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Oberleutnant d.R. Wilhelm Homolka, 1./IR 634; Kriegsgefangener in den USA

  • Servus,


    heute möchte ich Euch den kleinen Nachlasses, des Oberleutnant Wilhelm Homolka, aus Innsbruck vorstellen.


    1.Republik:


    Wilhelm Homolka wurde am 03.09.1915 in Innsbruck geboren. Sein Zivilberuf war Lehrer. Während der 1.Republik, trat Wilhelm Homolka, am 29.08.1933 in die Vaterländische Front und den ostmärkische Sturmscharen ein. Vom 01.09.1936 bis zum 31.08.1937 leistete Homolka seine Bundesdienstpflicht im Bundesheer der 1.Republik. Seine Einjährig-Freiwilligen Ausbildung machte er beim Tiroler Jägerregiment in Innsbruck und rüstete als Jäger und titular Korporal ab. Am 29.01.1938 wird ihm noch vom Bundesministerium für Landesverteidigung die Führung des Dienstgrades Kadett zuerkannt.


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  • In der Wehrmacht:


    Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich, wird Wilhelm Homolka als Unteroffizier in die Wehrmacht übernommen. Vom 16.09.-23.10.1938 leistet er einen Wehrdienst bei der 5./GJR 136, mit dieser nahm er auch in dieser Zeit bei der Besetzung des Sudetenlandes teil. Nach der Angliederung des Sudetenlandes wird Homolka wieder aus der Wehrmacht entlassen, ehe der 2.Weltkrieg ausbrach und er abermals zur Wehrmacht einberufen wurde.

    Am 08.01.1940 rückte er zur 6./Geb.Jäg.Ers.Rgt. 136 in Wörgl ein. Bereits am 23.02.1940 wird er für die Aufstellung des Infanterie-Regiment 634 abgegeben, und kommt zur 1.Kompanie. Hier wird er bei der Sicherung der Westgrenze am Oberrhein bei Kehl eingesetzt. Während des Frankreichfeldzuges erhält er auch seine Feuertaufe und ihm wurde am 05.07.1940 das EK2 verliehen. Nach kurzer Besatzungszeit im Elsaß wird die 557. Infanterie-Division in das Heimatkriegsgebiet verlegt und dort aufgelöst. Ab dem 30.08.1940 versieht Uffz. Homolka wieder Dienst beim Ersatztruppenteil in seiner Tiroler Heimat. Durch seine Schulbildung wird er wieder als Offiziersanwärter angenommen und durchläuft nun die Offiziersausbildung. Vom 14.05.-20.08.1941 besucht er die 10. Inspektion, III.Lehrgruppe der Kriegsschule Potsdam. In Potsdam besteht er auch die Prüfungen zum Reichssportabzeichen in bronze, welches ihm am 16.08.1941 verliehen wurde. Nach bestandenen Offizierslehrgang wird Homolka mit 01.08.1941 zum Leutnant der Reserve befördert. Im Anschluss findet er Verwendung beim Ersatztruppenteil.

    Während des weiteren Kriegsverlaufs wird Lt. Homolka wieder an der Front eingesetzt, vermutlich Verwundet (laut Entlassungsschein Narben am linken Gesäß und Fuß) und gerät in Kriegsgefangenschaft. Als Kriegsgefangener wird er in die USA transportiert und kommt in das Gefangenenlager Camp Crossville im Bundesstaat Tennessee. Hier wird er als Kriegsgefangener durch das OKH mit 01.08.1944 zum Oberleutnant d.R. befördert.


    Nach Kriegsende wird er am 11.02.1946 aus der Gefangenschaft entlassen und kann in Innsbruck wieder sein Beruf als Lehrer nachgehen.


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  • 2.Republik:


    Nach dem Krieg bekam Wilhelm Homolka wieder eine Anstellung als Lehrer, in Innsbruck, Fließ und schließlich in Perfuchsberg ein Stadtteil von Landeck. Nach dem Krieg ließ er sich von seiner ersten Ehefrau scheiden. Bei einem Auftritt seins Chores, Wilhelm war begeisterter Musiker und Sänger, lernte er in der Schweiz seine zweite Ehefrau Frieda kennen, welche er 1951 heiratete. Wilhelm Homolka war Direktor der Volksschule in Perfuchsberg sowie erster Direktor der Volksschule Bruggen welches er von 1966-1978 war, und unterrichtete auch in den Musikschule in Landeck, er war auch Chorleiter mehrerer Chöre.

    Am 14.11.2003 starb Oberschulrat Wilhelm Homolka mit 88 Jahren.

  • Dies war nun die Vorstellung des Nachlasses von Wilhelm Homolka. Für mich ein schöner kleiner Nachlass eines Tiroler Offiziers. Besonders interessant finde ich seine Beförderung zum Oberleutnant während der Kriegsgefangenschaft, so ein schreiben habe ich noch nie zuvor gesehen. Evuentuell hat ja jemand von Euch ein Vergleichsstück in Eurer Sammlung? Interessant währe es auch zu wissen, wo er in Gefangenschaft geriet, so dass er noch in die USA ausgeschifft wurde.


    Schöne Grüße aus Tirol


    Austria12

    Ich suche immer Dokumente der 2.GebDiv und deren Teileinheiten dem GJR 136, 137, GAR 111, GebPi.Btl.82 und den Divisionseinheiten 67. Ferner suche ich auch immer Fotos von deutschen Soldatenfriedhof Parkkina-Petsamo. Ich bin Experte für die Geschichte der 2.GebDiv und allgemein zur Eismeerfront. Und ich besitze einiges an Literatur, auch selten Zeitgenössische zu dem Thema. Wenn jemand Hilfe oder Informationen braucht stehe ich gerne zur Verfügung.

