Vielen Dank für diesen Beitrag: dein Wissen und deine Hingabe zum Thema dieser Einheit ist offensichtlich. Ich habe ihn mit Interesse gelesen!
Beiträge von Pie
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Hallo zusammen,
ich stelle euch das Soldbuch des Soldaten Alfred Zanko.
Er wurde am 25. März 1914 in Wien geboren und arbeitete als Flugzeugmechaniker. Er wurde in Jahr 1942 beim Infanterie-Ersatz-Bataillon II/132 gemustert. Am 5. September 1942 wurde Alfred Zanko zum Landesschützen-Bataillon 879 in Kaisersteinbruch versetzt und im Januar 1943 zum Landeschützen-Bataillon 997, das im Raum Warschau eingesetzt war.
Im Sommer 1943 wurde er ins Reserve-Lazarett I Siedlce und dann in Reserve-Lazarett XVIb Wien wegen einer Nebenhodenentzündung eingeliefert. Nach der Genesung diente er ins Reserve-Infanterie-Bataillon 171 und, als die Einheit im Mai 1944 aufgelöst wurde, erreichte er das Grenadier-Regiment-Wildflecken 1. Diese Einheit frischte im Juni 1944 das Grenadier-Regiment 735 der 715. Infanterie-Division auf, das in den schweren Kämpfen um Anzio-Nettuno zerschlagen wurde.
Der Soldat Zanko diente beim Grendier-Regiment 735 als Sanitäter. Hier wurde er am 1. Oktober 1944 zum San.-Gefreiter befördert. Im Herbst 1944 verteidigte die 715. Infanterie-Division die rechte Flanke der AOK 10 und erlitte schwere Verluste in den Kämpfen um Poggio Prefetto – Monte Pratone, nördlich Florenz. Nach vier Tagen heftiger Kämpfe hatte das Grenadier-Regiment 735 am 21. September 1944 eine Kampfstärke von 120 Männer, deshalb wurden ihm das Feldersatzbataillon 671 und eine Bersaglieri-Kompanie der italienische Sozialrepublik unterstellt. Dann zog sich die Einheit in Richtung Imola zurück und bezog Anfang Oktober ihre Stellungen zwischen Fontanelice und Casola Valsenio. Am 3. November 1944 ersetzte die Sanitäts-Kompanie 715 ihm einen neuen Zahnersatz, da der alter «in der Grüne-Linie auf nicht erklärbare Weise verloren gegangen» war.
Die Front im Divisionsbereich war ab Mitte Oktober relativ ruhig, abgesehen von sporadischen Gefechten zwischen Spähtruppen oder Störungsbeschuss der alliierten Artillerie. Am 4. Januar 1945 wurde der Sanitäts-Obergefreiter verwundet. Scheinbar war eine leichte Verwendung, da er beim Regiment blieb. Zehn Tage später wurde Alfred Zanko das Verwundetenabzeichen in Schwarz verliehen worden, das Besitzzeugnis wurde von Curt Buhrmann unterzeichnet. Buhrmann war der Kommandeur des II. Bataillon und erhielte am 24. November 1944 die Ehrenblattspange.
Am 19. Januar 1945 bekam Zanko einen Sonderurlaub wegen der Bombenbeschädigung seines Hauses in Wien. Also, am 17. Februar 1945 wurde er bei der Entlausungsanstalt Imola entlaust. Wahrscheinlich verbrachte er die letzte Zeit des Krieges in Wien.
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Name: Maak
Vorname: Wilhelm
Geboren: 10.02.1913
Gestorben: ?
Lezter Dienstgrad: Major
Auszeichnungen:
- Eisernes Kreuz I. Klasse
Suchbegriffe: Infanterie-Regiment 486 (Zugführer und Kompanieführer); Infanterie-Regiment 396 (Bataillonsführer); Division-Adjutant 20. Luftwaffen-Felddivision; Adjutant Korps-Lombardia
Unterschrift von 1.09.1944 als Division-Adjutant der 20. Luftwaffen-Felddivision
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Danke für die Vorstellung.
