Unteroffizier Felix Brandmüller, Stab 2.GebDiv, Wehrmeldeamt Innsbruck, uvm.

Servus,

dank der netten Unterstützung eines amerikanischen Sammlerkollegen, konnte ich den Dokumentennachlass von Felix Brandmüller wieder zurück in die Heimat holen. Heute möchte ich euch gerne den Werdegang von Uffz. Brandmüller, welcher in Polen und Norwegen beim Stab 2.GebDiv gedient hat und im Anschluss bis Kriegsende im Ersatzheer diente, vorstellen.

1. Weltkrieg und Zwischenkriegszeit:

Felix Brandmüller wurde am 17.02.1898 in Schallegg, Kreis Windischgraz geboren. Sein Geburtsort heißt mit heutigen Namen Velenje und liegt in Slowenien. Nach dem Besuch der Volksschule wurde Felix Kaufmann. Während des 1. Weltkrieges rückte Felix Brandmüller als Kanonier zur 2. Haubitzen-Batterie des k.u.k. Gebirgsartillerieregiment Nr. 3 ein, hier wurde er als Telephonist eingesetzt. Noch während des 1. Weltkrieges wurde ihm am 25.07.1917 das Karl-Truppenkreuz verliehen. Am 30.11.1918 wird er durch die allgemeine Demobilisierung aus der der kuk Armee entlassen. Nach dem Zerfall der Doppelmonarchie lag Felix Brandmüllers Geburtsort im neugegründeten Königreich Jugoslawien, in der Zwischenkriegszeit wurde Felix Brandmüller Handelsvertreter und zog nach Innsbruck. Für seine Teilnahme am 1. Weltkrieg bemühte er sich einige Erinnerungsmedaillen zu bekommen. So wurde ihm am 15.02.1940 das Ehrenkreuz für Frontkämpfer und die Tiroler Landesdenkmünze 1914-18 verliehen. Am 20.04.1940 wird ihm die ungarische Kriegserinnerungsmedaille 1914/18 verliehen. Weiters erhält er auch die österreichische Kriegserinnerungsmedaille und die bulgarische Kriegserinnerungsmedaille.

Vom 19.09.-21.10.1938 wird Felix Brandmüller zu einer Übung einberufen, mit dem 1.Krkw. Zug/2.Üb.Div nimmt er als Beifahrer an der Besetzung des Sudetenlandes teil, wofür ihm später die Medaille zur Erinnerung an den 01.10.1938 verliehen wurde. Nach der Beendigung des Sudeteneinsatzes wird er mit 21.10.1938 zum Obersoldaten befördert. Vom 23.03.-20.04.1939 wird er abermals zu einer Übung einberufen, dieses Mal diente er als Kanzlist im Wehrmeldeamt Innsbruck, nach Abschluss dieser Übung wird er mit 19.04.1939 zum Gefreiten befördert.

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Fronteinsatz:

