Leutnant Eugen Drexel, 1. und 3./GJR 141

Servus,

in diesem Bereich werde ich Euch nun den umfangreichen Nachlass des Leutnant Eugen Drexel aus Innsbruck vorstellen, der beim GJR 141, der 6.GebDiv, an der Eismeerfront und in Norwegen eingesetzt war.

Eugen Drexel wurde am 03.06.1923 in Hohenems/Vorarlberg geboren. Sein Vater Friedrich war Beamter, so zog die Familie in die Tiroler Hauptstadt Innsbruck. In Innsbruck besuchte Eugen die II. staatliche Oberschule für Jungen, wo er am 26.03.1942 die Matura ablegte. Bereits am 26.05.1941 wurde er im WBK Innsbruck als kv gemustert. Am 01.07.1942 rückte Eugen Drexel als Jäger zur 2./Geb.Jäg.Ers.Rgt. 139 nach Klagenfurt ein. Hier erhielt er seine Grundausbildung an allen Infanteriewaffen, auch wurde er hier als Offiziersanwärter angenommen und seine Laufbahn begann. Vom 01.09.1942-31.03.1943 nahm er an einem Lehrgang für Offiziers-Ausbildung teil, mit dem Abschluss des Lehrgangs war er als Gruppenführer geeignet. In der Zwischenzeit wurde er am 01.10.1942 zur http://1.Stkp/GJER 139 versetzt, bereits mit 18.02.1943 kam er zur 1.Ausbildungskompanie des GJER 139.

Mit 15.04.1943 erfolgte die Abstellung zur Frontbewährung, des jungen Offiziers-Anwärters Eugen Drexel, er wird zur 1./GJR 141, der 6.GebDiv, an der Eismeerfront versetzt.

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An der Eismeerfront wird Eugen Drexel als Gruppenführer in der 1./GJR 141 eingesetzt. Für ihn folgen Einsätze im "Nordraum" der Lizafront sowie an der Südflanke. Mit 01.06.1943 wird Eugen Drexel zum Gefreiten befördert. Am 15., 16. und 17.07.1943 erkämpft sich der Gefreite Drexel beim "Zigeunerwäldchen" und auf der Oberhauserhöhe drei Nahkampftage.

Am 03.09.1943 wird der Gefreite Drexel als Gruppenführer beim Gefecht am Reihersee eingesetzt, bei der Abwehr eines sowjetischen Angriffs auf die Allgäuerhöhe, dabei fällt sein Kp-Chef Hauptmann Julius Appenheimer. Als Lohn seiner bewiesenen Tapferkeit und Eignung zum höheren Dienstgrad wird Drexel am 01.10.1942 zum Fahnenjunker ernannt und zum überplanmäßiger Oberjäger befördert. Mit 20.10.1943 hat der Fhj.Obj. Drexel seine erste Frontbewährung erfolgreich gemeistert und wird zur weiteren Ausbildung zum Ersatztruppenteil versetzt.

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Zurück in Klagenfurt beim I./GJER 139 folgen für Eugen Drexel weitere Lehrgänge auf seinem Weg zum Offizier. Vom 08.12.1943-15.03.1944 nahm er am 15. Fhj.Lehrgang teil, gleich im Anschluss noch am 16.Fhj.Lehrgang vom 28.03.-04.07.1944. Am 01.06.1944 erfolgte seine Beförderung zum Fahnenjunker-Feldwebel und am 01.07.1944 zum Oberfähnrich.

Vom 11.07.-07.11.1944 nahm er am 4.Oberfähnrich-Lehrgang bei der Gebirgsjägerschule Mittenwald, Lehrgruppe II teil. Nach abgeschlossenem Lehrgang wird Eugen Drexel mit 01.09.1944 zum Leutnant befördert und als solcher aktiv beim Heer besoldet. Nach einem kurzen Einsatzurlaub in seiner Heimatstadt Innsbruck geht es für Leutnant Drexel zurück zur Fronttruppe.

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Mit 01.12.1944 wird Leutnant Drexel zur Fronttruppe in Marsch gesetzt, nach erst zwei Monaten kommt er bei seiner Einheit an, der 3./GJR 141. Diese befindet sich nach den schweren Rückzugskämpfen im Oktober 1944 in der Kilpisjärvi-Stellung in Nordnorwegen. Kurz darauf wird die 6.GebDiv in die Lyngenbergstellung zurück genommen. In der 3.Kompanie wird Leutnant Drexel als Zugführer eingesetzt und hier erlebt er auch die Kapitulation der Wehrmacht in Norwegen. Vom 08.-25.06.1945 wird Leutnant Drexel zum Minenräumen eingesetzt. In alliierter Reservation erhält Eugen Drexel am 14.07.1945 die Erlaubnis zu reiten. Am 20.07.1945 wird ihm der Lapplandschild verliehen. Nach kurzer Reservation wird Eugen Drexel aus der Kriegsgefangenschaft entlassen und kommt zurück in seine Tiroler Heimat.

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Bereits am 20.10.1945 ist Eugen Drexel wieder in Innsbruck und immatrikuliert sich in die mathematische Fakultät der Universität Innsbruck, in den folgenden Jahren studiert er Mathematik und Sport, 1949 schließt er sein Studium ab und erhält eine Anstellung als Mittelschullehrer.

Leider ist mir zu seinem weiteren Lebensweg nichts näheres bekannt.

Dies war nun die Vorstellung des Nachlasses von Leutnant Eugen Drexel. Für ich ist es ein sehr schöner und vollkommen erhaltener Nachlass, der sehr schön die Laufbahn eines Offiziersanwärtes vom Jäger bis zum Leutnant zeigt. Eugen Drexel hatte wohl großes Glück, durch seine Ausbildung blieben ihm lange Einsätze an der Front erspart, und so kam er wieder gesund und unbeschadet nach Hause.

Mich würde interessieren, wie Euch der Nachlass gefällt.

Schöne Grüße aus Tirol

Austria12

Hier noch die restlichen Seiten seines Meldungsbuchs.

Servus,

vielen Dank für Eure Rückmeldungen, es freut mich, dass auch Euch dieser Nachlass gefällt.

★ bcd4 Der Umschlag mit dem Lapplandschild ist tatsächlich ein Blatt und minimal größer als DIN A5.

Durch die auffallende Faltung in der Mitte kann man gut meinen, dass es zwei Blätter sind.

Schöne Grüße

Samuel

Servus Walle,

leider kann ich da auch nur Vermutungen anstellen. Hin und wieder taucht diese Blatt, bei Nachlässen des GJR 141 auf, ich könnte mir vorstellen, dass den Soldaten dieser Druck ausgehändigt wurde, da ja oft der Lapplandschild nur auf dem Papier verliehen wurde, da mangels Rohstoffen in der Reservation keine Schilder gegossen oder geprägt worden sind. Damit der Soldat dann bei besserer Rohstofflage, eventuell nach der Heimkehr, sich ein Lapplandschild konnte anfertigen lassen?

Eventuell diente es auch als Umschlag für die Verleihungsurkunden, aber das sind alles nur Spekulationen.

Grüße

Samuel