Es freut mich immer zu lesen, wenn Sammler mit beharrlicher Recherche und auch mit Hilfe von anderen Sammlern die Hintergründe zu ihren Dokumenten erforschen können.
Gruss, anhaltiner.
Ich danke Dir!
Ja, Zusammenarbeit ist fruchtbar und es ist auch schön zu wissen, dass es immer jemanden gibt, der hilfsbereit ist.
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Hallo zusammen,
heute stelle ich euch das Soldbuch des Sanitäts-Feldwebel Benedikt Leitner. Er wurde am 3. Juli 1909 in Leutstätten (Krs. Starnberg/See) geboren. Er arbeitete als Ingenieur in Starnberg, wo er mit seiner Frau Dorette wohnte.
März 1940 wurde er gemustert und bei der Sanitäts-Ersatz-Abteilung 7 in München als Sanitätssoldat ausgebildet, dann wurde er zum Radfahr-Bataillon 402 versetzt, mit dem teil er an den Westfeldzug an. Die Einheit wurde als Besatzungstruppe an der französischen Küste bis Februar 1941 eingesetzt, als sie nach Deutschland in Vorbereitung des „Barbarossa“-Unternehmen verlegt wurde.
Während des Ostfeldzug unterstellte das Bataillon dem XXVI. Armeekorps (18. Armee, Heeresgruppe Nord) und diente als Aufklärungseinheit in Litauen, Lettland bis Leningrad. Im Juni 1941 kämpfte als Einheit des Kampfgruppe Lasch, der am 27. Juni Joniskis erobert. Am nächsten Tag verteidigte das Radfahr-Bataillon die rechte Flanke der Kampfgruppe und dann setzte die Kampfgruppe den Vormarsch auf Riga fort. Am 1. Juli 1941 wurde die Stadt eingenommen. Am 18. Juli 1941 wurde Benedikt Leitner das EK.II und die Verwundeten-Abzeichen in „Schwarz“ verliehen und in Oktober bekam er die Verwundeten-Abzeichen in Silber.
Als die Akten seiner Gefangenschaft zeigten wurde Benedikt im Jahr 1941 4 Mal verwundet: Durchschuss rechte Fuß, Minensplitter Gesicht, Hand, Zeigefinger.
Januar 1942 wurde er in Reserve-Lazarett Hellein wegen einen Fußschlag an der linken Schulter und Problemen mit dem Zwölffingerdarm eingeliefert. Dann diente er beim verschiedene Sanitätseinheiten: Sanitäts-Staffel Salzburg, Gebirgs-Sanitäts-Abteilung 18 in Saalfelden, Heeres-Sanitäts-Staffel Lublin (Reserve-Lazarett VII). Juni 1942 wurde ihm auch das Allgemeine-Sturmabzeichen verliehen.
Herbst 1943 wurde er als Sanitäts-Feldwebel zum Feldkommandantur 1015 (Lucca) in Italien versetzt, wahrscheinlich war Benedikt nicht mehr für den Einsatz an der Front geeignet. Die Militärkommandanturen / Feldkommandanturen waren die wichtigsten Organe der deutschen Militärverwaltung in den italienischen besetzten Gebieten. Die Feldkommandantur 1015 wurde im August 1943 aufgestellt und sein Kommandant war der Generalmajor Bruno Ubl.
Der Sanitäts-Feldwebel Leitner lag einen Monat lang in Montecatini-Terme beim Feldlazarett 766 (mot) und kehrte dann wieder zur FK 1015 zurück. Im August 1944 wurde die FK 1015 wegen des Vormarsches der Alliierten in Toscana aufgelöst. Es war nicht einfach, Benedikts Bewegungen nach dieser Zeit umzureißen, aber mit der Hilfe einiger Sammler (Ich danke auch hier Archi) und den Unterlagen seiner Gefangenschaft konnte ich endlich dieses Rätsel lösen.
Erster Punkt: seine letzte Einheit, die Ortskommandantur I./1060. Ich hatte keine Informationen gefunden und dachte, es handele sich um einen Irrtum, eventuell war es die Feldkommandantur 1006 (Ferrara) gemeint.
