ⓋⒺ speedytop Tiptop.
Ich war auch am werkeln, mir fehlten allerdings jeweils eins, zwei Wörter.
Gruss, anhaltiner.
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Ich war auch am werkeln, mir fehlten allerdings jeweils eins, zwei Wörter.
Gruss, anhaltiner.
Hallo,
Armins Antwort ist richtig, passt auch mit dem Ausstellungsort Wien.
Lexikon der Wehrmacht
Gruss, anhaltiner.
Hi
ein weiteres tragisches Schicksal, dass die Familie dort erlitt. Beide Söhne am gleichen Tag zu verlieren, ist schon eine Tragödie.
Interessant ist das Sterbebild von Georg Kloos. MMn paßt es nicht zu seinem Werdegang oder den im Volksbund gespeicherten Daten (gefallen als Gefreiter), da er dort die Uniform eines Sonderführers im Offiziersrang trägt.
Grüße Walle
Hallo Walle, danke für Deine Meldung.
Auf der Verlust-Karteikarte von Georg Kloos steht "Gefreiter" als Dienstgrad.
Eine falsche Angabe? Oder wurde er wegen eines Vorkommnisses degradiert?
Das wird sich leider nicht mit Bestimmtheit klären lassen.
Gruss, anhaltiner.
Hallo,
danke für die Vorstellung.
Muss mal meine raussuchen.
Urkunden aus der DDR sind ein interessantes Feld, zumal seit bald 35 Jahren abgeschlossen und in meinen Augen noch unterbewertet.
Wenn ich mehr Platz und vor allem Zeit hätte, wär das ein interessantes Sammelgebiet mehr für mich.
So bleiben nur die Familiensachen, Zufalls-Mitnahme-Gelegenheiten und dann und wann etwas mit Heimatbezug.
Gruss, anhaltiner.
Beide Brüder fielen am gleichen Tag, dem 12.Oktober 1943.
Ihre Sterbeorte liegen beide im Südabschnitt der Ostfront, gerade 400 km voneinander entfernt.
Zu Beginn meiner Recherche dacht ich noch, das beide auch am selben Ort gefallen sind, durch die fast gleiche Schreibweise Grigorjewka – Grigorowka. Aber das ist nur ein weiterer Zufall beim Schicksal der Brüder Kloos.
Bis zum heutigen Tag liegen sie als Unbekannte in fremder Erde.
Ihre Eltern ließen für ihre beiden Söhne ein gemeinsames Sterbebild zum Gebetsandenken drucken, auf denen neben der Abbildung ihrer Porträt-Fotos auch die Auszeichnungen erwähnt werden.
Es wird für die Familie ein schwerer Schicksalsschlag gewesen sein, als damals kurz hintereinander die Todesmeldungen ihrer beiden Söhne übermittelt wurden.
Für uns im Frieden aufgewachsene unvorstellbar.
Und nun wird dort, wo die beiden Brüder fielen, wieder gekämpft.
Franz Johann Kloos Ersatztruppenteil war das Grenadier-Ersatz-Bataillon 112 in Saarburg.
1943 war er Grenadier in der 9.Kompanie des Grenadierregiments 258, welches zur 112.Infanteriedivision gehörte.
Die 112. stand fast vom Beginn des Feldzuges gegen die Sowjetunion im Kampf. Für eine Verwundung bekam er das Verwundetenabzeichen (in schwarz?) verliehen.
Zur Schwere der Kämpfe der 112.Inf.Div. im Oktober 1943 zitiere ich aus dem LdW:
„Anfang Oktober 1943 (3.-5.10.) war die Division neben der Verteidigung der Sehnenstellung am Brückenkopf Kanew (Grigorowka) noch bei den Säuberungskämpfen gegen den luftgelandeten Gegner eingesetzt. Der sich im Brückenkopf Kanew auch im Divisionsabschnitt immer weiter verstärkende Gegner ließ die KGr der 112.ID im weiteren Verlauf des Monats nicht zur Ruhe kommen. Täglich musste die KGr immer stärker werdendes Artilleriefeuer über sich ergehen lassen und sich gegen Spähtrupp- und Stoßtruppunternehmen sowie bis zu divisionsstarken Angriffen mit starker Panzer- und Fliegerunterstützung (12.10. und 21. 10.) zur Wehr setzen. Die dabei erfolgten Einbrüche konnten jeweils in Gegenstößen bereinigt, wie insgesamt alle Angriffe abgeschlagen werden konnten. Wenn auch der Gegner bei den mit bemerkenswerter Sturheit immer wieder vorgetragenen Angriffen vergleichsmäßig sehr hohe Verluste erlitt, so fielen die eigenen Verluste angesichts der geringen Kampf- und Materialstärken noch stärker ins Gewicht.“
Lexikon der Wehrmacht (lexikon-der-wehrmacht.de)
Der Brückenkopf nordwestlich Kanew wurde durch das größte Luftlandeunternehmen der Roten Armee im 2.Weltkrieg gebildet.
