Posts by Pie
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Hallo,
ich zeige Euch ein neues Dokument meiner Sammlung.
Soldbuch des Soldaten Max Wendt, geboren am 10. Oktober 1913 in Bremen.
Hier arbeitete er als Heizer und wohnte mit seiner Frau Ella im Pastorenweg 68 in Bremen.Am 1. Mai 1941 wurde Max der Stellungsbatterie 30, 30,5-cm-Kanone 230 zugeteilt. Diese Einheit war die Batterie „Friedrich August“ der Marine-Artillerie-Abteilung 240 in La Trésorerie (Wimille, Boulogne).
Die Kanonen waren alte Skoda-30,5-cm-SK-L/50-Geschütze und stammten aus der ehemaligen Batterie auf Wangerooge. Anfangs operierten die Kanonen im Freien, aber 1942 wurde ein Betonbunker fertiggestellt.
Diese Batterie bombardierte zusammen mit anderen in der Umgebung zwischen 1940 und 1944 mehrfach die Südküste Englands.Sieh auch: https://www.battlefieldsww2.com/coastal-gun-ba…ich-august.html
1941 kam er zunächst zur Küstenartillerie-Lehrabteilung Swinemünde und zur Küstenartillerie-Lehrabteilung 240. Zwei Jahre später wurde er zur Marine-Artillerie-Abteilung 262 nach Brest versetzt. Er besuchte auch zwei Kurse an der Armee-Pionierschule und der Marine-Flak-Schule Plage de Moliets. Im September 1943 erhielt er Sonderurlaub wegen Bombenschäden, um nach Bremen und Hamburg zu reisen. Letztere war im Sommer schwer von der alliierten Luftwaffe getroffen worden (Operation Gomorrah).
Der Militärdienst von Max verlief bis 1944 relativ ruhig. Im Tagebuch der Festung Boulogne ist für die Monate vor Juni eine zunehmende Intensität der alliierten Aktivitäten dokumentiert; das Gebiet um Boulogne wurde Ziel zahlreicher Flächenbombardierungen und Angriffe durch Jagdbomber. Am 6. Juni um 2:32 Uhr nachts wurde „Alarmstufe II“ ausgegeben. Der Tagebuchführer notierte: „Beginn der Invasion im Raum Cherbourg – Caen – Le Havre.“
Nach der Niederlage in der Schlacht um die Normandie begannen sich die zurückweichenden deutschen Einheiten nach Deutschland zurückzuziehen. Boulogne wurde zur Festungsstadt erklärt und Anfang September von kanadischen Truppen eingekreist.
Die Batterie „Friedrich August“ wurde von den Alliierten als besonders wichtig eingeschätzt, weil „the strongpoint, while not part of the BOULOGNE fortress, could effectively intervene in its defence by reason of its powerful armament and its favourable position on commanding ground“.Am 17. September 1944 starteten die kanadischen Truppen die Operation Wellhit. Am Morgen wurden die deutschen Stellungen bei La Trésorerie schwer bombardiert. Nach heftigen Kämpfen wurden am folgenden Tag die Stellungen dieses befestigten Gebiets eingenommen. Max fiel am 18. September während der Gefechte um die Batterie. Sein Soldbuch wurde von einem seiner Kameraden oder seiner Einheit aufbewahrt und später seiner Frau zugeschickt.
Max ruht auf der Kriegsgräberstätte in Bourdon.
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Name: Matthis
Vorname: Werner
Geburtsdatum: 22.6.1899
Letzter Dienstgrad: OberstAuszeichnungen:
Spange zum Eisernes-Kreuz II. Klasse (27.9.1939)
Eisernes-Kreuz I. Klasse (4.9.1941)
Verwundeten-Abzeichen in Schwarz (20.11.1941)
Infanterie-Sturmabzeichen in Silber (20.11.1941)
Ritterkreuz (22.01.1944)
Deutsches Kreuz in Gold (6.4.1943)
Ostmedaille (19.07.1942)
Suchbegriffe:
Chef 14. (Panzer-Abwehr)/Infanterie-Regiment 51 (1.9.1939-9.6.1940)
Kdr. III./Infanterie-Regiment 547 (10.6.1940-16.7.1940)
Kdr. Infanterie-Ersatz-Bataillon 318 (17.7.1940-15.12.1940)
Kdr. III./Infanterie-Regiment 233 (16.12.1940-14.5.1942)
Kdr. Infanterie-Regiment 235 (15.5.1942-30.8.1942)
Kdr. Infanterie-Regiment 428 (1.9.1942-24.7.1944)
Führerreserve OHK VIII (25.7.1944- ?)