Zweiter Punkt: wo er gefangen genommen wurde. Benedikt Leitner wurde im Arracourt am 14. September 1944 gefangen genommen und dann in Lyon in interniert. Es konnte also nicht um FK 1006 handeln.
Die Lösung: Ende August 1944 befahl der Wehrkreis XII die Aufstellung von 22 neuen Ortskommandanturen (1048-1069) im Raum Metz. Benedikt Leitner wurde einer diese Einheiten versetzt, aber es ist nicht bekannt, ob ihre Aufstellung vollendet wurde. Hierbei wurde er von den Alliierten in Arracourt gefangen genommen.
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1) Die Gedenktafel des Grenadier-Regiment 577 am Monte Battaglia
2) Die Front am 29. September 1944 im linken Sektor. Das Dreieck ist der Monte Battaglia.
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Hallo zusammen,
ich stelle Euch den Nachlass Edgar Paul Maier an.
Edgar Paul Maier wurde am 28. Mai 1924 in Tailfingen (Baden-Württemberg). Er besuchte die Volksschule und danach die Mittel- und Handelsschule. Er bestand eine Prüfung für Kaufmanngehilfen. Er hatte die Führerschein Klasse 4 und er war auch Freischwimmer.Ab April 1938 arbeitete in einer Trikotwarenfabrik in Tailfingen, erst als Kaufmannslehrling und dann als Kaufmanngehilfe.
Im Februar 1942 wurde er gemustert und als kriegsverwendungsfähig erklärt. Er wurde sofort zum Reichsarbeitsdienst herangezogen und er diente bis 25. September 1942 als Arbeitsmann. Im Oktober wurde er zur Infanterie-Nachrichten-Ersatzkompanie 5 versetzt, wo hatte er seine Grundausbildung. Insbesondere wurde er als Funker des Tornister Funkgerät D2.
Ab April 1943 diente Edgar im neu aufgestellten Grenadier-Regiment 576 der 305. Infanterie-Division. Im selben Jahr wurde er zum Obergrenadier und später zum Gefreiten befördert. Ab Februar 1944 wurde das Grenadier-Regiment 576 als Sperrverband Bode bezeichnet und kämpfte in den Bergen nördlich Cassino (Raum Atina) unabhängig vom Rest der Division, die an der Adria eingesetzt war.
Im April wurde Edgar zum Tragen des Edelweißes an der Mütze berichtigt, da die Einheiten der 305. ID dem LI. Gebirgskorps unterstellten. Am Anfang Mai wurde der Sperrverband Bode südlich Cassino eingesetzt und nahm er an den schweren Kämpfen im Liri-Tal teil. Am 26. Mai wurde der Gruppe Bode im Wehrmachtsbericht genannt. Wie der Wehrpass berichtet: „a) 3. Abwehrschlacht bei Cassino und am Liri. 12.5.1944-31.5.1944“.
Ende Juni wurde das Grenadier-Regiment 576 wieder an die 305. Infanterie-Division gegeben. Während des Sommers zog sich die Division entlang des Apennins zurück bis die Stellung in die Grüne-Linie. Am 20. Juli 1944 wurde Edgar zum Grenadier-Regiment 577 (Stabskompanie) versetzt.
Im Herbst 1944 kämpfte das Regiment im Monte Battaglia (Casola Valsenio, südlich Imola). Regimentsgefechtsstand war in der nähe von Casola Valsenio. Hier griff das Grenadier-Regiment 577 mit Einheiten der 715. und der 334. Infanterie-Divisionen den Berg an: die Kontrolle über diese Höhe war von entscheidender Bedeutung, da sie weniger als 20 Kilometer von der Poebene entfernt war. Der Heeresgruppe Südwest befürchtete, dass sie als Ausgangspunkt für eine neue Offensive genutzt werden könnte, die die deutschen Armeen in Italien gefährden würde. Vom 27. September bis zum 11. Oktober 1944 griffen deutsche Einheiten den Monte Battaglia mehrmals an, konnten den Gipfel aber nie erobern, und insbesondere das Grenadier-Regiment 577 erlitt schwere Verluste.