Dazu fand ich bei Wikipedia folgendes:
„…Am Morgen des 22. September errichtete die 3. Gardepanzerarmee (General Rybalko) mit der 51. Garde-Panzerbrigade nordwestlich von Kanew zwischen den Dörfern Grigorowka und Sarubenzy einen ersten Brückenkopf am anderen Flussufer. Auf deutscher Seite ahnte niemand, dass an diesem Tag westlich der Dnepr-Schleife die größte sowjetische Luftlandeoperation des Krieges stattfinden sollte.[4] Am 24. September wurde im Rücken der deutschen 112. Infanterie-Division in der Dnjepr-Windung von Bukrin die 1., 3. und 5. Luftlande-Brigade abgesetzt. Diese Truppen zählten insgesamt etwa 8.000 Mann und verfügten über 24 45-mm-Geschütze, 180 50-mm- oder 82-mm-Mörser und 540 Maschinengewehre. Ihnen standen 180 Transportflugzeuge Lissunow Li-2, 35 Lastensegler und 10 Schleppflugzeuge zur Verfügung. Das Luftlandeunternehmen geriet zu einem Griff ins „Wespennest“, denn die sowjetischen Fallschirmjäger, die über den befohlenen Zonen abgesetzt wurden, sprangen zumeist mitten in die Stellungen oder Aufmarschräume des abwehrbereiten Gegners oder in den Fluss hinein.[5] Nur dem Kommandeur der 5. Brigade, P. M. Sidortschuk, gelang es, gelandete Einheiten zu sammeln, Verbindung zur Führung herzustellen und kleine Widerstandsnester am jenseitigen Ufer zu bilden, die erst ab 26. September durch Nachlandungen über den Fluss verstärkt werden konnten...“
Franz Kloos fiel am 12.Oktober 1943 bei den schweren Kämpfen gegen die sowjetischen Luftlandetruppen beim Dörfchen Grigorowka am Dnepr in der Oblast Tscherkassy durch den Treffer eines Infanteriegeschosses in die Brust.
Sein Eintrag beim Volksbund Deutsche Kriegsgräber e.V.
Franz Johann Kloos
Geburtsdatum: 07.01.1923
Geburtsort: Gaulsheim
Todes-/Vermisstendatum: 12.10.1943
Todes-/Vermisstenort: Grigorowka
Dienstgrad: Grenadier
Franz Johann Kloos ist vermutlich als unbekannter Soldat auf die Kriegsgräberstätte Kyjiw -Sammelfriedhof überführt worden.
Leider konnten bei den Umbettungsarbeiten aus seinem ursprünglichen Grablageort nicht alle deutschen Gefallenen geborgen und zum Friedhof Kyjiw -Sammelfriedhof überführt werden. Es besteht jedoch die Möglichkeit, dass Franz Johann Kloos einer der deutschen Soldaten ist, dessen Gebeine geborgen wurden, die aber trotz aller Bemühungen nicht identifiziert werden konnten.
Grablage: wahrscheinlich unter den Unbekannten
Zu den vorausgegangenen harten Kämpfen des Gren-Rgt. 258 anbei noch eine Tagesmeldung der 112.Inf.Div. vom 29.09.1943.
Ebenso eine Grablagen-Skizze vom Gren-Rgt. 258 beim Dörfchen Grigorowka.
Heute sind dort größere Geländeflächen vom angestauten Wasser des Dnepr überflutet.
...
