Servus,
heute darf ich Euch einen sehr umfangreichen aber zugleich auch für mich als Heimatsammler einen sehr interessanten Nachlass vorstellen. Der Nachlass besteht aus Soldbuch, Wehrpass, Wehrstammbuch und Gesundheitsbuch des Sanitätssoldaten Josef Scheidle, welcher bei der Heeres-Sanitäts-Staffel Landeck in Tirol diente.
Josef Scheidle wurde am 18.03.1904 in Häselgehr im Tiroler Bezirk Reutte geboren. Josef arbeitete in der Zwischenkriegszeit als Rechnungsführer im öffentlichen Dienst. Bereits vor seinem Dienstantritt hatte Josef Scheidle mehrere Jahre schon ein starkes Magenleiden. Nach dem Anschluss wurde Josef Scheidle 1939, zwei Mal 1940 und 1941 gemustert, bei den ersten drei Musterungen wurde er wegen seinen Erkrankungen immer zeiltlichuntauglich gestellt, erst bei der Musterung am 06.08.1941 galt er als garnisonsverwendungsfähig Heimat.
Am 05.02.1943 rückte Josef Scheidle zur 2./Geb.San.Ers.Abt. 18 nach Saalfelden ein. Hier erhielt er eine infanteristische Grundausbildung und die Sanitätsausbildung. Die Sanitätsprüfung bestand Josef Scheidle am 12.05.1943, und erhielt mit selben Datum die Ernennung zum Sanitätssoldaten. Nach einem kurzen Arbeitsurlaub wird der Sanitätssoldate Scheidle zur Heeres-Sanitäts-Staffel Landeck in Tirol versetzt. In Landeck befand sich die Pontlatz-Kaserne und in der eingemeindeten Ortschaft Zams das Reservelazarett Landeck in Tirol, entweder im Krankenrevier der Kaserne oder im Reservelazarett versah nun Josef Scheidle seinen Dienst in der Wehrmacht. Auch während seines Wehrdienstes besserte sich seine Gesundheit nicht, und er musste immer wieder untersucht und behandelt werden. Kurz vor Kriegsende, am 03.05.1945 wird Josef Scheidle durch das WMA Landeck, mangels Verwendungsmöglichkeit, aus der Wehrmacht entlassen, und er kann in seine Heimat zurückkehren. Von den amerikanischen Besatzungstruppen, der 44th Infantry-Division, wird Josef Scheidle nochmals aus der Wehrmacht entlassen.
Am 02.04.1968 verstirbt Josef Scheidle, im 65. Lebensjahr, im Bezirkskrankenhaus Kreckelmoos.