Der Monte Battaglia wurde vom 350. Infanterie-Regiment (US-Army) und den Partisanen der 36. Garibaldi Brigade „Alessandro Bianconcini“ fest bis Anfang Oktober verteidigt, als die Engländer der 78. Infanterie-Division die amerikanischen Einheiten lösten. Am 10. Oktober 1944 versuchte nochmal das I. Bataillon des Regiment 577 Monte Battaglia zu besetzten, aber gerieten seine Einheiten ins Sperrfeuer und die Engländer fasste die deutschen Soldaten um: 3 Soldaten fielen, 15 wurden verwundet und 70 gefangen genommen.
Heute befinden sich auf dem Monte Battaglia Gedenktafeln aller beteiligten Einheiten, darunter auch die des Grenadier-Regiment 577. Monte Battaglia: https://www.appenninoromagnolo.it/castelli/montebattaglia.asp
Edgar diente dann bis Waffenstillstand beim Grenadier-Regiment 577. Sein Soldbuch wurde am 2. Mai 1945 abgeschlossen und ab 15. Juni 1945 war Edgar in Lager 14 (Rimini Enklave). Am 21. Mai 1945 ihm wurde auch das Eisernes-Kreuz II. Klasse verliehen, eventuell für seinen ununterbrochenen Dienst im Regiment. Der Stempel ist korrekt, also mit Feldpostnummer 41042 (Regimentsstab Grenadier-Regiment 577). Jemand (Edgar?) hat versucht, das Jahr der Verleihung im Jahr 1943 zu ändern. Also während der Gefangenschaft hatten die britische Truppen 2.300 Lire Edgar abgenommen und dies wurde auch von zwei Edgars Kameraden bezeugt.
Im Januar 1946 war Edgar zu Hause und arbeitete er als Verwaltungsgehilfe bei der Allgemeine Ortskrankenkasse Tailfingen.
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Ich danke euch alle für die Kommentare!
✩ Eismeerfront, gab es auch Ohrenkrank-Einheiten
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Hallo zusammen,
Heute stelle ich euch vor das Soldbuch des Obergefreiter Immerz Josef.
Der Soldat wurde am 28. Mai 1922 in Untermeitingen (Bayern) geboren und dort arbeitete er als Mauer.
1941 wurde er zum Wehrdienst eingezogen und diente in verschiedene Ersatzeinheiten. Josef Immerz litt unter Verdauungskrankheiten und wurde er zwischen August und Dezember 1943 ins Lazarett eingeliefert und nach einem Erholungsurlaub kam er zum Infanterie-Sicherungs-Bataillon (M) 1209. M steht für Magenkrank, da diese Einheiten bestanden aus Soldaten, die Krankheiten des Verdauungsapparats hatten. Das Bataillon hatte Sicherheits- und Garnisonsaufgaben und wurde im Raum Triest eingesetzt.
Januar 1945 wurde Josef das Kriegsverdienstkreuz 2. Klasse mit Schwertern durch das 97. Armeekorps z.b.V verliehen. Der Eintrag für EKI und EKII ist falsch.
Also bekam Josef ein italienisches Gewehr (Moschetto Mod. 1891).
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Sechster Brief: Einsatz im Arnotal und Absetzbewegungen. Otto beschreibt die Lebensbedingungen der italienischen Bauern.
Absender: Gefr. Schwaiger Otto, 40609A.
An Familie Otto Schwaiger, 14, Pliezhausen, Kr. Tübingen, Kelterstraße 36
Italien, den 2.8.1944
Meine Lieben!
Nachdem ich heute ganz schon Zeit habe, will ich Dir ein Brieflein schreiben, wenn auch nicht viel, aber immerhin kann ich meinem Liebling dadurch eine Freude bereiten.
