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Obergefreiter Franz Mayer, 12./GJR 136, EK1-Träger

  • Guten Morgen,


    heute möchte ich Euch eine Neuerwerbung vorstellen, die mich aus mehreren Gründen besonders freut. Der Urkundennachlass gehörte dem Obergefreiten Franz Mayer von der 12./GJR 136, 2.GebDiv. Wie man es öfters bei Gruppen mit diesem Familiennamen sieht, hatten die Dienststellen Schwierigkeiten den Namen richtig zu schreiben, so sind hier bei fünf Urkunden auch drei verschiedene Varianten des Namens zu finden.


    Norwegenfeldzug:


    Am 23.04.1940 wird die 2.GebDiv, welche zur Sicherung des Moseltals eingesetzt ist, alarmiert. Die 3.GebDiv wird bei der Besetzung Norwegens durch die Alliierten stark bedrängt, gerade das GJR 139, welches in Narvik kämpft braucht dringend einen Entsatz und Verstärkung. So geht es für den Jäger Mayer und seiner 12./136 per Bahn quer durch das Reich, nach Dänemark. In Jütland werden die Gebirgsjäger eingeschifft und fahren mit dem Schiff nach Oslo. Von dort aus ging es per Bahn bis Trondheim, von dort aus marschierten die Gebirgsjäger nach Norden, nur das Spitzenbataillon, das II./GJR 137, musste den norwegischen Widerstand brechen. Da die 2.GebDiv nur Stück für Stück nach Norwegen gelangte, war die Division weit auseinander gezogen im ganzen Land verteilt und marschierte nach Norden. Die "Gruppe Feurstein", Namensgeber war der Divisions-Kommandeur Generalleutnant Valentin Feurstein, legte in den kommenden Wochen mehrere Hundert Kilometer zurück, bis am 09.06.1940 die Engländer aus Norwegen abzogen und die Division in Sörfeld halt machte. Eine Gruppe von 21 Gebirgsjägern machten noch den "Büffel-Marsch" und vereinten sich mit der Gruppe Dietl in Narvik, dies aber schon nach der Kapitulation der Norweger.


    Um den 15.08.1940 herum wird die 2.GebDiv weiter nach Norden verlegt und landet in Kirkenes, die 12./136 und damit Franz Mayer werden in Sandes untergebracht, dort werden Baracken gebaut und Ausbildung betrieben, die Division bleibt als Besatzungstruppe und zum Küstenschutz in Nordnorwegen . Wie seine Kameraden erhält auch Franz Mayer, für seine Teilnahme am Feldzug in Nordnorwegen, eine Anerkennungsurkunde, die sogenannte Gruppe Feurstein Urkunde.

    Das Jahr 1940 endet für die 12./136 in der Polarnacht Norwegens, aber ohne Verluste.

    Files

    Ich suche immer Dokumente der 2.GebDiv und deren Teileinheiten dem GJR 136, 137, GAR 111, GebPi.Btl.82 und den Divisionseinheiten 67. Ferner suche ich auch immer Fotos von deutschen Soldatenfriedhof Parkkina-Petsamo. Ich bin Experte für die Geschichte der 2.GebDiv und allgemein zur Eismeerfront. Und ich besitze einiges an Literatur, auch selten Zeitgenössische zu dem Thema. Wenn jemand Hilfe oder Informationen braucht stehe ich gerne zur Verfügung.

  • Russlandfeldzug:

    Unternehmen Rentier und Platinfuchs:


    Am 22.06.1941 überschritt der Gefreite Franz Mayer, zusammen mit seiner 12./136 die norwegisch-finnische Grenze bei Boris Gleb, in den folgenden sieben Tagen wird das finnische Petsamogebiet besetzt und als Bereitstellungsraum für das Gebirgskorps Norwegen genutzt.

    Am 29.06.1941 um 03:00 Uhr beginnt der Angriff über die schneebedeckten Tundren in Richtung Murmansk. Am 30.06.1941 stürmt die 12./136, nach einem Stuka-Angriff die Höhe 388 am Fischerhals, sie rückt über das Russenlager an der Titowka bis zur Liza vor. Die 12./136 durchwartete bei Ebbe und feindlichen Feuer den Lizafjord, sie bilden den ersten Brückenkopf ostwärts der Liza. Die Kompanie besetzt den inmitten des Russenlagers "Sapadnaja Liza" befindlichen kleinen, steilen Hügel, welcher später "Kalvarienberg" genannt wird.