Georgs Ersatztruppenteil wurde das Grenadier-Ersatz-Bataillon 466 Schwerin/Warthe. Sein Dienstgrad war Gefreiter und er erwarb sich für seine soldatischen Leistungen das Kriegsverdienstkreuz (vermutlich mit Schwertern).
Georgs letzte Einheit war die 5.Kompanie des Grenadierregiments 680, welches der 333.Infanteriedivision unterstand. Diese war nach ihrer Aufstellung im Juni 1941 als Besatzungstruppe in die Bretagne nach Frankreich verlegt worden, kam dann im Februar 1943 zur 1.Panzerarmee an die Ostfront und nahm an den schweren Abwehrkämpfen im Donez-Becken teil.
Lexikon der Wehrmacht (lexikon-der-wehrmacht.de)
Im Oktober 1943 kämpfte Georg Kloos östlich von Saporoshje und fiel dort am 12.Oktober 1943 bei der Ortschaft Grigorjewka.
Sein Eintrag beim Volksbund Deutsche Kriegsgräber e.V.
Georg Kloos
Geburtsdatum: 24.02.1909
Geburtsort: Gaulscheim
Todes-/Vermisstendatum: 12.10.1943
Todes-/Vermisstenort: Grigorjewka
Dienstgrad: Gefreiter
Georg Kloos wurde noch nicht auf einen vom Volksbund errichteten Soldatenfriedhof überführt.
Nach den uns vorliegenden Informationen befindet sich sein Grab derzeit noch an folgendem Ort: Grigorowka / Saporoshje – Ukraine. (Schreibfehler des Ortes so vom Original-Eintrag übernommen)
Anbei ein Kartenausschnitt vom Kampfraum Saporoshje mit dem eingetragenen Kampfraum der 333.Inf.Div. vor Grigorjewka.
...
Das Schicksal der Gebrüder Kloos
Um nicht noch ein neues Thema zu eröffnen, setze ich meinen nächsten Beitrag hier mit ran, obwohl es sich nicht um Transportflieger handelt.
Georg Kloos wird am 24.Februar 1909 in Gaulsheim geboren, sein Bruder Franz Johann Kloos am 7.Januar 1923, ebenfalls in Gaulsheim.
Die vormals eigenständige Gemeinde Gaulsheim wird im Jahre 1939 zur Stadt Bingen eingemeindet. Beide wachsen in Gaulsheim auf und wohnen dort in ihrem Elternhaus in der Mainzer Str. 34.
Trotz des Altersunterschieds der Brüder von fast 14 Jahren werden beide nacheinander Soldaten bei der gleichen Einheit und bekommen somit auch ihre erste Erkennungsmarke von der derselben Truppe ausgestellt – ein Gleichnis zu den Brüdern Niemand (siehe weiter oben im Thema).
Georg bekommt die Marke mit der Nummer – 895 - 2./Schützen-Ersatz-Kompanie 313,
Franz die Nummer – 2598 - 3./Schützen-Ersatz-Kompanie 313.
Den weiteren Weg der Brüder im 2.Weltkrieg kann ich nur bedingt nachvollziehen.
...
Hallo und willkommen auch von mir,
Du könntest auf jeden Fall als Nachkomme einen Antrag auf Auskunft bei der ehemaligen Wehrmachtsauskunftsstelle (WASt) in Berlin stellen, die mittlerweile ins Bundesarchiv überführt wurde.
Dauert ein wenig, kostet glaube ich auch eine kleine Gebühr, ist aber der erste Anlaufpunkt für personenbezogene Auskünfte.
Gruss, anhaltiner.
Fmstr. = Feldmeister (RAD)
Ah, macht Sinn da es sich sicher um ein RAD-Lager handelt
Hallo,
ich lese:
- Lagertor dahinter Verwaltungsbaracke
im Tor Fmstr. Rid Johannes Ridel mit „Ato“ -
(Fmstr. = Forstmeister ?? „Ato“ = sein Hund ??)
Gruss, anhaltiner.
Vielen Dank für die positive Resonanz.
Ich hatte auch schon die beiden Brüder von Eismeerfront’s Sterbebild bei ancestry rausgesucht, Du warst aber schneller
Danke fürs Zeigen Deines Sterbebilds der auch am selben Tag gefallenen Brüder.