Wir haben heute frei, weil wir die Nacht gearbeitet haben. Es ging bei Tag nicht, hier Stellungen zu bauen, weil der Abschnitt unter Feindeinsicht liegt und demzufolge zu stark unter Arifeuer liegt. Hoch oben auf einem Berg haben wir vorletzte Nacht Quartier bezogen in einem Schloss. Der Besitzer, welcher hier gewohnt hatte, hatte bestimmt etwas mehr Geld als wir. Obwohl es schon ein altes Schloss ist, ist die Innenausstattung sehr reichhaltig. Die kommende Nacht machen wir wieder etwa 8 Km zurück. So geht es an einem fort. Immer nur einige Tage, um die aller notwendigsten Stellungen auszubauen und dann kommen sie schon von vorne zurück um die Stellungen zu besetzen. Obwohl wir auch unter Aribeschuss liegen, ist es aber immerhin besser auf diese Art Stellungen zu bauen, als wie immer in der HKL zu sitzen als Infanterist. Wenn es noch lange so weiter geht mit dem Absetzbewegungen, dann kommen wir mit der Zeit auch bis zum Brenner. Durch dieses kämpfende langsame zurückgehen wird Italien vollkommen zur Sau gemacht. Kaum ein Haus bleibt unversehrt und wenn es auch ganz abgelegen in den Bergen liegt.
Die Arie hämmert alles ab und der Lanzer [?, Landser?] findet auch die entlegenste Hütte um sich liebendes und totes ***** [?] zu organisieren, sofern noch etwas zu finden ist. Die Zivilisten hausen fast durchweg in Bunker und Berghohlen, welche sie sich selbst gebaut haben und ihre Habe, haben sie vergraben oder sonst in einem Schlupfwinkel. Wir haben uns auch ein Quantung [Quantum] solcher männlichen Italiener in den Bergen gefangen, um mit Bickel und Spaten uns zu unterstützen. Ich habe allerding gar kein Organisationstalent, während es Kameraden gibt, die können den Bauern vor den Augen die letzte Gans oder Hühner, oder sonst etwas abschlachten, ohne mit der Wimper zu zucken. Ja selbst muss der Bauer noch die Bratpfanne dazu stellen und Teller und Besteck. Ich kann immer nur den Kopf schütteln.
Der Unteroffizier von Wangen ist auch wieder gekommen. Seine private Adresse: Gerhard Örtle 14 Stuttgart Wangen Ludwig-Blumenstraße 14. An Ewald habe ich eine Geburtstagskarte weggeschickt. Denk Dir mein Schatz unser ist 17 Jahre alt und erst war es, als wir so alt waren und uns kennenlernten. Wie die Zeit vorgeht. Wie gerne erinnert man sich an solche Erlebnisse. Es kommt mir vor, als wäre es erst gestern gewesen, wo wir zum ersten Mal im Gasthaus zum Lamm beisammen waren. Bei diesem Gedanken wird das Herz wieder ganz jung, nicht war mein Schatz, schön war es ! !
Herzliche Grüße und Küße sendet dein treuer Liebling
Grüße an die Kinder
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8 ) Franz Koller aus Oberburgau.
geb. 25. Oktober 1909.
gef. 18. September 1944.
Der Gefreiter Franz Koller diente beim Stab III./Artillerie-Regiment 198. Seit dem 28. August 1944 war die 98. Infanterie-Division an die Adriafront verlegt worden. Hier kämpfte sie im Raum Savino, Coriano und Croce und in zehn Tage verlor die Division 4338 Mann.
Am 15. September 1944 wurde sie durch die 356. Infanterie-Division abgelöst aber blieben ihre Artillerie-Einheiten bei der 356. ID. Franz Koller wurde bei diesen Kämpfen verletzt und er starb in dem Feldlazarett Montecatone (Imola).
Montecatone war damals ein Sanatorium und ist heute noch eine wichtige Klinik in der Region.
Franz Koller ruht heute auf der Kriegsgräberstätte in Futa-Pass.
Quelle:
WASt-Kartei GA 736/0787
Anlage zum KTB der Nachrichten-Abteilung 356.
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7) Karl Moser aus Neukirchen beim Heiligen Blut.
geb. 3.12.1924
gef. 4.9.1944
Der Gefreiter Karl Moser diente bei der 2. Kompanie des Pionier-Bataillon 80 der Reichsgrenadier-Division "Hoch und Deutschmeister". Das Bataillon war im toskanisch-romagnolischen Apennin im Einsatz, wo die Kämpfe also weniger heftig waren: Casentino-Tal, Tiber-Tal und die Bergen südlich Forlì.