    Am 06.07.1941 gelingt es einer sowjetischen Abteilung fast ungehindert im Lizalager anzulanden, da den Gebirgsjäger keine schweren Waffen zur Verfügung standen. Was den Gebirgsjägern unbekannt war ist, dass sich unter dem "Kalvarienberg" in einer Kaverne ein Munitions- und Sprengstoffdepot befand. Ein russischer Sprengmeister bringt die Munition zur Explosion und der "Kalvarienberg" fliegt mit samt der 12./136, die dort in Stellung lag in die Luft. Die Wirkung war verheerend, die Kompanie hatte 4 Tote und 65 Verwundete, die meisten durch Steinschlag. Auch der Gefreite Franz Mayer wird an diesem Tag auf dem "Kalvarienberg" verwundet.

    Der Kp-Chef und spätere Ritterkreuzträger, Olt. Otto Stampfer, konnte nur mit Mühe eine Panik und ein Chaos verhindern. Nach diesen Ereignissen wird der "Kalvarienberg" aufgegeben und die HKL auf den "Doppelkopf" zurückgenommen.

    Für den Gefreiten Mayer geht es wohl ins Lazarett. In den Folgezeit wird noch Mitte Juli und Anfang September abermals versucht den Angriff weiter zu führen und Nach Murmansk vorzustoßen, doch beide Angriffe bleiben wegen dem sowjetischen Widerstand und der schwierigen Versorgungslage liegen. Ende Oktober wird die Division von den frisch eingetroffenen 6.GebDiv abgelöst.

    Die 12./136 kommt nach Svanvik in Norwegen, hier herrscht Kasernenbetrieb und die Kompanie wird nach dem schweren Einsatz wieder Aufgefüllt und hergerichtet.

    Am 16.10.1941 wird Franz Mayer das VWA in schwarz verliehen.


    Im November 1941 wird ein spezieller Ski-Jagdzug bei der 12./136 gebildet, unter der Führung von Leutnant Siegfried Burger. Ihr Einsatzgebiet ist die offene Südflanke.

    So endet für Franz Mayer das Jahr 1941 in den Dunkelheit der Polarnacht.

    Files

    Ich suche immer Dokumente der 2.GebDiv und deren Teileinheiten dem GJR 136, 137, GAR 111, GebPi.Btl.82 und den Divisionseinheiten 67. Ferner suche ich auch immer Fotos von deutschen Soldatenfriedhof Parkkina-Petsamo. Ich bin Experte für die Geschichte der 2.GebDiv und allgemein zur Eismeerfront. Und ich besitze einiges an Literatur, auch selten Zeitgenössische zu dem Thema. Wenn jemand Hilfe oder Informationen braucht stehe ich gerne zur Verfügung.

  • Russlandfeldzug:

    Ski-Jagdzug, Lutto-Unternehmen und Maieinsatz 1942:


    Im Winter 1941/42 hatte der Jagdzug der 12./136 immer wieder Einsätze im Südraum, bei einem Jagdeinsatz fällt am 04.01.1942 der Zugführer Leutnant Burger. In der Chronik der 12./136 wird mit dem 19.01.1942 ein "Meier Franzl" erwähnt, ich gehe aufgrund der häufig vorkommenden Verwechslungen mit der Schreibweise des Namens davon aus, dass er sich um unseren Mayer Franz handelt. Hier wird erwähnt, dass er nach Dienstschluss von Svanvik aus 3 Stunden mit den Ski zu seiner norwegischen Freundin unterwegs war, und auch wieder 3 Stunden zurück braucht, aber zu Dienstbeginn in der Früh war er wieder bei seiner Kompanie.


