

    An Familie Otto Schwaiger, 14, Pliezhausen, Kr. Tübingen, Kelterstraße 36


    O.U den 26.7.1944


    Meine Lieben,

    nach langem Warten habe ich heute Deine Briefe von 9 und 11.7 erhalten, sowie einen von Deinem Otto: herzlichen Dank dafür. Gestern in der Nacht haben wir uns vom Feind abgesetzt ohne große Schwierigkeiten. Ich bin froh dass wir aus dieser bald Hoffnungslosen Lage wieder heraus sind. Ich befinde mich wieder in Frigline [Figline Valdarno, Florenz].

    In dem Gebirge ist es jeden etwas unheimlich zu Mute, weil gar nie richtig weis[s] wo der Feind seine Umgehung beabsichtigt. Dazu kommt noch die schlechte Betreuung unserer Verwundeten: vom Gebirge herunter bis zum nächsten Arzt sind durchweg 20 Km dazwischen und was das bedeutet für einen schwer Verwundeten, das kannst Du Dir ja vorstellen, wenn manchmal 5-6 Stunden vergehen bis einem bloß ärztliche Hilfe zu Teil werden kann. Das wirkt auf die Lanzer ganz besonders moralisch.

    Wir mussten unsere Verwundeten 4 Km schleppen und dann noch stundenlang warten bis ein Sanka kam um sie wegzubringen. Bis jetzt haben wir 9 Tote und 7 Verwundete im Zug. Jetzt haben wir den Auftrag eine rückwärtige Stellung auszubauen, hoffentlich geht die Sache auch eine Zeitlang.


    Aus Deinem Schreiben habe ich ersehen, dass Gottliebe am Rath. gestorben ist. Sie hat lange genug gelitten. Schettler ist in Gefangenschaft, für seine Frau eine Beruhigung und Erwin Kimmerle ist im Russland vermisst. Ich habe wohl daran gedacht am 4. Juli und kann mir vorstellen, dass das für Dich schwere Tage waren. Deine Briefe kommen immer laufend mit Ausnahme von den 6 fehlende vom Mai, aber die habe ich abgeschieden.

    Du hast also immer das Gefühl, dass du mich bald für ganz abholen kannst. Es mag wohl eine gewisse Berechtigung habe dieses Gefühl, aber man kann sich auch täuschen. Obwohl ich persönlich deine Ansicht teile. Leider hat dich bis jetzt noch keines der Pakete erreicht, dass wird schon noch werden, Betr. dem Geld vom 30 Mark bzw. 50 Mark brauchst du dir keine Gedanken machen.


    Wenn ich es nicht gehabt hätte, dann hätte ich es nicht geschickt. Ich habe sowie so noch 100 Mark in der Tasche, denn jetzt brauche ich kein Geld mehr. Jetzt geht alles kostenlos. Wein, Obst gibt es überall. Zur Genüge hier vorn im der H.K.L so viel, dass man gar nichts mit anzufangen weiß. Ebenfalls Vieh, Schafe, Schweine und Geflügel alles Herrenlos in den Höfen, aber dort vergeht einem manchmal das Schlachten und Braten, und erst recht das Mitnehmen. Mit deinen Blumen machst du aber gute Geschäfte und hast Dir für das Jahr 1944 viel vorgenommen in Bezug auf Abzahlung. Ja mir soll es recht sein, was weg ist, ist weg.


    Die Heimatadresse von meinen Unteroffizieren erübrigt sich, denn wie du weißt ist er im Lazarett und ab und wann er wiederkommt ist sehr fraglich. Dass die ¼ Jahr Roter in gleiche Höfe wiederlaufen das ist ja in Ordnung, es tilgt demzufolge aber mehr. Gestern habe ich mit dem Verpflegungsfahrzeug an die Kompanie ein Paket für dich zurückgegeben mit einem geblümten Kleiderstoff. Hoffentlich bringen es die Dussel auch weg zum Feldpostamt. Denn, seitdem waren sie immer zu bequem dazu. So dass ist auf fremde Einheiten angewiesen war.


