Servus,
heute darf ich Euch den Wehrpass und das Schicksal des Kraftfahr-Obergefreiten Kurt Knorn vorstellen, der unter anderem bei der 7.U-Flotille in Saint-Nazaire gedient hat.
Kurt Knorn wurde am 27.09.1922 in Heidersdorf in Schlesien geboren, hier arbeitete er auch vor seiner Einberufung als Müller. Am 26.11.1940 wurde er im WBK Schweidnitz als kv gemustert. Am 30.09.1941 rückte er zur 3. Kompanie, 8. Schiffsstammabteilung in Leer Ostfriesland ein, hier erhielt er seine infanteristische Grundausbildung. Bereits am 29.11.1941 erfolgte seine Versetzung zur 4.Marine-Kraftfahr-Ausbildungs-Abteilung nach Provins, in das besetzte Frankreich. In Frankreich wurde er zum Kraftfahrer ausgebildet. Am 30.01.1942 wurde Kurt Knorn zu einer Frontflotille versetzt, in seinem Fall die 7.U-Flotille, welche ihren Heimathafen in Saint-Nazaire hatte. Hier diente er als Kraftfahrer für die Flotille und unterstützte damit die Versorgung der U-Boote im Hafen. Bereits am 31.05.1942 wurde er zur 2.Marine-Kraftfahr-Einsatz-Abteilung versetzt, welche zuerst in den Niederlanden und später an der Ägäis eingesetzt wurde. Hier wurde Kurt Knorn auch am 01.07.1942 zum Kraftfahr-Gefreiten und am 01.07.1943 zum Kraftfahr-Obergefreiten befördert. Mit 07.04.1944 wird Kurt Knorn zur 2.Mar.Ers.Abt. Wilhelmshaven versetzt. Vermutlich hat er sich an der Ägäis eine Krankheit zugezogen, welche einen weiteren Dienst unmöglich machten, er wurde im bayrischen Reserve-Lazarett Attl am Inn behandelt. Hier wurde er auch mit 20.09.1944 von der 3.Kompanie, 4.Marineersatzabteilung, aus dem aktiven Wehrdienst entlassen. Laut dem ärztlichen Entlassungsurteil musste er weiterhin in stationärer Behandlung bleiben.
Doch er konnte wohl bald wieder in seine schlesische Heimat zurückkehren. Doch die Zeit in seiner Heimat währte nur kurz, da die Rote Armee immer weiter im Osten vorrückte, so ist im Wehrpass auf Seite 41 angegeben, dass er sich am 10.04.1945 beim WMA Glatz als Flüchtling anmeldete. Seine Flucht vor der Roten Armee führte ihn schließlich nach Westdeutschland.
Kurt Knorn verstarb bereits am 26.04.1948 in Detmold, daraufhin wurde er auf der Kriegergrabstätte Oerlinghausen bestattet. Die Umstände, warum er drei Jahre nach Kriegsende noch auf einem Soldatenfriedhof bestattet wurde, konnte ich noch nicht herausfinden. Für mich am wahrscheinlichsten ist, dass er an den Spätfolgen seiner im Krieg zugezogenen Erkrankung verstorben ist.
Schöne Grüße
Eismeer