    Ostereinsatz -- Lutto-Unternehmen:


    Am 04.04.1942 wird das III./136 von Svanvik nach Suonikola, im Lutto-Abschnitt, verlegt. Bei der Befehlsausgabe wird bekannt gegeben, dass am 08.04.1942 ein stark ausgebautes sowjetisches Waldlager angegriffen wird. Das mittlere von der III./136, das linke von einem Bataillon der 6.GebDiv und das rechte von einem finnischen Bataillon, auch eine Kompanie der "Brandenburger" nahm an diesem Unternehmen teil. Wenn die drei Lager genommen wurden sollten sich nach Plan die drei Bataillone vereinen und gemeinsam gegen eine ausgebaute Ortschaft vorgehen. Nach dem Anmarsch über die Grenze, beginnt um ca. 5 Uhr des 08.04.1942 ein sowjetisches sMG zu feuern,das Lager war stark Ausgebaut, Stacheldraht ein Graben mit Erdbunker und nochmal Stacheldraht welchen die Gebirgsjäger überwinden mussten. Die Verteidigungsline war noch nicht voll besetzt, die Gebirgsjäger hatten die Überraschung auf ihrer Seite. Zwei Männer der 12./136 gelang der Einbruch in die russischen Stellungen und setzten den ersten Bunker mit geballten Ladungen außergefecht. Nach einer knappen Stunde war das Lager fest in deutscher Hand, doch der Blutzoll mit dem der Sieg erkauft wurde war sehr hoch, das Bataillon hatte 52 Gefallene und 48 Verwundete, die 12./136 beklagte 8 Gefallene. Am 12.04.1942 wird das weitere Unternehmen abgebrochen, da nur das III./136 sein Kampfziel erreichte. Nach einer Totenfeier geht es für die 12./136 wieder zurück nach Svanvik.


    Maieinsatz 1942:


    Am 27.04.1942 erhält die 12./136 Alarm, die Russen haben eine großangelegte Offensive begonnen. Am nächsten Tag geht es mit LKW in den Liza-Abschnitt, schon am Herzberg werden die Jäger durch sowjetische Artillerie empfangen. Mit angeschnallten Skiern und schwerem Rucksack marschiert die 12./136 zum Winkelsee. Am 29.04.1942 geht es über den zugefrorenen Riesensee weiter, da kommt der Befehl zum Angriff, trotz dem gut liegenden Sperrfeuer einer russischen 15cm-Batterie gelingt es den "Blocksberg" zu nehmen. Am 01.05.1942, die 12./136 hält alleine den Blocksberg, das Bataillon geht auf die Vogelkuppe vor und die 12./136 zieht nach. Die Sowjets bemerken, dass der Blocksberg nun unbesetzt ist und besetzten diesen mit zwei Bataillonen. Die Gebirgsjäger setzten abermals zum Blocksberg an, doch das russische Sperrfeuer nagelt sie in der "Teufelsschlucht" fest, erst am 03.05.1942 gelingt es den Blocksberg wieder zu nehmen. Vom 04.-10.05.1942 herrschte ein arktischer Schneesturm, der fast alle Operationen zum erliegen brachte. Die Russen begannen sich zurück zu ziehen, daraufhin begann am 14.05.1942 ein Umfassungsmarsch um den Russen den Rückweg abzuschneiden. Ein letzter Russenangriff wird vom Bataillon mit Stuka-Beteiligung abgewehrt. Am 19.05.1942 wird die 12./136 abgelöst und trifft am 20.05.1942 wieder in Svanvik ein. Die Gefechtsstärke der Kompanie beträgt an diesem Tag 26 Mann, 11 Männer waren Gefallen und 33 Mann waren Verwundet, hatten Erfrierungen oder waren Schneeblind.


    Für seine Tapferkeit vor dem Feind wird Franz Mayer am 25.06.1942 mit dem EK2 ausgezeichnet. Am 26.07.1942 tritt das Bataillon an, der Bataillons-Kommandeur Hauptmann Otto Stampfer wird für den Abwehrerfolg des III./136 mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet. Einige Männer der 12./136 erhalten an diesem Tag das ISA verliehen, darunter auch der Obergefreite Franz Mayer, das Verleihungsdatum ist der 15.07.1942.


    Im August 1942 löst die 12./136 die 12./143 auf dem Stützpunkt K2, im Liza-Brückenkopf ab. Im November 1942 wird die Kompanie als Teil der winterbeweglichen Divisionsreserve eingesetzt. Der Obergefreite Franz Mayer bleibt bei seiner Kompanie im Hohen Norden, bis sich die Division nach den schweren Kämpfen im Oktober 1944 nach Norwegen zurückzieht. Das Schicksal der 12./136 soll 1945 im Elsaß besiegelt werden.

