Servus,
heute möchte ich Euch den umfangreichen Nachlass eines Nachrichtenmannes der 2.GebDiv.
Der Nachlass gehörte Anton Riegler, Fhj.-Unteroffizier, bei der 1./ Gebirgs-Nachrichten-Abteilung 67, der 2.GebDiv.
Anton Riegler wurde am 18.10.1921 in St.Martin/Villach in Kärnten geboren. Vor seinem Wehrdienst arbeitete er als Sparkassenbeamter.
Sein Soldbuch wurde am 06.02.1941 von der 2./Geb.Nachr.Ers.Abt. 18 in Salzburg ausgestellt. Hier erhielt Anton Riegler seine Grundausbildung zum Funker. Nach bestandener Grundausbildung dürfte der Funker Riegler im Sommer/Herbst 1941 zur Fronttruppe versetzt worden sein. In seinem Falle zuerst zur 5./Feld.-Ers.-Btl. XVIII/3, einem Ersatzbataillon aus dem Wehrkreis XVIII mit Nachersatz für die 2.GebDiv, die seit 29.06.1941 an der Eismeerfront im Einsatz gegen die Sowjetunion stand.
Als ausgebildeter Nachrichtenmann wird der Funker Riegler zur 1./Geb.Nachr.Abt.67, der 2.GebDiv weitergeleitet. Die Nachrichtenmänner der Abteilung hatten, wie die Gebirgsjäger, mit der unwirklichen Tundra und dem Wetter Probleme. Aufgabe war es die Nachrichtenverbindungen vom Divisionsgefechtsstand, der sich am Herzberg befand, zu den einzelnen Regimentern, Bataillone, Abteilungen und Kompanien aufzubauen. Dazu waren immer Fernsprech- und Funktrupps der Abteilung bei den Jägern im Einsatz, auch die Störungsbehebung war ihre Aufgabe. Im Oktober 1941 wurde die 2.GebDiv von der 6.GebDiv abgelöst, und so kam auch der Funker Riegler in ein Winterquartier in Nordnorwegen. Nach seinem ersten Polarwinter wurde Anton Riegler am 01.03.1942 zum Gefreiten befördert. Das Jahr 1942 startete gleich mit dem Blutmai, bei dieser russischen Großoffensive, mussten alle zur Verfügung stehenden Kräfte in die Front geworfen werden, auch Nachrichtenmänner kamen als einfache Infanteristen zum Einsatz. Auch diesen Einsatz überstand der Gefreite Riegler unbeschadet. Die folgende Jahre waren vom Stellungskrieg an der Murmanfront gekennzeichnet, die Front blieb bis Oktober 1944 eingefroren.
Während seines zweiten Polarwinters, wird dem Gefreiten Riegler am 25.01.1943 die Ostmedaille verliehen. Kurz darauf, am 01.05.1943 wird er zum Unteroffizier befördert. Es zeichnet sich eine Eignung zum Reserve-Offizier ab.
Am 01.08.1944 wird Uffz. Riegler, während des kurzen Sommers, nördlich des Polarkreises zum Reserve-Offiziers-Bewerber ernannt. Und mit 15.09.1944 zum Fahnenjunker-Unteroffizier. Mit Ende September 1944, scheidet Fhj.Uffz. Riegler aus der GNA 67 aus, und wird vermutlich als Vorbereitung für seine Offizierslaufbahn in die Heimat versetzt. Dadurch bleibt ihm der Oktobereinsatz 1944 erspart, eine der größten Zerreißproben der 2.GebDiv.
In der Heimat kommt er zur 4.Ausb.Kp.z.b.V./Geb.Nach.Ers.u.Ausb.Abt.18 nach Bludenz. Im Dezember 1944 besucht er die Fahrschule bei der 1./Kf-Ausb.Abt.18 in Bregenz, und erhält den Wehrmacht-Führerschein der Klasse 2 und 3.
Am 14.04.1945 wird Fhj.-Uffz. Riegler zur Frontleitstelle Mailand in Marsch gesetzt, er soll in den letzten Kriegswochen zur 5.GebDiv nach Italien kommen. Am 22.04.1945 scheint Anton Riegler bei der Fronttruppe angekommen zu sein, an diesem Tag erhält er eine italienische Maschinenpistole ausgehändigt. Sein Einsatz in Itailen war nur von kurzer Dauer, die 5.GebDiv hatte am 20.04.1945 ihr letztes Gefecht am Mont Froid gegen die Chasseurs Alpin (französische Gebirgsjäger). Am 26.04.1945 verließ die Division, in drei Kampfgruppen, ihre Stellungen und kapitulierte am 01.05.1945 bei Ivrea.
Daraufhin ging Anton Riegler in alliierte Kriegsgefangenschaft, hier besuchte er auch einen Kurs für mechanisches Personal.
Nach der Entlassung aus der Gefangenschaft, arbeitete Anton Riegler wieder als Beamter und 1952 heiratete er.
Es freut mich besonders, jetzt auch einen Nachlass von der GNA 67, meiner 2.GebDiv in der Sammlung zu haben. Gerade von den Divisionseinheiten findet man nur wenige Dokumente.
Schöne Grüße aus Tirol
Austria12