Die beiden waren nicht im gleichen Regiment, aber das es sie ebenfalls am selben Tag und in der gleichen Ecke der Erde erwischt hat, ist auch schon bemerkenswert.
Ein doppelter Schicksalsschlag für Eltern und Familie.
Gruss, anhaltiner.
Das ist die Geschichte der beiden Zwillingsbrüder Theo und Heinz Niemand.
Es ist glaube ich einmalig im 2.Weltkrieg, trotz der vielen Millionen Toten, das zwei Brüder einen so gleichen Lebenslauf hatten, so das sie auch noch im Tod vereint waren.
Ich habe sicher etwas weiter ausgeholt, wollte Euch aber aufzeigen, was man mit einem kleinen unscheinbaren Sterbebildchen und weiteren Recherchen nach über 80 Jahren noch alles an Informationen finden kann.
Über weitere Informationen, positive Rückmeldungen oder auch Kritik würde ich mich freuen.
Gruss, anhaltiner.
Der Gigant in der Tiefe
Es gab damals wie heute kein Grab, an dem die Kameraden oder die Familien trauern konnten.
Im Jahr 2017 wurde im Mittelmeer zwischen Sardinien und Korsika das Wrack einer Me 323 „Gigant“ entdeckt. Um welche Maschine es sich dabei handelt, konnte nicht abschließend geklärt wurde. Der genaue Fundort wird von den Behörden bewusst geheim gehalten, um Taucher von ihm fernzuhalten, da es zum Kriegsgrab erklärt wurde. Es sind die einzigen noch heute existierenden Überreste dieser gewaltigen Flugzeuge, von denen 200 Stück gebaut wurden.
Es ist nicht die RD+QK, diese liegt aber ebenso auf dem Grund des Mittelmeers als nasses Grab von 27 jungen Männern ...
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Groß und mächtig liegt das Wrack auf dem Meeresgrund.
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Riesig sind die Motoren, die Propeller und das Rad des Giganten.
...
Der Uffz. Spitzer hat im Frühjahr 1943 ein Gedicht über die Geschichte der 1.Staffel geschrieben.
Darin wird auch der Verlust der RD+QK mit der Besatzung Krüger erwähnt, allerdings mit einem falschen Datum.
Auch das "Gigantenlied", welches im Jahr 1944 entstand, zeigt das die Geschwaderangehörigen den vielen Verlusten an Mensch und Material mit schwarzem Humor begegneten.
...
Ebenso hat die Familie von Heinz Franz nach der Vermisstenmeldung sicher noch eine Weile gehofft, das er gefunden wird oder er in Kriegsgefangenschaft geraten ist, was sich aber nicht bewahrheitete.
Angehörige seiner Familie waren vor ein paar Jahren in Italien im Urlaub und haben dort seiner gedacht.
Zur Schicksalsklärung konnte ich mit meinem Bericht über den 11.Januar 1943 zumindest etwas beitragen.
Eintrag beim Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V.
Heinz Martin Georg Franz konnte nicht geborgen werden. Nach den uns vorliegenden Informationen ist er auf See verblieben. Die Namen der Angehörigen des Heeres und der Luftwaffe, die ein Seegrab gefunden haben, wurden vom Volksbund in einem Gedenkbuch erfasst. Es ist in der Gedenkstätte Kiel - Laboe zur Auslage gebracht.
Nachname: Franz
Vorname: Heinz Martin Georg
Dienstgrad: Unteroffizier
Geburtsdatum: 31.10.1919
Geburtsort: Genthin
Todes-/Vermisstendatum: 11.01.1943
Todes-/Vermisstenort: Str. v. Sizilien
...
Die Zwillingsbrüder Theo und Heinz Niemand wurden zusammen geboren, verbrachten ihr kurzes Leben immer Seite an Seite und starben zuletzt auch gemeinsam im gleichen Moment.
Ihre Eltern haben sicher eine Trauerfeier für Ihre Söhne abgehalten und zum Gedenken das Sterbebild anfertigen lassen.
...
Flugroute der Me 323 „Gigant“ Werk-Nr. 1111 – Stammkennzeichen RD+QK über das Tyrrhenische Meer Richtung Trapani und Marsala auf Sizilien, dann Weiterflug über das offene Meer über die Straße von Sizilien Richtung Tunis, Abschuss im Planquadrat 1861 Talbotbank.
