Servus,
kurz vor Jahresende kann ich Euch wohl einen einmaligen Nachlass eines jungen Offiziers der 2.GebDiv vorstellen. Bogislav von Bonin, ein Spross eines hinterpommerschen Uradelsgeschlecht, der wie es in seiner Familie Tradition ist die Offizierslaufbahn einschlug, machte seine Frontbewährung mit der 2.GebDiv an der Eismeerfront, seine letztes Gefecht bestritt er Ende 1949 als Fremdenlegionär in Indochina.
Bogislav von Bonin wurde am 22.08.1922 in Rostock geboren, er lebte mit seiner Familie am Stammsitz in Drosedow. Wie selbstverständlich meldete er sich mit 18 Jahren als Offiziersanwärter zur Wehrmacht, und wurde Anfang Oktober 1940 zur 1./Geb.Jäg.Ers.Rgt. 136 nach Innsbruck zur Grundausbildung einberufen. Am 01.05.1941 wurde er zum Gefreiten und am 01.07.1941 wurde er zum Unteroffizier befördert. Wohl zur selben Zeit wurde er zur Frontbewährung zur 7./GJR 136 versetzt, zu jener Zeit kämpfte die Kompanie an der Eismeerfront, westlich von Murmansk. Im Sturm konnte der Fischerhals gesperrt werden, der Fluss Titowka überschritten werden und der 2.GebDiv gelang einen Brückenkopf ostwärts der Liza zu errichten. Bei diesen Kämpfen nahm auch der junge Uffz. von Bonin Teil. Im Winter 1941/42 wurde der Offiziersanwärter dann auf die Kriegsschule kommandiert, in seinem Fall die B-Inspektion der Infanterieschule Döberitz. Nachdem er den Lehrgang erfolgreich absolvierte wurde er mit 01.02.1942 zum Feldwebel befördert, mit gleichzeitiger Ernennung zum Leutnant. Zuvor wurde ihm noch vom Ersatztruppenteil, am 27.01.1942 eine Soldbuch Zweitschrift ausgestellt. Nach einem kurzem Sonderurlaub kam Leutnant von Bonin zur 1./Feldersatz-Btl. LI, mit welcher er wieder zu seiner 2.GebDiv an die Eismeerfront kam. Dieses Mal wurde er zur 2./Radfahr-Abteilung 67 versetzt, da nach den Maikämpfen 1942 die Eismeerfront komplett zur Stellungsfront wurde, waren die Deutschen Operationen auf kleinere Unternehmungen und Spähtrupps begrenzt.Vom 21.08. bis 26.08.1942 wurde er im Feldlazarett (Mot) 680 in Ivalo wegen einem Darmkatarrh behandelt. Leutnant von Bonin bewies sich mehrfach als fähiger Spähtruppführer, was im mehrfach einen Nennung im KTB der 2.GebDiv einbrachte. Z.B. am 01.11.1942 wo ein Spähtupp unter seiner Führung zwischen Schneeberg und Veitsch mit einem russischen Spähtrupp zusammenstoßt, dabei werden drei Russen getötet, einer gefangen genommen und 4 MPi erbeutet, dem Spähtrupp gelingt es ohne eigene Verluste auf den Stützpunkt Hohenwart zurück zu kehren. Am 15.11.1942 weißt das Jagdkommando Lt. von Bonin einen sowjetischen Angriff in Stärke von 1-2 Zügen am Schneeberg im Gegenstoß ab und errecht die eigenen Stellungen am Fingerhut ohne Verluste.
Im Dezember 1942 kommt Leutnant von Bonin in den Liza-Brückenkopf, auf dem Kampfstützpunkt "K1", der westlichste Eckpfeiler der Brückenkopfstellungen. Am 22.12.1942 greift ein sowjetischer Stoßtrupp zwischen 21:00 und 22:00 Uhr K1 an, der Angriff wurde rechtzeitig erkannt und das Abwehrfeuer setzte auf nächste Entfernung ein. Bogislav von Bonin setzte einen Gegenstoß auf die zurückgehenden Russen an, hierbei wurde er schwer verwundet. Zwei Durchschüsse durch den rechten Unterschenkel, Schussbruch des rechten Unterarm, Spreifschüsse an beiden Schultern, Rückendurchschuss und rissquetsch-Wunde am rechten Kleinenfinger.
Bei der Abwehr der russischen Angriffs auf K1 wurden auf deutscher Seite Leutnant von Bonin, ein Uffz. und ein Obergefreiter verwundet. Hingegen verloren die Sowjets, 12 gezählte Gefallene, 2 Gefangenen (verwundet), und es wurden 20 Paar Ski, 5 MPi und 2 Gewehre erbeutet. Die Stützpunktbesatzung rechnete mit weiteren feindlichen Verlusten, da auch Blut- und Schleifspuren festgestellt wurden.
In den folgenden Monaten kam für Leutnant von Bonin eine längere Zeit an Lazarettaufenthalten um seinen schweren Verwundungen zu kurieren. Doch mehr dazu im nächsten Beitrag.
Fortsetzung folgt......