Servus,
heute möchte ich Euch den Nachlass des Oberfeldwebel Ernst Zielke vorstellen. Ernst Zielke war einer jener Soldaten aus dem Altreich, die 1938 zu den neu aufgestellten Einheiten in der Ostmark kommandiert wurden, er war auch ein Mann der ersten Stunde in der 6.GebDiv, und kam mit ihr von der Mittelmeerinsel Kreta bis an die Eismeerfront, nördlich des Polarkreises.
Ernst Zielke wurde am 16.02.1910 in Stolp in Pommern geboren und war Arbeiter von Beruf. Am 04.04.1934 trat er freiwillig in die Reichswehr ein und erhielt seine Grundausbildung bei der 14./Infanterie-Regiment 4 in Neumünster, Schleswig-Hollstein. Mit 24.09.1934 wird er zur 2./Infanterie-Regiment 46, ebenfalls in Neumünster versetzt. Während der Friedenszeit in der Schleswiger Garnison wurde er am 01.10.1935 zum Gefreiten, am 01.10.1936 zum Obergefreiten und am 01.10.1937 zum Unteroffizier befördert. Ebenfalls verpflichtete Ernst Zielke sich am 01.10.1937 für 9 Jahre um seine 12 jährige Dienstzeit in der Wehrmacht zu erfüllen. In Neumünster wurde er auch zum Schieß-Unteroffizier ausgebildet und erhielt am 01.04.1938 die Dienstauszeichnung IV.Klasse verliehen.
Nachdem im März 1938 der Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich vollzogen wurde, wurden für die aus ehemaligen Einheiten des Bundesheeres aufgestellten Truppenteile der Wehrmacht, ein Kader aus Soldaten aus dem Altreich benötigt, um die übernommenen Soldaten und die neuen ostmärkischen Rekruten auf den deutschen Ausbildungsstand zu bringen. So wurde Uffz. Zielke mit 12.09.1938 zur neu aufgestellten 13./GJR 139 nach Wolfsberg/Kärnten versetzt. Es war sicher eine Umstellung, und eine Versetzung vom nördlichsten zum südlichsten Gau des Deutschen Reichs, eine Entfernung von Rund 875 km Luftlinie.
Mit dem GJR 139 sollte er kurz darauf seine erste Bewährungsprobe erhalten, nämlich die Besetzung des Sudetenlandes, wofür im später die Sudetenlandmedaille verliehen wurde.
Im August 1939 ging es für den Oberjäger Zielke nach Rosenberg in Oberschlesien, wo die Bereitstellung für den bevorstehenden Polenfeldzug war. Mit Kriegsausbruch nahm er ab dem 01.09.1939 am Feldzug gegen Polen, in Westgalizien. Seine erste Feuerprobe führte ihn über die Tatra bis an den San, nach glücklich überstandenen Einsatz in Polen wurde die 3.GebDiv, zur Sicherung der Westgrenze, in die Eifel verlegt. Mit 01.11.1939 wird Zielke zum Feldwebel befördert. Bevor das GJR 139 nach Norwegen verlegt wurde, blieben rund die Hälfte aller Kompanien als A-Staffel in der Heimat zurück. Darunter auch der Feldwebel Zielke, aus dieser A-Staffel wurde am 01.05.1940 das GJR 141, auf dem Truppenübungsplatz Döberitz aufgestellt, Zielke kam hier zur 12. Kompanie. Auf dem Truppenübungsplatz Heuberg wurde das neue GJR 141 der neu aufgestellten 6.GebDiv zugeteilt.
Für den Rest des Krieges soll Ernst Zielke beim GJR 141 seinen Dienst versehen. Doch weiter geht es im nächsten Beitrag.
Schöne Grüße aus Tirol
Austria12