Quelle: Bundesarchiv Militärarchiv Freiburg, PERS 6/302471 -
Hallo Bastel,
ein Foto leider nicht, interessanterweise galt er lt. der u. g. Quelle ab März ´43 in Brjansk als vermisst. Woher stammen denn Deine Daten zur Vermisstenmeldung? Denn Sologubowka liegt bei Leningrad (falls es nicht noch ein anderes Sologubowka gab), dort war das Regiment meines Wissens nicht.
Quelle: Grube, R. (1961). Unternehmen Erinnerung. Eine Chronik über den Weg und den Einsatz des Grenadier-Regiments 317 in der 211. Infanterie-Division 1939 - 1945. Bielefeld: Verlag Ernst und Werner Gieseking, Seite 48f.+ 171 + 204
Hallo,
Laut Volksbund ist ein Eduard Nittinger (Geb. 12.11.1896) seit Juli 1943 vermisst. Es gibt leider keinen Hinweis auf Dienstgrad.
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9) Alois Sauter aus Dirlewang.
geb. 17. Mai 1926
gef. 29. September 1944.
Der Grenadier Sauter fiel in Monte Battaglia (Casola Valsenio, Ravenna).
Nach dem Durchbruch der Grünen Linie I stießen die amerikanischen Einheiten schnell in Richtung Bologna und Imola vor. Monte Battaglia hatte eine strategische Bedeutung, da es den Zugang zur Poebene kontrolliert. Am 27. September 1944 übergab die Männer der 36. Partisanen Brigade „Alessandro Bianconcini“ den Berg an die Einheiten des 350. Infanterie-Regiments (88. Infanterie-Division, US-Armee).Die Deutschen, die einen weiteren Vormarsch der Alliierten in Richtung Imola befürchteten, ordneten an, Monte Battaglia um jeden Preis zurückzuerobern: Zwischen dem 28. September und dem 11. Oktober 1944 griffen Einheiten der 98., 305., 334. und 715. Infanterie-Divisionen mehrfach Monte Battaglia ohne Erfolg an. Die Verluste auf beiden Seiten waren hoch und werden heute auf etwa 2.000 Männer geschätzt.
Alois Sauter ist in keinem Militärfriedhof beigesetzt.
Es ist der einzige Ort in Europa, der eine deutsche Erinnerungstafel zusammen mit den Erinnerungstafeln der alliierten Einheiten hat. Die vorhandenen Schilder gehören zur 36. Garibaldi-Brigade „Alessandro Bianconcini“, dem 350. Infantry-Regiment, der 1. Welsh Guards Brigade und dem Grenadier-Regiment 577 – das deutsche Regiment mit den meisten Gefallenen.
Monte Battaglia: https://it.wikipedia.org/wiki/Monte_Battaglia
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Danke für dieses Thema, ein weiteres Dokument, das durch deine Recherchen wertvoll gemacht wurde!
Solche Dokumenten sind nicht sehr gesucht, aber ich finde Uk-Stellung-Papieren sehr interessant -
Ein sehr interessantes und wenig bekanntes Thema, danke für den Beitrag!
Danke auch, dass du das kriminelle Verhalten unserer Truppen in Afrika erwähnt hast, ein Fakt, der oft vergessen wird.mfG aus Italien,
Pietro
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1) Briefe des Oberfeldwebels Nehrkorn
2) Briefe des Divisionspfarrers Heurich
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Ostmedaille Urkunde
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Hallo zusammen,
ich stelle Euch vor den Nachlass des Soldaten Heinz Gerber.
Heinz Gerber wurde am 8. November 1920 in Wiesa (Chemnitz) als Sohn des Schmier Otto und dessen Ehefrau Melanie. Er besuche die Volkschule und dann die Handelsschule. Er arbeitet als kaufmännischer Angestellte.Juli 1939 wurde Heinz als Dienstpflichtiger gemustert und als tauglich erkannt.
Im Mai 1940 diente er beim Reichsarbeitdienst und von Juni bis August 1940 wurde er «im Operationsgebiet jenseits der Reichsgrenze für rückwärtige Dienste» eingesetzt, danach noch zwei Monaten «im Rahmen der Luftwaffe jenseits der Reichsgrenze». Am 11. November 1940 wurde er beim Sanitäts-Ersatz-Abteilung 4 in Leipzig eingestellt. Hier hatte er seine Grundausbildung als Soldat und erhielt er ein Krankenträger-Ausbildung, sowohl eine Ausbildung als Sanitäts-Soldat in Reserve-Lazarett, wenn auch nicht vollständig.
Am 1. Februar 1941 wurde dann er zur Sanitäts-Kompanie 2/88 der 18. Panzer-Division versetzt. Er nahm an der Ostfeldzug teil. Er diente bei der 18. Panzer-Division bis Juli 1943, wenn er zur Sanitäts-Ersatz-Abteilung 4 versetzt wurde.
Während seines Dienstes an der Ostfront wurde Heinz bis zum Sanitäts-Unteroffizier befördert und besuchte er einen Unterführer-Lehrgang.
Am 15. August 1942 wurde ihm die Ostmedaille verliehen.
Nach ein Jahr erfolgte seine Versetzung zu dem Grenadier-Regiment 870 der 356. Infanterie-Division, die in Italien eingesetzt war. Die Division kämpfte Raum Florenz und Mugellotal bis Anfang September 1944, als an der Adria verlegt wurde und in November war sie westlich von Forlì, wo die Division die englische 46. Infanterie-Division und die polnische 3. Infanterie-Division gegenüberstand. Das Grenadier-Regiment 870 war im Raum San Lorenzo in Noceto eingesetzt.Am 6. November 1944 begann die Schlacht um Forli; die Alliierten feuerten mit intensiver Artillerie auf die deutschen Stellungen. Heinz wurde von einen Artilleriegranatsplitter am Kopf schwer verwundet. Der Oberfeldwebel Nehrkorn schrieb an seine Mutter:
Stunden vorher hatte er noch einigen Kameraden die erste Hilfe gebracht. Wenige Minuten nach seiner Verwundung brachte ihn bereits ein Sanitätskraftwagen zum Hauptverbandplatz. Als wir ihm das Abschieds geleit gaben, glaubten wir alle nur daran, dass wir ihn in kürzester Zeit wieder in unsere Reihen begrüßen könnten.Der Hauptverbandplatz der 2./Sanitäts-Kompanie 356 lag in Mezzeno (Faenza), hier starb Heinz am 7. November 1944. Er wurde in der Gemeindefriedhof von Mezzeno begraben, wie der Divisionspfarrer Heurich berichtete.
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Karl Hans Heidinger (1922-1944)
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Hallo zusammen,
heute ich stelle Euch den Nachlass des Gefreiten Karl Hans Heidinger aus Elversberg.
Karl Hans Heidinger wurde am 18. Dezember 1922 in Elversberg (Saarland) als Sohn von Mathias und Elisabeth geboren. Er arbeitete als Anstreicher.
Dezember 1940 wurde er als Dienstpflichtiger gemustert und als kriegsverwendungsfähig. Er diente dann beim RAD im Gebiet des Westwalles bis den 10. Oktober 1941. Karl wurde dann zur Artillerie-Ersatz-Abteilung (mot.) 70 in Niederlahnstein versetzt, wo als Fernsprecher und an der Kanone K18 10 cm. ausgebildet.
Am 20. Mai 1942 kam er zum Feldersatz-Bataillon 140 der 22. Panzer-Division aber wurde er nach 4 Tage schwer verwundet durch Bombensplitter am rechten Oberschenkel und Kopf. Karl blieb bis den 22. April 1943 in einem Reservelazarett.