Am 3. September erhielt jede Kompanie des Bataillon 50 Zivilisten einer italienische Baukompanie zum Sperrenbau.
Karl Moser fiel in Verghereto nach eine schwere Verwundung: laut WASt-Kartei wurde sein rechtes Bein wurde von einem Stecksplitter abgerissen.
Er wurde auf dem Gemeindefriedhof von San Piero in Bagno (Provinz Forlì) beigesetzt.
Karl Moser ruht heute auf der Kriegsgräberstätte in Futa-Pass.
Quelle:
- WASt-Kartei G-A 485/0545
- Kriegstagebuch 1944, Pionier-Bataillon 80
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vierter Brief: Einsatz des 725. Grenadier-Regiments im Arnotal.
Absender: Gefr. Schwaiger Otto, 40609A.
An Familie Otto Schwaiger, 14, Pliezhausen, Kr. Tübingen, Kelterstraße 36
O.U den 26.7.1944
Meine Lieben,
nach langem Warten habe ich heute Deine Briefe von 9 und 11.7 erhalten, sowie einen von Deinem Otto: herzlichen Dank dafür. Gestern in der Nacht haben wir uns vom Feind abgesetzt ohne große Schwierigkeiten. Ich bin froh dass wir aus dieser bald Hoffnungslosen Lage wieder heraus sind. Ich befinde mich wieder in Frigline [Figline Valdarno, Florenz].
In dem Gebirge ist es jeden etwas unheimlich zu Mute, weil gar nie richtig weis[s] wo der Feind seine Umgehung beabsichtigt. Dazu kommt noch die schlechte Betreuung unserer Verwundeten: vom Gebirge herunter bis zum nächsten Arzt sind durchweg 20 Km dazwischen und was das bedeutet für einen schwer Verwundeten, das kannst Du Dir ja vorstellen, wenn manchmal 5-6 Stunden vergehen bis einem bloß ärztliche Hilfe zu Teil werden kann. Das wirkt auf die Lanzer ganz besonders moralisch.
Wir mussten unsere Verwundeten 4 Km schleppen und dann noch stundenlang warten bis ein Sanka kam um sie wegzubringen. Bis jetzt haben wir 9 Tote und 7 Verwundete im Zug. Jetzt haben wir den Auftrag eine rückwärtige Stellung auszubauen, hoffentlich geht die Sache auch eine Zeitlang.
Aus Deinem Schreiben habe ich ersehen, dass Gottliebe am Rath. gestorben ist. Sie hat lange genug gelitten. Schettler ist in Gefangenschaft, für seine Frau eine Beruhigung und Erwin Kimmerle ist im Russland vermisst. Ich habe wohl daran gedacht am 4. Juli und kann mir vorstellen, dass das für Dich schwere Tage waren. Deine Briefe kommen immer laufend mit Ausnahme von den 6 fehlende vom Mai, aber die habe ich abgeschieden.
Du hast also immer das Gefühl, dass du mich bald für ganz abholen kannst. Es mag wohl eine gewisse Berechtigung habe dieses Gefühl, aber man kann sich auch täuschen. Obwohl ich persönlich deine Ansicht teile. Leider hat dich bis jetzt noch keines der Pakete erreicht, dass wird schon noch werden, Betr. dem Geld vom 30 Mark bzw. 50 Mark brauchst du dir keine Gedanken machen.
Wenn ich es nicht gehabt hätte, dann hätte ich es nicht geschickt. Ich habe sowie so noch 100 Mark in der Tasche, denn jetzt brauche ich kein Geld mehr. Jetzt geht alles kostenlos. Wein, Obst gibt es überall. Zur Genüge hier vorn im der H.K.L so viel, dass man gar nichts mit anzufangen weiß. Ebenfalls Vieh, Schafe, Schweine und Geflügel alles Herrenlos in den Höfen, aber dort vergeht einem manchmal das Schlachten und Braten, und erst recht das Mitnehmen. Mit deinen Blumen machst du aber gute Geschäfte und hast Dir für das Jahr 1944 viel vorgenommen in Bezug auf Abzahlung. Ja mir soll es recht sein, was weg ist, ist weg.