    Es freut mich, dass Ewald noch zu Hause ist. Hoffentlich braucht er seine Lehre nicht unterbrechen. Elfriede hat wieder ihr altes Tem(p)erament gut so. Ich bitte dich darum schicke mir bloß kein Paket weg. Die Grüße von Frau Schmid kannst du zurückbestellen, es hat mich gefreut. Deine Hühnergeschichte macht dir also Spaß und Sorge und der Laufgarten geht seiner Vollendung entgegen. Mein Karl ist zum Ersatzheer nach Salzburg zurückgekehrt. Dass es im Dänemark auch beginnt zu gären, kann ich mir vorstellen. Es drängt sich alles vollends bis es einem dumpfer Schlag gibt und der Krieg ist am Ende. Siehe die Untermählungen im eigenen Reich, dass ist von weitragender Bedeutung. Wir wollen abwarten, was die Zukunft noch alles bringt. Hoffentlich das baldige Ende.


    In diesem Sinne grüßt und küsst dich Dein treuer Liebling

  • Sechster Brief: Einsatz im Arnotal und Absetzbewegungen. Otto beschreibt die Lebensbedingungen der italienischen Bauern.


    Absender: Gefr. Schwaiger Otto, 40609A.

    An Familie Otto Schwaiger, 14, Pliezhausen, Kr. Tübingen, Kelterstraße 36


    Italien, den 2.8.1944


    Meine Lieben!


    Nachdem ich heute ganz schon Zeit habe, will ich Dir ein Brieflein schreiben, wenn auch nicht viel, aber immerhin kann ich meinem Liebling dadurch eine Freude bereiten.


    Wir haben heute frei, weil wir die Nacht gearbeitet haben. Es ging bei Tag nicht, hier Stellungen zu bauen, weil der Abschnitt unter Feindeinsicht liegt und demzufolge zu stark unter Arifeuer liegt. Hoch oben auf einem Berg haben wir vorletzte Nacht Quartier bezogen in einem Schloss. Der Besitzer, welcher hier gewohnt hatte, hatte bestimmt etwas mehr Geld als wir. Obwohl es schon ein altes Schloss ist, ist die Innenausstattung sehr reichhaltig. Die kommende Nacht machen wir wieder etwa 8 Km zurück. So geht es an einem fort. Immer nur einige Tage, um die aller notwendigsten Stellungen auszubauen und dann kommen sie schon von vorne zurück um die Stellungen zu besetzen. Obwohl wir auch unter Aribeschuss liegen, ist es aber immerhin besser auf diese Art Stellungen zu bauen, als wie immer in der HKL zu sitzen als Infanterist. Wenn es noch lange so weiter geht mit dem Absetzbewegungen, dann kommen wir mit der Zeit auch bis zum Brenner. Durch dieses kämpfende langsame zurückgehen wird Italien vollkommen zur Sau gemacht. Kaum ein Haus bleibt unversehrt und wenn es auch ganz abgelegen in den Bergen liegt.


    Die Arie hämmert alles ab und der Lanzer [?, Landser?] findet auch die entlegenste Hütte um sich liebendes und totes ***** [?] zu organisieren, sofern noch etwas zu finden ist. Die Zivilisten hausen fast durchweg in Bunker und Berghohlen, welche sie sich selbst gebaut haben und ihre Habe, haben sie vergraben oder sonst in einem Schlupfwinkel. Wir haben uns auch ein Quantung [Quantum] solcher männlichen Italiener in den Bergen gefangen, um mit Bickel und Spaten uns zu unterstützen. Ich habe allerding gar kein Organisationstalent, während es Kameraden gibt, die können den Bauern vor den Augen die letzte Gans oder Hühner, oder sonst etwas abschlachten, ohne mit der Wimper zu zucken. Ja selbst muss der Bauer noch die Bratpfanne dazu stellen und Teller und Besteck. Ich kann immer nur den Kopf schütteln.


    Der Unteroffizier von Wangen ist auch wieder gekommen. Seine private Adresse: Gerhard Örtle 14 Stuttgart Wangen Ludwig-Blumenstraße 14. An Ewald habe ich eine Geburtstagskarte weggeschickt. Denk Dir mein Schatz unser ist 17 Jahre alt und erst war es, als wir so alt waren und uns kennenlernten. Wie die Zeit vorgeht. Wie gerne erinnert man sich an solche Erlebnisse. Es kommt mir vor, als wäre es erst gestern gewesen, wo wir zum ersten Mal im Gasthaus zum Lamm beisammen waren. Bei diesem Gedanken wird das Herz wieder ganz jung, nicht war mein Schatz, schön war es ! !


    Herzliche Grüße und Küße sendet dein treuer Liebling


    Grüße an die Kinder

Participate now!

Don’t have an account yet? Register yourself now and be a part of our community!