Guten Abend Freunde im Forum,
heute möchte ich Euch das Dokumentenkonvolut des ehemaligen Wachtmeisters Georg Kussinger vorstellen, dass ich kürzlich für meine Sammlung bekam. Die kleine Gruppe besteht aus zwei Ausweisen und zwei Urkunden.
Georg Kussinger wurde am 1.10.1918 in Furth im Wald geboren. Er erlernte den Beruf des Metzgers und übte diesen Beruf, wie sein Arbeitsbuch zeigt, auch mindestens zwei Jahre aus. Dieses Arbeitsbuch wurde am 25.2.1938 ausgestellt und bis kurz vor seine Einstellung beim Reichsarbeitsdienst geführt. Einen Eintrag finde ich interessant, nämlich die, wenn auch kurze, Beschäftigung bei der Metzgerei „Vinzenz Murr“ in München. Diese Metzgerei-Kette ist mir natürlich ein Begriff, ich wusste bisher nur nicht, dass es sie schon 1938 gab. (Ich hoffe, die letzten beiden Sätze werden mir nicht als Schleichwerbung ausgelegt!). Dieses Arbeitsbuch endet mit dem Eintrag seines Soldatentodes.
Georg Kussinger wurde am 2.11.1938 zum Reichsarbeitsdienst einberufen. Als Vormann wurde er am 25.3.1939 entlassen.
Am 31.8.1939 wurde er zur 1. schw. Ers.-Btr./Art.Rgt. 43 nach Landshut eingezogen. Hier wurde er am Karabiner und der schweren Feldhaubitze 18 ausgebildet. Am 29.10.1939 kam er zu seiner Feldeinheit, der I. Abt./schw. Art.Rgt. 43. Diese Abteilung eines Artillerieregimentes der Heerestruppe war für die gesamte Dauer des 2. Weltkrieges der 7. Inf.-Division unterstellt. Hier wurde er bei der 2. und 3. Batterie als Richtschütze I und als Geschützführer eingesetzt. Er bleibt Angehöriger dieser Abteilung bis zu seinem Soldatentod am 12.10.1943. Er machte den Feldzug in Frankreich und gegen die Sowjetunion bis zu seinem Soldatentod mit. Die Gefechtsbezeichnungen sind aus den eingeklebten Blättern auf Seite 32/33 schön ersichtlich.
Georg Kussinger wurde bei der Abteilung zum Oberkanonier, Gefreiten, Obergefreiten, Unteroffizier und Feldwebel befördert. Er wurde am 11.11.1941 (Kämpfe bei Moskau) zum ersten Mal und am 6.8.1943 (Einsatz bei der 102. ID) zum zweiten Mal verwundet. Dafür wurde er mit dem Verwundetenabzeichen in Schwarz und Silber ausgezeichnet. Als Unteroffizier wurde er am 17.8.1942 mit der Medaille Winterschlacht im Osten und am 2.10.1942 mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse ausgezeichnet. Letztere Urkunde ist erhalten und trägt die Unterschrift von Generalmajor Jordan (später: General der Infanterie und Träger des Ritterkreuzes mit Eichenlaub und Schwertern).
In der Zeit vom 12.8.1943 bis 12.10.1943 wurde seine Batterie oder die ganze Abteilung zur Unterstützung der 45. Inf.-Division abgestellt. (WP/S. 33). In der Chronik der 7. ID findet sich leider kein einziges Wort über diesen Einsatz. Durch die 45. ID wurde dem Wachtmeister Kussinger am 1.10.1943 das Eiserne Kreuz 1. Klasse verliehen. Die Urkunde unterzeichnete der Divisionskommandeur Generalmajor Freiherr von Falkenstein. Am 12.10.1943 ist Wachtmeister Kussinger gefallen. Das war der letzte Tag der Unterstellung bei der 45. ID.
Jetzt zu den Scans Teil I: