Theater Oper Programme

Dieses Thema befasst sich mit Theater und Oper.

Start ist im Opernhaus Berlin mit der Oper "Der Freischütz" von Carl Maria von Weber am 2. September 1919.

Das Programmheft ist umfangreich, von den 72 Seiten einschliesslich Umschlag ist die Hälfte Künstlern des Opernhauses und der Aufführung gewidmet, die andere Hälfte dient der Werbung.

Der zum heutigen Zeitpunkt in Wikipedia gezeigte Text zum Opernhaus Berlin ist offensichtlich nicht ganz korrekt, da der Namenswechsel zur Staats-Oper Unter den Linden mit 1918 angegeben wird. Die Klammeraussage ist wohl eher richtig, 1919.

http://de.wikipedia.org/wiki/Staatsoper_Unter_den_Linden

Die Werbung beginnt damals übrigens schon mit dem Öffnen des "Siegels" am rechten Heftrand, in diesem Fall für die Zigaretten-Fabrik YENIDZE mit den Marken Salem Aleikum und Salem Gold (Siegelhälfte auf der Rückseite).

Die erste Seite des Programms, Heftpreis damals 40 Pfg.

Hier zeigt sich schon in der Korrektur des falsch geschriebenen Namens der Hang zur Perfektion bei "meinem" späteren Filmvorführer, siehe Thread "Filmprogramme".

Liliane von Granfelt spielt im Freischütz Agathe, die Tochter des regierenden Grafen.

Eine von den 36 Seiten Werbung, mit geschickter Verbindung zur Oper/Ballett.

Grüsse
speedytop

Aber es gibt ja nicht nur das Opernhaus in Berlin.

Die städtischen Bühnen in Frankfurt a.M. bringen am 20. Mai 1923

"Der Widerspenstigen Zähmung"

Die Inflation hat begonnen, man sieht es am Preis für den einfachen Theater-Zettel (350 Mark) und auch am Frankfurter Adler :D.

Die Werbung nimmt einiges mehr als 50% des zur Verfügung stehenden Platzes ein.

Die Eintrittspreise gehen bis 80 000 Mk.

Interessant sind dabei die Preisunterschiede:
Reichsdeutsche zahlen nur 25% des angegebenen Preises

Grüsse
speedytop

Zurück zum Staats-Theater Berlin, Staatsoper Unter den Linden.

Im Dezember 1928 eine Vorstellung mit dem bekannten Tenor Helge Rosvaenge als Gast aus Köln:

Der Troubadour

Auch hier wieder die Siegel-Werbung auf dem Umschlag, dieses mal für Steinweg-Flügel.

Der Kaufpreis für das Heft ist normal, 50 Pf.

Die Preise für den Besuch der Oper reichen von 2,- RM 4. Rang Stehplatz bis 21,- RM für Fremden- und Orchesterloge.

Die Werbung hat sich vervielfacht, die hier gezeigte Seite spricht für sich.

In das Heft ist als Werbung sogar ein Stück bedruckte Tapete der Firma SALUBRA A.G. eingeklebt.

Die unterschiedlichen Farben der abgebildeten Seiten sind original, Umschlag, Einlegeblatt und normale Heft-Seite.

Grüsse
speedytop

Hallo Alex,

ja, die Fremd-Werbung ergötzt auch mich so manches mal.

Aber auch die hauseigenen Werbung ist nicht zu verachten:D
Die Damen sind schon beeindruckend.

Und der Herr oben wäre im elegantesten Tanz-Kabarett Berlins sicher auch gut aufgehoben.

Grüsse
speedytop

Bevor ich wieder, ernsthaft :D, auf die Oper zurückkomme, ein kleiner Abstecher nach Nürnberg, in das

Apollo-Theater Nürnberg

mit einem Gastspiel der großen Max Peltini-Revue.

Wir befinden uns im Jahr 1929, ein umfangreiches Programm mit 35 Bildern erwartet uns.

Ganzseitige Werbung für einen auch heute noch nicht ganz unbekannten Hersteller von Personenwagen.

Für den wirtschaftlichsten Kleinwagen der Welt ist eine halbseitige Anzeige natürlich angemessener.

Und Phot-Porst gab es damals auch schon.

Keine Sorge, das Bild darf komplett vergrössert werden, die Damen sind züchtig gekleidet!

Auch Edgar Wallace war offensichtlich damals schon sehr bekannt.

Und wieder Werbung für Steinway Flügel.

Es sind zwar nur 33 statt der angekündigten 35 Bilder gezeigt worden, aber vielleicht sind die beiden fehlenden Bilder nicht jugendfrei und später weit nach Mitternacht aufgeführt worden.
Womöglich waren die beiden fehlenden Bilder nur für einige wenige Gewinner im 32. Bild gedacht?

Allerseits gute Nacht
speedytop

Wie versprochen, zurück zur ernsteren Muse.

Wir sind in einer neuen Zeit angekommen, im November 1933, das Symbol der neuen Zeit noch zurückhaltend klein.

Auf dem Programm

Madame Butterfly

Helge Roswaenge ist wieder mit dabei.

Die Eintrittspreise reichen von 1,- bis 10,- RM.

Und für ein anderes Theater wird auch noch Werbung gemacht, für das Staatliche Schiller-Theater mit Kater Lampe auf dem Programm.

Ansonsten ein recht dünnes Heft mit insgesamt 8 Seiten.

Und selbstverständlich gibt es auch schon Elizabeth Arden.

Alex, da ist Dein Vorbild

Grüsse
speedytop

Wir sind im Jahr 1940, die neuen Machthaber haben sich inzwischen deutlich sichtbar eingebracht.

Das Programm am 22.2.1940

Rigoletto

Bekannte Namen sind Helge Roswaenge und Maria Cebotari.

Das Programmheft ist wieder umfangreicher, die Werbung ist von über 50% auf etwa 25% gefallen.

Die hauseigene Werbung für die Künstler des Hauses und für die anderen Stücke des Spielplans hat erheblich zugenommen.

Rosenthal-Porzellan ist offensichtlich unverwüstlich.

Der junge Herr oben im Bild ist kaum zu erkennen, Herbert von Karajan.