Von dem Absturz bekommt auf deutscher Seite niemand etwas mit.
Allerdings beobachtet ein italienisches Flugzeug den Luftkampf und gibt Alarm, damit die Rettungsmaßnahmen für eventuelle Überlebende anlaufen, die jedoch zu spät kommen.
Aus dem Flugzeug konnten weder die Besatzungsmitglieder noch einer der Passagiere gerettet werden. Auch die Maschine selbst oder ihre Fracht konnten nicht geborgen werden.
Der Gigant bzw. seine Reste ruhen bis heute auf dem Grund des Mittelmeers.
Aus dem Kriegstagebuch des Kampfgeschwader z.b.V. „N“
Eintrag vom 11.Januar 1943
...
1 Me 323 wird 70 km südlich Trapani durch englische Zerstörer abgeschossen. Flugzeug flog, obwohl befohlen war mit Jagdschutz oder im JU-Pulk zu fliegen, allein.
Abschuß durch italienisches Flugzeug beobachtet. Von der Besatzung und der Ladung wurde nichts gerettet.
...
Wetter:
klar, Sonnenschein, kühl.
Erfahrungen:
Trotz wiederholt gegebener Befehle, fliegen einzelne Flugzeuge immer noch allein durch das feindgefährdete Gebiet. Falscher Ehrgeiz führt zu diesem Handeln. Erst durch Verluste durch feindliche Einwirkung steigert sich das Korpsgefühl.
Verluste
Von den 9 Besatzungsmitgliedern und auch von den 18 Passagieren konnte niemand lebend geborgen werden.
Interessant ist der Umstand, dass in den amtlichen Verlustmeldungen erst alle Besatzungsmitglieder als vermisst gemeldet und dann erst später einige als gefallen eingetragen wurden.
Nach den mir liegenden Informationen aus den deutschen Verlustkarteien und vom Volksbund wurde keiner der Soldaten gefunden und es gibt demzufolge auch kein Grab.
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...
Dann geht es über die Straße von Sizilien Richtung Afrika mit Ziel auf Tunis, der Hauptstadt von Tunesien. Das Mittelmeer bildet an dieser Stelle eine Meerenge zwischen Europa und Afrika.
Zu diesem Zeitpunkt patrouillieren amerikanische Kampfflugzeuge des Typs P38 Lightning über dem Mittelmeer, die einen Bomberverband auf der Suche nach Schiffszielen begleiteten. Sie gehörten der 49.Squadron, 14.Fighter Group der US AirForce an.
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Lockheed P38 Lightning
80 km vor der Küste Tunesiens, in Höhe der sogenannten Talbotbank, trifft die P38 von US-Lieutenant Moore auf die einzeln fliegende Me 323 „Gigant“.
Die deutsche Flugzeugbesatzung kann in diesem Luftkampf trotz der vorhandenen Bewaffnung mit Bord-MG nicht viel entgegensetzen. Der Gigant ist viel zu langsam und behäbig als dass er es mit dem schnellen und wendigen Kampfflugzeug der Amerikaner aufnehmen kann.
Des Weiteren besteht die Me 323 außer der gepanzerten Kanzel der Flugzeugführer, die sich oben auf dem Rumpf befindet, nur aus einer Stahlrohrkonstruktion, die mit Segeltuch bespannt ist, so das Geschosse fast ungehindert eindringen und einen enormen Schaden anrichten können.
Vermutlich wird der Gigant in Brand geschossen und stürzt brennend ins Mittelmeer ab.
Davon existieren natürlich keine Fotoaufnahmen.
Ein junger Künstler hat aber am Computer fotorealistische Zeichnungen erschaffen, die eindrucksvoll den ungleichen Luftkampf der RD+QK mit der P 38 über dem Mittelmeer und den Aufprall aufs Wasser aufzeigen.
Ein schicksalhafter Tag
Am 11.Januar 1943 wird in Neapel wieder ein Gigant mit Nachschub für Afrika beladen. Es handelt sich um die Maschine mit der Werknummer 1111 und dem Rumpfkennzeichen RD+QK.