  • Einsatz im Elsaß und der Saarpfalz:

    Das Ende der 12./136


    Nach dem Rückzug von der Eismeerfront, kam die 2.GebDiv über Norwegen, Dänemark zurück ins Reich. Die Division wird gleich an den nächsten Brennpunkt verlegt, das Elsaß. Am 25.01.1945 trifft die 12./136 in Jebsheim ein und bezieht sofort Stellung, und gräbt sich ein. Gleich am ersten Tag wird ein Zug der 12./136 mit einem amerikanischen Spähtrupp konfrontiert, auch an diesem Tag soll die "Rote Mühle" von den Gebirgsjägern zurückerobert werden, ihnen wird zur Unterstützung drei Jagdpanzer mitgegeben, beim Vormarsch werden zwei der Panzer abgeschossen und die Jäger treten den Rückzug an. In den Nacht auf den 26.01.1945 umgehen die Amerikaner die Stellungen der Jäger und nehmen einen Zug der 12./136 gefangen. In der selben Nacht schlagen mehrere Granaten in den Kompanie-Gefechtsstand der 12./136, welcher in einem Haus am nordwestlichen Ortseingang von Jebsheim liegt, ein. Dabei wird Zugführer Oberfeldwebel Sohm schwer verwundet, und der letzte Kp-Chef, Olt. Ernst Lorenz, wird unter den Trümmern verschüttet und gilt als Vermisst, erst bei Aufräumungsarbeiten nach Kriegsende konnte sein Leichnam geborgen werden. Ab diesem Moment an war die 12./136 quasi nicht mehr existent. Die Überlebenden wurden auf andere Kompanien aufgeteilt. Durch den enormen Feinddruck musste sich das GJR 136 kämpfend nach Osten zurückziehen.

    Zu den Versprengten, die sich durchschlagen konnten gehörte auch der Obergefreite Franz Mayer, er kommt zum Stab/GJR 136.

    Es folgten schwere Rückzugskämpfe durch das Saarland. Am 05.04.1945 wird Franz Mayer das EK1 verliehen.


    Wie das weitere Schicksal von Franz Mayer aussieht konnte ich leider nicht feststellen.

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    Ich suche immer Dokumente der 2.GebDiv und deren Teileinheiten dem GJR 136, 137, GAR 111, GebPi.Btl.82 und den Divisionseinheiten 67. Ferner suche ich auch immer Fotos von deutschen Soldatenfriedhof Parkkina-Petsamo. Ich bin Experte für die Geschichte der 2.GebDiv und allgemein zur Eismeerfront. Und ich besitze einiges an Literatur, auch selten Zeitgenössische zu dem Thema. Wenn jemand Hilfe oder Informationen braucht stehe ich gerne zur Verfügung.

  • Dies war nun die Vorstellung des Nachlasses von Franz Mayer. Als Quelle diente mir die Chronik der 12./136, welche eine Unmenge an weiteren Informationen zur Kompanie zur Verfügung stellen würde, doch dies würde hier den Rahmen sprengen.


    Wie gesagt ist für mich dieser Nachlass mehrfach interessant, einmal die fast lückenlose Möglichkeit der Recherche. Die Tatsache, dass ein Kamerad von Franz Mayer der Onkel meines Nachbarn war, sowie das ich meinen Wehrdienst in der selben Friedensgarnision wie Franz Mayer absolviert habe, macht diese Dokumente für mich mehr als faszinierend.


    Jetzt würde mich interessieren wie Euch dieser Nachlass gefällt und auch die etwas andere Art der Präsentation.


    Schöne Grüße aus Tirol


    Austria12

    Ich suche immer Dokumente der 2.GebDiv und deren Teileinheiten dem GJR 136, 137, GAR 111, GebPi.Btl.82 und den Divisionseinheiten 67. Ferner suche ich auch immer Fotos von deutschen Soldatenfriedhof Parkkina-Petsamo. Ich bin Experte für die Geschichte der 2.GebDiv und allgemein zur Eismeerfront. Und ich besitze einiges an Literatur, auch selten Zeitgenössische zu dem Thema. Wenn jemand Hilfe oder Informationen braucht stehe ich gerne zur Verfügung.

  • Servus Austria12,


    Respekt für de Recherche und den Bericht zu diesem Nachlass.


    Besonders ausgefallen finde ich den Sonderbefehl zur EK1-Verleihung.

    Kenne ich in der Form bisher nicht.


    Danke für die Vorstellung.


    Es grüßt Dich - Armin.

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