Servus,
heute darf ich Euch den Wehrpass des Obergefreiten Leo Lenko vorstellen, welcher mit dem Pionier-Zug der Radfahr-Abteilung 68, an der Eismeerfront eingesetzt wurde.
Leo Lenko wurde am 08.04.1910 in Stadl an der Mur in der Steiermark geboren. Vor dem Krieg arbeitete er als Straßenwärter. Leo Lenko wurde am 01.06.1939 im WBK Klagenfurt als bedingt tauglich gemustert und für eine kurzfristige Ausbildung vorgesehen. Am 24.02.1940 wird ihm die Medaille zur Erinnerung an den 13.03.1938 verliehen. Am 04.03.1940 rückte Leo Lenko zur 2./Pi.Ers.Btl. 82 nach Salzburg ein und erhielt die Grundausbildung zum Gebirgspionier. Mit 21.05.1940 wird Leo Lenko zur Fronttruppe kommandiert, er kommt zur 5./GJR 138 welche bereits in Norwegen gelandet ist und nimmt an der Besetzung Mittelnorwegens von Trondheim bis Bodö teil. Am 14.07.1940 wird Leo Lenko zur 10./GJR 139 versetzt, vermutlich um das in Narvik schwer dezimierte Regiment wieder aufzufüllen. Am 01.12.1940 wird in Norwegen das Radfahr-Bataillon 68, durch Abgaben des GJR 138 und 139, neu aufgestellt, einer dieser Männer war der Jäger Lenko und er wurde am 20.12.1940 dem Pi-Zug/Radf.Btl. 68 zugeteilt.
Während an der gesamten Ostfront am 22.06.1941 der Angriff auf die Sowjetunion anlief, startete im Hohen Norden das "Unternehmen Rentier", dabei überschritt das Gebirgskorps Norwegen (2.GebDiv und 3.GebDiv, Korpstruppen) die norwegisch-finnische Grenze und besetzte das finnische Petsamogebiet. Das Radf.Btl.68 bog von Kirkenes nach Süden ab und besetzte mit zwei Kompanien die Nickelgruben von Kolosjoki und eine weitere Kompanie Nautsi. Nachdem die finnischen Waffenbrüder die rechte Korpsflanke übernahmen, ging das Bataillon zur Division zurück und beteiligte sich am Wegbau zwischen Luostari und Laijoaivi. Im Anschluss kommt es zur Sicherung des Eismeerhafens Liinahamari zum Einsatz.
Nach den ersten erfolgreichen Vorstößen der 2.GebDiv, galt es den "Nordraum" zwischen der Titowkabucht und dem Lizafjord vor sowjetischen Einheiten zu säubern und eine ständige Sicherung der Küste einzurichten, um die Landung sowjetischer Verbände in der Flanke der 2.GebDiv zu verhindern. In der Nacht vom 01. auf den 02.08.1941 beginnt das "Hofmeister-Unternehmen", benannt nach Obstl. Hofmeister, dem Kdr. des GJR 136. Auch der Jäger Lenko und sein Radf.Btl. 68 nahm an diesem Unternehmen teil. Im Anschluss verbleibt das Bataillon zur Sicherung im Nordraum.
Nachdem die schwer abgekämpfte 2.GebDiv und 3.GebDiv, von der 6.GebDiv abgelöst wurden, verblieb das Radfahr-Bataillon 68, im Raum der Liza- und Titowkabucht, um den Zugang zum Fischerhalsabschnitt im arktischen Winter zu sichern. Das Bataillon wurde aus dem Divisionsverband der 3.GebDiv herausgelöst und der 6.GebDiv taktisch unterstellt. Hier wird Leo Lenko auch am 01.12.1941 zum Gefreiten befördert. Bereits am 01.04.1942 wird er zum Obergefreiten befördert.
Während der sowjetischen Maioffensive 1942 wird das Radfahr-Bataillon 68 im "Herzogtum Liza" dem Nordraum zwischen Titowka-und Lizabucht eingesetzt. Bei den schweren Kämpfen gelingt es die Obersteiner-Höhe zu besetzten und die gelandeten sowjetischen Truppen wieder zu vertreiben.
Im Sommer 1942 erkrankt Leo Lenko an einem schweren Augenleiden, einer Aderhautatrophie. Am 03.07.1942 wird er ins Feldlazarett (mot) 2 eingeliefert, bereits am 10.07.1942 gelangt er ins Kriegslazarett I/509 in Oslo, ehe er am 27.07.1942 im Reserve-Lazarett III Klagenfurt behandelt wird. Wegen der schwere seiner Krankheit wird er am 05.08.1942, zumindest auf dem Papier zur Geb.Jäg.Pion.Ers.Kp. 138 versetzt. Wegen den bleibenden Schäden an seinen Augen erfolgte am 04.11.1942 die Versetzung zur Heeresentlassungsstelle 3/XVIII nach Klagenfurt. Hier wurde ihm auch am 03.12.1942 die Ostmedaille verliehen. Mit 10.01.1943 wird Leo Lenko als dienstunfähig aus der Wehrmacht ausgemustert und kehrt zu seiner Schwester nach Guttaring zurück. Am 07.09.1946 ehelicht er Antonia Kozendt.
Dies war die kurze Vorstellung des Wehrpasses von Leo Lenko, für mich wieder eine schöne Ergänzung für die Sammlung.
Schöne Grüße
Eismeerfront