Die Besatzung bestand aus 9 Soldaten, die an Bord alle eine bestimmte Aufgabe hatten.
Leutnant Krüger (Flugzeugführer)
Unteroffizier Heinz Franz (Bordfunker)
Feldwebel Theodor Niemand (Bordmechaniker)
Feldwebel Heinrich Niemand (Bordschütze)
Unteroffizier Josef Rauch (Bordschütze/-mechaniker)
Oberfeldwebel Walter Howald (Bordschütze/-mechaniker)
Obergefreiter Karl Mutter (Bordschütze/-mechaniker)
Unteroffizier Heinrich Schneider (Bordschütze/-mechaniker)
Feldwebel Hans-Wilhelm Stempfel (Bordschütze/-mechaniker)
In der Maschine flogen außerdem noch 18 Soldaten des Heeres mit, die nach Afrika gebracht werden sollten.
Der Gigant startet in Neapel-Pomigliano und fliegt hinaus auf das Tyrrhenische Meer mit Kurs nach Sizilien.
Der Abflug erfolgte sicher in den frühen Morgenstunden, da die Besatzung noch am gleichen Tag von Afrika zurückfliegen sollte und die Giganten nicht bei Dunkelheit fliegen durften.
Es ist ein kühler Januartag mit Sonnenschein und guter Sicht. Der Gigant fliegt allein und ohne den Schutz von Jagdflugzeugen über das Meer. Seine Route führt ihn nach Sizilien. Er passiert die Insel und fliegt dabei an den italienischen Küstenstädten Trapani und Marsalla vorbei ohne zwischenzulanden. Spätestens nach dem Passieren von Sizilien wird der Gigant runter auf eine Höhe von 30 m über dem Meeresspiegel gegangen sein, um mit seiner Größe für feindliche Flugzeuge über dem Wasser nicht so leicht entdeckt zu werden.
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Diese Aufnahmen vom Flug entlang der italienischen Küste stammen von einem Flugzeugführer des Geschwaders, aufgenommen aus der Führerkanzel des Giganten.
Dann geht es über die Straße von Sizilien Richtung Afrika mit Ziel auf Tunis, der Hauptstadt von Tunesien. Das Mittelmeer bildet an dieser Stelle eine Meerenge zwischen Europa und Afrika.
...
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Messerschmitt Me 323 "Gigant"
Aus dem reinen Lastensegler Me 321 wurde ab Frühjahr 1942 eine motorisierte Variante entwickelt und gebaut, die sechsmotorige Messerschmitt Me 323 „Gigant“.
Das Flugzeug war in der Lage große Mengen Soldaten, Geschütze, Lastkraftwagen und sogar Panzer über weite Strecken zu transportieren.
Im Sommer 1942 wurde dann für den Fronteinsatz der Giganten die Kampfgruppe z.b.V. 323 aufgestellt.
Die Feldwebel Heinz und Theo Niemand sowie der Unteroffizier Heinz Franz kommen gemeinsam zur 1.Staffel der Kampfgruppe z.b.V. 323.
Die beiden Zwillingsbrüder werden Bordmechaniker bzw. Bordschützen, Heinz Franz als Bordfunker eingesetzt.
Ende November/Anfang Dezember 1942 wird die Kampfgruppe vom Reich aus nach Italien verlegt und dort dem Kampfgeschwader z.b.V „N“ unterstellt, wobei das „N“ für Neapel steht.
Einsatzflughafen wird der Werksflughafen der Alfa-Romeo-Werke in Neapel-Pomigliano am Fuße des Vesuv.
Der erste Einsatz des sogenannten „Gigantengeschwader“ wird die Nachschubversorgung des Deutschen Afrikakorps.
Flugplatz Pomigliano D´Arco, im Hintergrund der Vesuv
Einheit angetreten zur Verleihung von Auszeichnungen, im Hintergrund eine Me 323 „Gigant“ und der Vesuv.
Im Januar 1943 waren Rommels Truppen in Afrika schon länger in der Defensive und wurden nach Tunesien zurückgedrängt.
Die Alliierten hatten mit Malta einen stark ausgebauten Stützpunkt für ihre Luftwaffe und versuchten mit allen Mitteln, die Nachschubversorgung über den Wasser- und Luftweg zu unterbinden.