Die Heimatadresse von meinen Unteroffizieren erübrigt sich, denn wie du weißt ist er im Lazarett und ab und wann er wiederkommt ist sehr fraglich. Dass die ¼ Jahr Roter in gleiche Höfe wiederlaufen das ist ja in Ordnung, es tilgt demzufolge aber mehr. Gestern habe ich mit dem Verpflegungsfahrzeug an die Kompanie ein Paket für dich zurückgegeben mit einem geblümten Kleiderstoff. Hoffentlich bringen es die Dussel auch weg zum Feldpostamt. Denn, seitdem waren sie immer zu bequem dazu. So dass ist auf fremde Einheiten angewiesen war.
Es freut mich, dass Ewald noch zu Hause ist. Hoffentlich braucht er seine Lehre nicht unterbrechen. Elfriede hat wieder ihr altes Tem(p)erament gut so. Ich bitte dich darum schicke mir bloß kein Paket weg. Die Grüße von Frau Schmid kannst du zurückbestellen, es hat mich gefreut. Deine Hühnergeschichte macht dir also Spaß und Sorge und der Laufgarten geht seiner Vollendung entgegen. Mein Karl ist zum Ersatzheer nach Salzburg zurückgekehrt. Dass es im Dänemark auch beginnt zu gären, kann ich mir vorstellen. Es drängt sich alles vollends bis es einem dumpfer Schlag gibt und der Krieg ist am Ende. Siehe die Untermählungen im eigenen Reich, dass ist von weitragender Bedeutung. Wir wollen abwarten, was die Zukunft noch alles bringt. Hoffentlich das baldige Ende.
In diesem Sinne grüßt und küsst dich Dein treuer Liebling
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Dienstsiegel: Feld-Kdrt 1015
Dienstsiegel vom: Frühling 1944 -
Dienstsiegel: Platz-Kommandantur 13./ 1007
Dienstsiegel vom : 20.4.1945
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Dienstsiegel: Platzkommandant.[ur] 13./1007
Dienstsiegel vom : 1.9.1944
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Hallo Pie,
vielen Dank für die sehr interessante Präsentation. Für mich ist das Dienstsiegel "PLATZKOMMANDANT" in Versalien definitiv eine Premiere. Kann jemand erläutern, was genau das war und ob das oder diese Siegel selten sind?
Besten Dank und viele Grüße
Gustav
Hallo Gustav,
Ich danke Dir!Ich habe einige Dienstsiegel gesehen, obwohl Dokumenten der Militärkommandanturen selten sind. Die Begriffsbestimmungen sind auch nicht eindeutig und bis jetzt sind mir diese Beispiele bekannt:
- PLATZKOMMANDANT. 13/1007 [dieses Exemplar]
- Platzkommandantur 13/1007 [deutsche Schriftart, April 1945]
- Feldkdrt. 1015 [deutsche Schriftart, November 1943]
- Feldkommandantur 1013 [deutsche Schriftart, April 1945]
- Feldkommandantur 1012 [von der Charakter und von der Verarbeitungsqualität sieht das Dienstsiegel eine italienische Herstellung aus, 1944]Wenn Interesse besteht, kann ich in einem Beitrag die verschiedenen Dienstsiegel der Militär- Feld- Platzkommandanturen vorstellen.
Eine kleine Ergänzung: Militärkommandanturen / Feldkommandanturen befanden sich in der Provinzhauptstadt, obwohl sie manchmal mehrere Provinzen umfassten: zum Beispiel, Militärkommandantur 1003 umfaßte die Provinzen von Florenz, Arezzo und Siena. Sie dienten als Militärverwaltung für das besetzte italienische Gebiet. Wichtig waren die monatlichen Berichte, die an das Hauptquartier der Militärverwaltung in Verona geschickt wurden.