Am 20.09.1938 wurde Felix Brandmüller im WBK Innsbruck als kv gemustert. Mit der Mobilmachung für den Polenfeldzug wurde auch er zur Wehrmacht einberufen. Er rückte am 26.08.1939 in die Innkaserne zum Stab 2.GebDiv ein, im kommenden Jahr wird er als Schreiber im Divisionsstab eingesetzt. Ab dem 02.09.1939 nahm er am Polenfeldzug teil. Hier überschritt die 2.GebDiv den San und kämpfte bis kurz vor Lemberg gegen die Polen. Nach der Eroberung Polens verblieb die 2.GebDiv für kurze Zeit als Besatzungstruppe in Polen, ehe sie Ende Oktober 1939 per Bahn an die Westfront verlegt wurde. Im Moseltal und im Raum des Hunsrück sicherte die 2.GebDiv die Reichsgrenze gegen Frankreich. Während des "Sitzkrieges" wird Felix Brandmüller am 01.01.1940 zum Obergefreiten befördert. Im Frühjahr 1940 wird es für die 2.GebDiv wieder ernst. Die 3.GebDiv ist in Norwegen unter Bedrängnis geraten und braucht Unterstützung, die 2.GebDiv wird alarmiert und per Bahn nach Dänemark transportiert. Am 01.05.1940 sticht das Geleit von Aalborg aus in See, das II./GJR 136, Stab/GJR 136 und Teile des Stab 2.GebDiv sind auf den Transportern "Bahia Castillo" und "Buenos Aires" eingeschifft. Gegen 20:00 Uhr erzittert die "Bahia Castillo" unter der Explosion eines Torpedos, auch das zweite Schiff des Konvois, die "Buenos Aires" wird getroffen. Nach kurzer Zeit werden die Gebirgsjäger evakuiert und gehen auf die als Begleitschutz dienenden Mienensuchboote. Doch an diesem 01.05.1940 erleidet der Stab 2.GebDiv seine ersten Gefallenen im Norwegenfeldzug, der Divisionsstab beklagt 11 Gefallene und 17 Verwundete. Die Gebirgsjäger werden zurück nach Frederikshavn gebracht, wo sie zwei Tage später auf dem Transporter "Ahrensburg" wieder auslaufen. Dieses mal erreichen sie ohne Zwischenfälle Oslo. Bis in den Juni 1940 hinein marschierte die 2.GebDiv unablässig nach Norden um eine Verbindung mit der Gruppe Narvik herzustellen. Nach der Kapitulation Norwegens wird ihm am 25.07.1940 das VWA in schwarz verliehen. Leider ergeht aus den Dokumenten nicht hervor, wann er verwundet wurde. Eventuell sogar bei der Torpedierung seines Transportschiffs im Skagerrak. Bis zum 31.10.1940 verbleibt Obergefreiter Brandmüller beim Stab 2.GebDiv als Besatzungssoldat in Nordnorwegen.

Wohl aufgrund seines Alters wurde Felix Brandmüller, Ende Oktober 1940, zum Ersatztruppenteil in die Heimat versetzt.

Beim Ersatzheer:

Mit 01.11.1941 kommt Felix Brandmüller zum II./Geb.Jäg.Ers.Rgt.136 nach Kufstein, hier verbleibt er bis er am 27.04.1941 zum Wehrmeldeamt Innsbruck versetzt wird. Als Schreiber im WMA Innsbruck wird er auch am 01.05.1941 zum Unteroffizier befördert. Am 15.12.1942 erfolgt seine Versetzung zum Wehrmachtfürsorge und Versorgungsamt Salzburg. Am 01.05.1943 wird er zum Stabsquartier des stellv. Generalkommando XVIII A.K., welches ebenfalls in Salzburg liegt versetzt. Hier erhält er auch die Nachricht vom schweren amerikanischen Bombenangriff auf Innsbruck am 15.12.1943. Auch seine Wohnung in der Karmelitergasse 8 ist teilgeschädigt. Zur Regelung seiner Angelegenheiten und zum Besuch seiner Frau Mathilde bekommt er vom 21.-24.12.1943 Sonderurlaub. Am 27.02.1945 kommt er zum Ldsch.Ers.Btl. 18 nach Lienz ehe er am 02.04.1945 zum Geb.Fla.Ers.u.Ausb.Btl. (mot) 700 nach Solbad Hall kommt. Laut seinem Ausbildungsnachweis befand er sich kurz vor Kriegsende in der Ausbildung zum Rechnungsführer. Das Kriegsende erlebte er am 02.05.1945 mit dem Einmarsch amerikanischer Truppen in Hall.

Dies war nun die Vorstellung vom Nachlass von Felix Brandmüller. Für mich wieder eine schöne Erweiterung für mein Archiv. Besonders freut es mich, dass ich die Dokumente aus den USA wieder zurück in die Heimat holen konnte.

Schöne Grüße

Eismeerfront

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