Es gab viele Verluste durch Unfälle, Abschüsse oder Fliegerangriffe der Alliierten auf die Flughäfen in Italien und Tunesien.
Das Geschwader fliegt dennoch unermüdlich Einsatz um Einsatz, trotz der stetig steigenden Gefahren.
...
Vielleicht trafen die beiden Zwillingsbrüder hier bereits zum ersten Mal auf den Soldaten Heinz Franz, dessen weiterer Werdegang eng mit dem ihrigen verknüpft war.
Heinz Franz wurde am 31.Oktober 1919 in Genthin im heutigen Sachsen-Anhalt geboren. Er ging sicher auch dort zur Schule und machte danach eine Ausbildung.
Zu dieser Zeit wohnte er bei seinen Großeltern in der Mützelstraße 21 in Genthin
Sicher wird er wie alle Jungen und Jugendliche seiner Zeit segelflugbegeistert gewesen sein.
Ob er sich aus diesem Grund freiwillig als Soldat zur Deutschen Luftwaffe meldete oder ob er eingezogen wurde, ist nicht bekannt.
Auf jeden Fall wurde sein Ersatztruppenteil ebenfalls die Ergänzungsgruppe (S) 1 Langendiebach Die Nummer seiner Erkennungsmarke, die er bei seinem Fronttruppenteil erhielt war die -43- 65132, was für die 1.Staffel der Kampfgruppe z.b.V. 323 steht.
...
Auf jeden Fall führte beide Brüder ihr weiterer Weg zur Ergänzungsgruppe (S) 1 in Langendiebach bei Hanau/Main, welche dementsprechend auch ihr Ersatztruppenteil wurde. Das „S“ in der Einheitsbezeichnung steht für „Segler“.
Wenn beide in den Jahren 1941/42 in Langendiebach waren, wurden sie möglicherweise dort auch auf dem großen Lastensegler Messerschmitt Me 321 „Gigant“ ausgebildet.
Messerschmitt - Me 321 001.jpg.3075146.jpgMe321.jpg
Lastensegler Messerschmitt Me 321
Dieser Großraumlastensegler wurde für das Unternehmen „Seelöwe“ entwickelt und gebaut, dem nicht umgesetzten Landeunternehmen auf den britischen Inseln.
Er war durch seine Bauart in der Lage, über 100 Soldaten und auch größere Lasten bis hin zu Panzern über weitere Strecken zu transportieren.
Das Problem waren die aufwendigen Startvorbereitungen. Durch die Größe und das Gewicht konnte der Lastensegler nur durch den sogenannten Troika-Schlepp in die Luft gebracht werden. Dazu wurde dieser mit einer Schleppkette, bestehend aus drei Flugzeugen Messerschmitt Me 110, an einem gemeinsamen Schleppseil gezogen.
Gerade der Start, der teilweise auch noch mit Starthilferaketen unterstützt wurde, war eine gefährliche Angelegenheit bei der es viele Unfälle und Abstürze mit Verletzten und Toten gab.
...
Vor einigen Jahren erhielt ich ein kleines Sterbebild zweier Brüder, die beide als Soldaten gefallen sind. Nun sind Sterbebilder von Brüdern zwar sehr tragisch, aber bei den hohen Verlusten im 2.Weltkrieg nicht gerade selten und demnach eigentlich nichts besonderes.
Dennoch ist das Schicksal dieser beiden Brüder so außergewöhnlich, dass ich es Euch gern näherbringen möchte.
Theodor (Theo) Niemand
Heinrich (Heinz) Niemand
Die Brüder Theodor und Heinrich (Heinz) Niemand erblickten am 14.April1918 als Zwillinge in Menden, Kreis Iserlohn das Licht der Welt, ihre Eltern wohnten dort in der Iserlohner Str. 12.
Über die Kindheit und Jugend, Schulzeit und Ausbildung der beiden ist mir leider nichts bekannt.
Beide Brüder entschlossen sich Mitte der 30er Jahre Berufssoldaten zu werden.
Heinz war nachweislich bereits ab 1.Januar 1936 eine Zeit bei der Marine als Angehöriger einer Schiffsstammabteilung.