Die Platzkommandanturen waren kleinere Standorten der MK. -
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Hallo zusammen,
ich stelle Euch das Soldbuch des Wachtmeister Hermann Willner vor. Er wurde am 7.8.1918 in Kleinfurra (Thüringen) geboren und er arbeitete als Drogist. Seine Ehefrau war Edith Willner und Beiden wohnten in Nohra.März 1940 wurde er beim Stab/Artillerie-Regiment 783 einberufen und nahm er an die Westfeldzug als Heerestruppen der 6. Armee teil. Hermann diente beim Artillerie-Regiment 783 bis wahrscheinlich ende 1941, dann wurde er zur er zur schwere Artillerie-Ersatz-Abteilung 65 versetzt und aus dem Dienst entlassen, vor der Entlassung erklärte der Truppenarzt ihn gesund und garnisonsverwendungsfähig; April 1942 erhielt er 50. RM als Entlassungsgeld.
Aufgrund der schwierigen Lage im Krieg wurde Herrmann erneut zum Dienst gerufen. 1943 wurde er zur leichte Artillerie-Ersatz-Abteilung 29 (mot). Diese Einheit verlieh am 20. Januar 1943 ihm für seinen frühere Dienst die Ostmedaille. Kürzlich wurde er zum Panzergrenadier-Regiment 891 versetzt und danach erreichte er das Artillerie-Regiment 356, das als Gisela-Einheit im Juni 1943 aufgestellt wurde. Die 356. Infanterie-Division war ab November 1943 in Italien eingesetzt.
Im Sommer 1944 Hermann wurde wieder versetzt, dieses Mal zu einer Einheit, die fern der Front eingesetzt war: Festungs-Stammkompanie 1 (Kriegsstammrolle 260). Wie der Sicherheitsstempel auf Seite 14 zeigt, unterstellte die Festungs-Stammkompanie 1 die Platzkommandantur 13/1007. Die Garnisonen der Militärkommandantur 1007 belegten das Ligurien: ihre Kommandanturen waren in Genua, Savona, Imperia und La Spezia. Es liegen keine Informationen über die Festungs-Stammkompanie vor, wir können nur ihre Verwendung als Einheit der PK 1007 in Ligurien vermuten.
Am 1. September 1944 wurde ihm das Kriegsverdienstkreuz 2. Klasse mit Schwertern verliehen. Der Eintrag wurde mit dem Stempel der Platzkommandantur 1007 entwertet. Also im März 1945 erhielt er 14 Tage Sonderurlaub für besondere Verdienste. Als Waffen trug er deutsche P. 38 und auch eine italienische Beretta. Am Ende des Krieges wurde auch zum Wachtmeister befördert und die Frontleitstelle 59 Mailand gewährt ihm für den 11. bis 20. April 1945 einen Wehrsold von 150 Lire. Nach seiner Gefangennahme wurde er im Lager VI in Bellaria (Rimini) als P.O.W A 752795 interniert.
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Hallo Austria12,
danke für die netten Worte! Wie gesagt, jetzt ist der Nachlass wieder Heim.
Leider gibt es wirklich kaum Informationen über diese Einheiten in Italien. Da die Abteilung der 10. Armee unterstellte, diente die Einheit in ihre Etappe (wohl auch in Emilia-Romagna und der Toscana).Der Oberst, der die Urkunde des KVK unterschrieben hat, ist Constantin Graf zu Castell-Castell.
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Hallo Armin,
Ich lese "während meines Urlaubs aus Kroatien Okt./Nov. 1943"
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6) Hans Schill aus Niederhadamar
geb. 29.12.1922
gef. 14.09.1944
Der Obergefreiter Hans Schill fiel am 14. September 1944 während den schweren Kämpfen am Giogo-Pass. Die Todesmeldung wurde der Mutter Elisabeth vom I. Bataillon des Fallschirmjäger-Regiment 12 übermittelt. Das I. Bataillon war am Monticelli eingesetzt.
Er ist auf keinem Soldatenfriedhof beerdigt.
Quelle: Ermittlungsergebnis der Deutschen Dienststelle (WASt)