  • Servus Austria,


    eine sehr interessante Dokumentengruppe, gefällt mir ausgesprochen gut.

    Bei Deinen Fragen kann ich Dir leider nicht helfen, möchte aber noch eine von mir

    dazufügen: Wie kam die Mitteilung der Beförderung zum Oberleutnant in seinen Besitz?

    Wurden solche Dokumente ins Ausland verschickt?


    Beste Grüße - Armin.

    Suche Soldbücher, Wehrpässe, Urkunden und Konvolute folgender Einheiten: 7. Inf.-Div.: Inf.-Rgt. 19, 61 und 62, Div.-Einheiten 7, sowie gute Portraitaufnahmen der Dt. Polizei/Feldgendarmerie bis 1945. SAMMLUNG AUSGELAGERT!!!

  • Hallo,

    eine Möglichkeit wäre, dass er im Rahmen des Geb.jäger-Regiment 756 (334. Infanteriedivision) nach Afrika kam und dort in Gefangenschaft ging. Das 756. wurde teilweise aus Personal des 136. gebildet.

    Das Beförderung während der Gefangenschaft habe ich so auch noch nicht gesehen.

    Gruß

  • Hallo Austria12,


    eine interessante Gruppe, die Du uns hier vorgestellt hast, vielen Dank dafür.


    ★ al-allein

    Ich denke, das Beförderungsschreiben wurde vom OKH an die Familie des Soldaten geschickt. Es gab zwar privaten und offiziellen Briefverkehr mit Kriegsgefangenen über das Internationale Rote Kreuz, aber das wird bei der Kriegslage im Dezember 1944 wohl nicht mehr stattgefunden haben.


    tepl

    Das wäre sicher eine Möglichkeit, zumal Camp Crossville in Tennessee eines der ersten Kriegsgefangenlager in den USA und für Offiziere vorgesehen war.


    Zu Beförderungen von KGF habe ich folgendes im Netz gefunden:
    Am 14. September 1940 stellte das OKW in einer Verfügung die Rechtslage klar, die in den Mitteilungsblättern der drei Wehrmachtsteile bekanntgegeben wurde (HM 1941 S. 3, BMB 1941 S. 13 und LVBl. 1940 S. 793 und 876). Danach konnten kriegsgefangene Unteroffiziere und Mannschaften nach Erfüllung der Dienstzeitbedingungen zum Gefreiten, Obergefreiten, Unterfeldwebel und Stabsfeldwebel befördert werden. Ein Beförderung wegen Auszeichnung vor dem Feind (zum Gefreiten, Unteroffizier, Feldwebel und Oberfeldwebel) war nur bei Vorhandensein zweifelsfreier Unterlagen möglich.
    Offiziere wurden in der Beförderung auf Grund des Dienstalters ihren Alterskameraden grundsätzlich gleichgestellt. Allerdings konnten kriegsgefangene Offiziere nur einmal und nur zum nächsthöheren Dienstgrad befördert werden. Vorzugsweise Beförderungen waren ausgeschlossen.

    (Absolon: Die Wehrmacht im Dritten Reich, Band V, Boppard 1988, S. 264)


    Dem Soldaten selbst nützte die Beförderung in Gefangenschaft sicher eher weniger, aber ich könnte mir vorstellen, das diese eine Auswirkung auf die Unterstützung der Familie des KGF hatte.


    Am 23. November 1944 übermittelte das OKW den Wehrmachtsteilen per Fernschreiben eine Entscheidung Hitlers, dass Beförderungen kriegsgefangener Soldaten ab sofort bis nach Kriegsende auszusetzen waren.


    Ende November 1944 wurden die Beförderungen also eingestellt. Homolka wurde zum 1.August 1944 befördert, so das diese noch wirksam wurde, auch wenn das Schreiben erst vom 9.Dezember 1944 datiert.


    Schlussendlich gab es noch einen Führerbefehl, der alles vorausgegangene ins Gegenteil verkehrte:

    Der Oberbefehlshaber des Ersatzheeres gab unter dem 7. März 1945 folgenden Führerbefehl bekannt:
    "Wer in Gefangenschaft gerät, ohne verwundet zu sein oder nachweisbar bis zum äußersten gekämpft zu haben, hat seine Ehre verwirkt. Die Gemeinschaft der anständigen und tapferen Soldaten stößt ihn von sich. Seine Angehörigen haften für ihn. Jede Zahlung von Gebührnissen oder Unterstützungen an die Angehörigen fällt fort."
    (Absolon: Die Wehrmacht im Dritten Reich, Band VI, Boppard 1995, S. 491)


    Gruss, anhaltiner.


    PS:

    Quote


    Camp Crossville wurde im November 1942 als eines der ersten Kriegsgefangenenlager während des Zweiten Weltkriegs eröffnet und beherbergte über 1.500 deutsche und italienische Kriegsgefangene. Das Lager war für Offiziere bestimmt und beherbergte General Pietro Gazzeri, einen der ranghöchsten Offiziere der italienischen Armee. Hier waren auch deutsche Offiziere des berühmten Afrikakorps von Generalfeldmarschall Erwin Rommel untergebracht. Camp Crossville befand sich auf dem Cumberland Plateau, neun Meilen westlich von Crossville auf dem Gelände des Civilian Conservation Corps Camp. Es wurde im Dezember 1945 geschlossen.

    Quelle: Camp Crossville Historischer Marker (hmdb.org)

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