Später waren dann beide Brüder zusammen Angehörige der Küstenfliegergruppe 806, die am 22.Oktober 1939 in Dievenow aufgestellt wurde.
Die Küstenfliegergruppe war mit Heinkel He 60 und He 114 ausgerüstet, beides hochseefähige Aufklärungsflugzeuge.
Dort erhielten die Brüder auch ihre Erkennungsmarken: Heinz mit der Nummer -56- 73555 und Theo die mit der darauffolgenden Nummer -57- 73555, wobei die Nr. 73 555 entsprechend der geheimen MOB-Liste der Luftwaffe für die Kü-Fl-Gr 806 stand.
Neben ihrer Ausbildung dort standen sie auf jeden Fall auch im Einsatz, denn Beide sind Ende 1942 bereits Feldwebel und Ihnen wurde neben der Dienstauszeichnung für 4 Jahre auch das Kriegsverdienstkreuz und mindestens die Frontflugspange in Bronze verliehen.
Allerdings ist mir nicht bekannt, ob sie zwischenzeitlich noch bei einer anderen Einheit ihren Dienst taten.
...
Hallo,
zur Unterschrift - Müßte sich um den späteren GM Viktor Krocker handeln ( 1888-1959 )
Gruß
Treffer
Ich stand etwas auf dem Schlauch aber jetzt wo ich es weiß lese ich auch "Krocker".
Gruss, anhaltiner.
- Foto aus der Personalakte im BA.
- Albin Nake, Ernst von Leyser und Karl Eglseer
Kurzer Werdegang -> Generalleutnant Albin Nake - Lexikon der Wehrmacht (lexikon-der-wehrmacht.de)
Hallo Tengelmann,
schöner Urkundenvordruck.
Die Resonanz wird hier aber nicht sehr überschwänglich werden, da diese Urkunde bereits bekannt ist.
Dennoch sicher etwas Besonderes in der Sammlung.
Gruss, anhaltiner.
Hallo,
das ist ja eine harte Nuss.
Also ich habe jetzt mit allen für mich aus dieser Unterschrift herauslesbaren Namensvariationen versucht, den Oberstleutnant in den "Luftwaffe officer career summaries" zu finden. Leider ohne Erfolg.
Auch die Suche im Netz über die Fliegergruppe Jüterbog (Z) bzw. (ZA) hat nichts ergeben, genau wie über die Bedeutung der Buchstaben Z/ZA.
Gruss, anhaltiner.
Hallo Forumsmitglieder,
hier in diesem separat unter Luftwaffe eingerichteten Thema dreht sich in Zukunft alles um die Transportflieger der deutschen Luftwaffe im 2.Weltkrieg.
Von Kriegsbeginn an mussten sich die Transportflieger neben ihren Kameraden der anderen fliegenden Verbände an an allen Fronten bewähren und zahlten wie diese dafür sehr oft mit ihrer Gesundheit und im schlimmsten Fall mit ihrem Leben.
In langsamen Transportmaschinen mit geringer Bewaffnung flogen sie am eisigen Nordkap, in den endlosen Weiten Russlands und über dem Mittelmeer in die Gluthitze von Afrika.
49 Transportflieger wurden für ihre Leistungen mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet, vielleicht 500 von Ihnen wurde das Deutsche Kreuz in Gold oder der Ehrenpokal der Luftwaffe verliehen.
Dennoch blieben die meisten von ihnen unbekannt und ihre Namen und Gesichter kennt niemand (mehr).
Ich möchte hier den Versuch starten, allen Interessierten die Geschichte vom "Fussvolk der Luft" etwas näher zu bringen.
Dazu werde ich meine bereits existierenden Beiträge über die Transportflieger aber auch die von anderen Forumsmitglieder in dieses Thema verschieben.
Und selbstverständlich in dieser Rubrik auch mit neuem Material aufwarten.
Weiterhin möchte ich alle ermuntern, sich hier mit eigenen Themen und Vorstellungen einzubringen.
Gruss, anhaltiner.
Es geht doch nichts über ein funktionierendes Steuersystem das selbst Weltkriege unbeschadet überlebt.
Interessant das sich nichtmal der Steuermessbetrag geändert hat, lediglich der Hebesatz so das mehr Steuer fällig war.
Gruss, anhaltiner.