Ermordet durch Nationalsozialisten

Servus,

heute möchte ich Euch gerne ein kleines Stück Tiroler Zeitgeschichte vorstellen.

Das Sterbebild von Karl Troger, Schutzkorpsmann, 5. Heimwehr-Jägerkompanie

geb.: 03.08.1914 in Innsbruck,

erm.: 14.12.1934 bei Niederndorf

Karl Troger war seit 04.06. 1933 im Schutzkorps.

Eine aus zwei Mann bestehende Schutzkorpspatrouille traf am Abend des 14. Dezember 1934 im Gebiet Niederndorf drei Angehörige der Österreichischen Legion. Im Zuge der Personenkontrolle wurde Karl Troger niedergeschlagen und in der Folge durch einen Kopfschuss aus kurzer Distanz schwer verwundet. Bei seiner Auffindung war er nicht mehr ansprechbar; er starb am 15. Dezember 1934 im Spital in Kufstein. Sein Kollege Josef Glanzl wurde von einem der Angehaltenen angeschossen, Glanzl konnte zwar flüchten, erlag aber kurz darauf seinen schweren Verletzungen.

Bei den Erhebungen der Gendarmerie konnten durch intensive Ermittlungen und Hilfe des bayrischen Zolls, die drei Legionäre, die für den Mord an Troger und Glanzl verantwortlich waren, identifiziert werden. Dabei handelte es sich um drei junge Burschen aus Niederndorf und Ebbs, die sich in Deutschland der österreichischen Legion angeschlossen haben.

Beste Grüße aus Tirol

Austria12

Servus Gustav,

der "Freiwillige Schutzkorps" wurde Mitte 1933 in Österreich aufgestellt, und war eine bewaffnete Formation, die die Exekutive in ihrer Arbeit unterstützte. Die Schutzkorpsmänner wurden aus der Heimwehr und unter Arbeitslosen rekrutiert. Die Heimwehr war der paramilitärische Arm der Christlichsoziale Partei, "schwarzen", unter Engelbert Dollfuß, dem Gründer des austrofaschistischen Ständestaates in Österreich.

Im Fall Troger und Glanzl, waren die zwei Schutzkorpsmänner zum Grenzüberwachungs- und Straßenkontrolldienst eingeteilt. Bei der Patrouille der Bundesstraße entlang, neben dem Inn, der die Grenze zwischen Österreich und dem Deutschen Reich darstellte, machten sie die Personenkontrolle bei den drei Burschen, wie es Grenznah üblich war. Und so kam es zu den verhängnisvollen Ereignissen.

Das DÖW; Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes, hat die Gendarmerieakten zu diesem Vorfall. Hier der Link zu den Akten: https://www.doew.at/cms/download/d3kb6/troger_glanzl-1.pdf

Die Österreichische Legion entstand aus Nationalsozialisten, die in Österreich verfolgt wurden, und in das Deutsche Reich geflüchtet waren. In Bayern wurden sie von der Bayrischen Landespolizei militärisch Ausgebildet und bewaffnet. Die Legionäre brachten Propagandamaterial und Ausrüstung für die, in Österreich illegale, NSDAP über die Grenze. Auch wurden von Legionäre Mord- und Terroranschläge in Österreich verübt. Nach dem Anschluss 1938, kehrte die Österreichische Legion, geschlossen und bewaffnet in die "Ostmark" zurück.

Schöne Grüße

Austria12