Hallo zusammen,
ich stelle Euch den Nachlass des Gefreiten Rudolf Seidel.
Der Soldat Seidel wurde am 14. Oktober 1942 einberufen und zum Infanterie-Ersatz-Bataillon 482 versetzt. Nach sechs Monate erreichte er das neuaufgestelle Grenadier-Regiment 131 der Reichsgrenadier-Division "Hoch und Deutschmeister".
Während der Sommer 1943 wurde die Division im Hinblick auf eine wahrscheinliche Besatzungsaktion nach Italien verlegt. Nach der Teilnahme an der Entwaffnung der Truppen der Königlichen Italienischen Armee blieb die Einheit einige Monate lang in Oberitalien. Das Grenadier-Regiment 131 war im Raum Venedig eingesetzt, wie die durch den Platzkommandantur Venedig erteilte Genehmigung zeigt.
In November erfolgte die Verlegung nach Cassino-Front. Im folgenden Monat wurde Obergefreiter Seidel mit einer Erkältung in das Feldlazarett 44 (mot) in Anangni eingeliefert.
Am 24. Januar 1944 begann die erste Schlacht von Cassino, und der Sektor der Reichsgrenadier-Division war die Hauptstoßrichtung der Alliierten. Seidels Bataillon war ostwärts des Cairo-Berg eingesetzt. Am 1. Februar 1944 berichtete das Armeeoberkommando 10:
«Im Cassino-Abschnitt wird die 90. Pz. Gren. Div. zur Entlastung der stark geschwächten 44. Inf. Div. eingeschoben. Die Kämpfen dauern an der gesamten Front von Cassino bis nördlich S. Elia mit unverminderter Heftigkeit an» (KTB, 1.2.1944).
Heinrich von Vietinghoff gab in einem Telefongespräch mit Westphal zu: «die 44. ist praktisch so ausgebrannt, dass man damit nicht mehr machen kann» (Ferngespräch, 1.2.1944). Der Tag danach wurde der Gefreiter Seidel verwundet: Prellung des Brustkorbes.
Im Juni 1944 wurde ihm das Eisernes-Kreuz 2. Klasse für die Kämpfe am Pontecorvo verliehen und nach ein paar Wochen auch das Infanterie-Sturmabzeichen in Silber.
Bruno Ortner hat die Urkunde des Eisernes-Kreuzes 2. Klasse unterschrieben. Diether Armbruster die des Infanterie-Sturmabzeichen in Silber.
Der Gefreiter Seidel diente dann beim Grenadier-Regiment 131 bis zum 14. März 1945, als er in der Nähe von Stuhlweißenburg (Székesfehérvár, Ungarn) verwundet und anschließend in ein Lazarett eingeliefert wurde.
Begleitzettel für Verwundete, Krankenzettel, Nichttransportfähig, Transportfähig, Marschfähig, rote Streifen