Guten Abend Freunde im Forum,
heute möchte ich Euch das Dokumentenkonvolut des ehemaligen Obergefreiten Franz Xaver Schopper vorstellen. Es besteht aus seinen militärischen Verleihungsurkunden und einem Foto. Weitere persönliche Dokumente des Soldaten, z.B. militärische Ausweise, dienstliche Schreiben, private Ausweise (mit Lichtbild) waren leider nicht dabei. Die vorliegende Gruppe habe ich vor einigen Jahren von einem Haushaltsauflöser bekommen, weitere Angaben zur Person von Franz Xaver Schopper konnte er mir leider nicht machen.
Persönliche Daten, wie Geburtsdatum- und ort, Beruf oder Familienstand sind mir leider nicht bekannt. Ebenso wie ich nicht weiß, wann und bei welcher Einheit er seinen Dienst begann. Deswegen möchte ich mich auf die Fakten aus den Urkunden konzentrieren. Er wird auf zwei Urkunden als Xaver Schopper und auf vier Dokumenten als Franz Schopper geschrieben. Also denke ich, war sein tatsächlicher Name Franz Xaver Schopper. Eine Vornamenkombination, die in Bayern durchaus geläufig ist.
Ich vermute, dass Herr Schopper im Jahre 1940/1941 zur Infanterie eingezogen wurde. Mit dem Infanterie-/Grenadier-Rgt. 62 hat er den Feldzug gegen die Sowjetunion von 1941 bis (vermutlich) Anfang 1944 mitgemacht. Er war Angehöriger der 6. und 5. Kompanie dieses Regimentes. Bei welchen Ersatztruppenteilen er zur bzw. nach Ausheilung der Verwundungen war, ist mir nicht bekannt (Ausnahme: Verwundetenabzeichen in Gold).
Zu den Verleihungsurkunden:
- Infanteriesturmabzeichen in Silber (Unterschrieben von Major Liphart, Dt. Kreuz in Gold; der Urkundennachlass von Major Liphart befindet sich bereits in einer Sammlung - leider nicht meiner)
- Nahkampfspange in Bronze (Unterschrieben von Major Wiesheu, Dt. Kreuz in Gold; die hektographierte Urkunde ist leider schon sehr verblasst)
- Verwundetenabzeichen in Silber (Unterschrieben von Hauptmann Kretzer, gefallen18.11.43)
- Eisernes Kreuz 1. Klasse (Unterschrieben von Generalmajor Gihr, Dt. Kreuz in Gold; führte die Division vertretungsweise vom 30.11.1943 – 8.12.1943; somit eine seltene Unterschrift auf Urkunden bei der 7. ID)
- Ostmedaille 41/42 (Unterschrift ist mir nicht bekannt; da die meisten datierten Urkunden dieser Auszeichnung aus dem Jahr 1944 stammen, vermute ich, dass der Obergefreite Schopper diese Urkunde nach seiner fünften Verwundung im Lazarett erhielt.)
- Verwundetenabzeichen in Gold (Unterschrieben von Major Wiesheu; Schopper ist bei der Verleihung Angehöriger des Gren.-Ers.-Btl. 62 nach Ausheilung seiner fünften Verwundung)
- Das Foto befand sich beim Kauf der Gruppe bei diesen Urkunden und hat das Format 8x11,5cm. Ob es tatsächlich den Obergefreiten Schopper zeigt, weiß ich nicht. Sollte es nur beigefügt worden sein, um die Gruppe aufzuwerten, hätte der Verkäufer auch „bessere“ Fotos verwenden können. Auffällig ist für mich, dass der Soldat auf dem Foto kein Verwundetenabzeichen trägt. Die Rückseite des Bildes habe ich eingescannt.
Als letzten Scann habe ich aus der Buchreihe von Tessin „Verbände der Wehrmacht“ den Einsatzweg der 7. Infanterie-Division gescannt. So wollte ich mir ein bisschen Schreibarbeit zum Einsatz von Franz Xaver Schopper sparen. Ob es nach der Verwendung beim Gren.-Ers.-Btl. 62 noch eine weitere Frontverwendung für ihn gab und ob er den Krieg überlegte weiß ich leider nicht. Feststehen tut jedoch, dass die Urkunden zum Eisernen Kreuz 2. Klasse und zum Verwundetenabzeichen in Schwarz fehlen.
Die Urkunde zum EK1 habe ich bereits vor einigen Jahren im Unterschriftenforum vorgestellt. Sollte einer der geneigten Betrachter weitere Informationen zu Franz Xaver Schopper oder dem Verbleib weiterer Dokumente von ihm haben, bitte ich um eine entsprechende Nachricht und würde mich natürlich sehr freuen.
Ich wünsche Allen einen angenehmen und besinnlichen Advent.
Jetzt zu den Scans:
Es grüßt Euch – Armin.