Servus,
heute darf ich Euch den kleinen Nachlass des ROB Unteroffizier Maximilian (Max) Seyrl, von der 2./Geb.Nachr.Abt. 67, der 2.GebDiv vorstellen.
Max Seyrl wurde am 18.07.1919 in Wels/Oberösterreich geboren. Wohl bereits vor dem Anschluss lebte Max mit seiner Familie in Innsbruck-Igls. Am 25.08.1938 wurde er als Freiwilliger im WBK Innsbruck, tauglich gemustert, und eine Aushebung zur Gebirgs-Nachrichten-Abteilung 67 entschieden.
Am 02.12.1938 rückte Max Seyrl als Funker zur 2./Geb.Nachr.Abt. 67 in Innsbruck ein. Hier erhielt er eine infanteristische Grundausbildung und auch eine Spezialausbildung als Funker und Schlüssler, sowie dem Wehrmacht-Führerschein Klasse 3. Nach einer sicher glücklichen Friedenszeit in der Garnisonsstadt Innsbruck, begann für ihn mit dem 01.09.1939 die harte Realität des Krieges. Im Verband der 2.GebDiv kämpfte der Funker Seyrl in Westgalizien bis zur Einkreisung von Lemberg. Nach kurzer Besatzungszeit in Polen, wird die 2.GebDiv an die Westfront verlegt und sichert die Westgrenze im Raum Hunsrück. Am 01.10.1939 wird Seyrl zum Gefreiten befördert. Ende April 1940 wird die 2.GebDiv alarmiert, um der ins Stocken geratenen Besetzung Norwegens wieder Schwung zu verleihen. So wird auch der Gefreite Seyrl mit seiner Funkkompanie, quer durch das Reich, nach Norden verlegt. Im dänischen Hafen von Aalborg wird die Abteilung Eingeschifft und kommt per Schiff nach Oslo, hier per Bahn nach Drontheim. Ab hier kämpfte sich die 2.GebDiv größtenteils im Fußmarsch nach Norden Richtung Narvik. Aufgrund des weit auseinander gezogenen Einsatz der Division und der schwierigen Geländebedingungen hatte die 2.(Funkkompanie) des GNA 67 alle Hände voll damit zu tun, dass die Division mit den im Kampf liegenden Bataillone in Verbindung blieb. Nachdem sich die Alliierten aus Norwegen zurückgezogen hatten, verblieb die 2.GebDiv als Besatzungstruppe in Nordnorwegen. Hier wurde Max Seyrl auch am 01.12.1940 zum Obergefreiten befördert.
Doch 1941 sollte neue Herausforderungen auf ihn zukommen. Am 29.06.1941 begann der Russlandfeldzug an der Eismeerfront, in der wegelosen Tundra bekamen die Funktrupps wieder eine enorme Bedeutung. Bei den Gebirgsjägern waren immer Funktrupps dabei um der Division ein klares Lagebild zu geben.
Beim Vormarsch Richtung Murmansk konnten relativ schnell die Flüsse Titowka und Liza erreicht werden. Doch Mitte Juli 1941 kam der Angriff ins stocken und es konnte nur ein Brückenkopf ostwärts der Liza gehalten werden. Im September 1941 wurde erneut ein Angriff versucht, welcher aber ebenso liegen blieb. Nach den schweren Verlusten, den die 2. und 3.GebDiv erlitten wurde aus Griechenland die 6.GebDiv herangeführt um die zwei abgekämpften Divisionen aus der Front zu nehmen. Im Oktober 1941 wurde die Ablöse durchgeführt, Max Seyrl kam mit seiner Abteilung in eine Ruhestellung nach Kirkenes und Svanvik. Mit 01.12.1941 wird Seyrl zum Unteroffizier befördert.
Während der Zeit im Operationsgebiet der Eismeerfront, wird sehr viel geübt, unter anderem auch das Skifahren. Hier wird sich Uffz. Seyrl verletzt haben, am 05.03.1942 wird er ins Feldlazarett 67 wegen Seitenbandeinriss und Meniskusschädigung am rechten Knie eingeliefert. Die Verletzung ist so schwierig, dass er in weiteren Lazaretten behandelt werden muss, unter anderem in Oslo und später dann in der Heimat. Die Verletzung kann durchaus ein Glück für ihn gewesen sein, kurz darauf begann Ende April 1942 eine sowjetische Großovensive an der Eismeerfront, wo viele Nachrichtenmänner aus Infanteristen in den Kampf geworfen wurden.
Nachdem er sich von seiner Verletzung erholt hatte konnte Max Seyrl nur mehr Dienst im Ersatztruppenteil in der Heimat leisten. Hier war er wohl als Rahmenpersonal in verschiedenen Kompanien der Geb.Nachr.Ers.Abt. 18 in Salzburg und Bludenz eingesetzt. Mit 01.12.1944 wird Uffz. Seyrl zum R.O.B. ernannt. Seine Knieverletzung benötigte aber immer wieder neuer Behandlung, so kam er am 28.04.1945 abermals in das Reserve-Lazarett Igls, wo er am 03.05.1945 entlassen wurde, und Urlaub bekam, so ist zu vermuten, dass Max Seyrl das Kriegsende zuhause als Urlauber erlebt hat.
Es freut mich wieder einmal ein schönes Wehrpass, Soldbuch Set eines Soldaten der 2.GebDiv vorstellen zu können. Gerade weil man auch Dokumente von Nachrichtenmännern meiner 2.GebDiv nicht oft findet. In den folgenden Tagen werde ich noch zwei weitere Schmankerln von meiner Division hier vorstellen.
Schöne Grüße aus Tirol
Austria12