Servus,
heute darf ich Euch den Wehrpass des jungen Jägers Josef Kargl, von der 11./GJR 141, 6.GebDiv., der am ersten Tag des Griechenland-Feldzuges, beim Sturm auf die Metaxas-Linie gefallen ist.
Josef Kargl wurde am 27.01.1920 in Gaal in der Steiermark geboren. Vor dem Krieg arbeitete er am elterlichen Bauernhof. Am 19.07.1939 wird Josef Kargl im WBK Leoben als kv gemustert. Am 03.10.1940 rückt Josef Kargl als Jäger zur 3./Geb.Jäg.Ers.Rgt. 139 nach Klagenfurt ein. Hier erhält er seine Grundausbildung zum Gebirgsjäger am MG34 und G98. Nach absolvierter Grundausbildung wird er zur Fronttruppe versetzt, in seinem Fall die 11./GJR 141 der jungen 6.Gebirgs-Division, welche er am 19.01.1941 erreicht. Zuerst verbleibt die Division im Heimatkriegsgebiet am Semmering, im Feber 1941 geht es für den Jäger Kargl nach Südosten, zuerst als Lehrtruppe nach Rumänien und dann zur Sicherung der Südgrenze nach Bulgarien. Für den 06.04.1941 war der Angriff auf Griechenland angesetzt, die Gebirgsjäger der 6.GebDiv rücken in ihre Ausgangsstellungen im bulgarisch-griechischen Genzgebirge. Laut Aufklärungsergebnisse soll die griechische Metaxas-Linie nur schwach ausgebaut sein, und durch einen überraschenden Sturmangriff leicht zu durchbrechen sein, ein Irrtum, welchen die Gebirgsjäger der 6.GebDiv schnell erfahren werden. Den schwersten Abschnitt erhält das III./GJR 141 zugeteilt, darunter auch der Jäger Kargl, um 05:18 Uhr stößt der erste Stoßtrupp auf den Widerstand der Griechen. Nachdem die ersten zwei Postenhäuser und Befestigungen an der Passhöhe genommen waren, erreicht das III./141 ein etwa 100 Meter darunterliegendes Plateau. Das Plateau ist besetzt mit ca. 30 Bunker, Schartenständen, verstärkte Feldstellungen die mit Laufgräben verbunden sind. Die Gebirgsjäger empfängt sofort Flankenfeuer von allen Seiten, vom gegenüberliegenden Krusia-Gebirge schoss eine 10,5cm Batterie Abwehrfeuer auf die angreifenden Gebirgsjäger.
Das Kampfziel für das III./141, die Ortschaft Ana Porroia, konnte nur über einen steilen, deckungslosen und schroffen Hang erreicht werden, welcher unter starken Abwehrfeuer lag. Hier war es auch, am Weg 2 km nördlich Ana Porroia, wo der Jäger Josef Kargl gefallen ist.
Von seinen Kameraden wurde er am Heldenfriedhof Marino Pole, in Bulgarien bestattet.
Am 22.09.1944 fiel sein Bruder Alois Kargl im Raum von Aachen.
Dies war die Vorstellung des Schicksals von Josef Kargl, der bei seinem ersten Fronteinsatz gefallen ist. Stellvertretend für viel junge Männer die in den ersten Apriltagen des Jahres 1941 an der Metaxas-Linie gefallen sind.
Schöne Grüße
Austria12