Nach seiner Genesung fand er eine ruhigere Tätigkeit und wurde nach Frankreich versetzt. Jetzt diente er beim Heeres-Abnahmeinspizient Frankreich, das in Toulouse eingesetzt war. Die Aufgabe dieses Amtes bestand darin, die von der örtlichen Industrie hergestellten Waffen und Ausrüstungen zu testen und zu validieren.
Im Sommer 1944 wurde die Lage der deutschen Truppen in Frankreich kritisch. In der Normandie hatten die alliierten Einheiten die Initiative ergriffen und waren rasch vorgerückt, während am 15. August amerikanische Einheiten in der Provence gelandet waren (Operation Anvil-Dragoon). Daraufhin wurde die Evakuierung der französischen Territorien angeordnet. Karls Einheit rückte von Toulouse nach Deutschland zurück, während des Rückzuges wurde seine Einheit in der Nähe von La Teil von französischen Partisanenverbänden angegriffen.
Am 23. August 1944 kam es in der Gegend von La Teil zu zahlreichen Gefechten zwischen deutschen Verbänden und dem Maquis. An den Tag 4 französische Partisanen wurden in Le Teil gefangen genommen und sofort erschossen und auch Karl starb «etwa 10 km von Bregs/Rhone» [eventuell Saint-Andéol-de-Berg oder Villeneuve-de-Berg].
Der Einsatz der Partisanenverbände in der Gegend von La Teil war in jenen Tagen beträchtlich: zahlreiche Brücken wurden zerstört, um den Rückzug der Wehrmacht zu verlangsamen oder zu stoppen, und schließlich wurden etwa 3.800 Gefangene gemacht und mehr als die Hälfte der Wehrmachtssoldaten stammte aus den Sowjetrepubliken.Der Hauptmann Adolf Kramer schrieb im November 1944 an die Familie, um Karls Schicksal mitzuteilen. Dann auch Reinold Düster, ein Kamerad von Karl, schrieb einen Brief an die Familie und er versuchte den Schmerz der Familie zu lindern.
Reinolds Briefe:
5. November 1944.
Liebe Familie Heidinger!
Ich erhielt Ihre Zeilen von 14.I. aus M.-Gladbach nach Mühleim / Ruhr nachgeschickt und kann so erst heute Ihrem Wunsche nachkommen.
Ich wünsche zwar, nicht diese Zeilen an Sie schreiben zu müssen. Aber man kann nie wissen, was Karl (wie uns noch) be*stände, wenn es nicht so gekommen wäre. Er ist so jäh aus unserer Mitte gerissen worden. So schnell ging es, dass er selbst nicht gemerkt hat: er erhielt plötzlich aus dem Hinterhalt von Terroristen einen Schuss in dem Rückgrat, oberhalb des Gesäßes, verlor sofort das Bewusstsein und starb 3 Minuten später, ohne dass der Arzt, der sofort zur Hand war, es hindern konnte.
So hat er nicht gelitten, sondern ist, für ja selbst unverhofft, aus einem Leben geschieden, das er in Toulouse, als lustig und heiter genommen hat. Schlimmer wäre es denn er 4 Jahre lang in Osten leidend, frierend und hungernd gekämpft hätte und dann durch eine schwere Verwundung langsam gestorben wäre. Ich selbst wohnte in Toulouse im Hotel als Zimmernachbar von ihm, habe fast nur Freude mit ihm zu teilen brauchen und war auch mit seit der Absetzt am 19.8. vom Toulouse mit
ihm zusammen.
Dass er nun als der Einzige von uns Fünf, die wir uns zusammen zurückschlugen, deren glauben musste, ist so traurig, dass ich es manchmal nicht glauben will.Aber, liebe Familie Heidinger, vielleicht hat er von uns Allen den besten Teil erhalten. Wer weiß, wo er jetzt stecken würde und nach einer entbehrungsschieden und strapazenharten Zeit verbluten müsste. So ist er jung, froh und gesund aus einer Zeit, deren letzten Teil er schön fand und glücklich verbrachte, schmerzlos und ohne, dass er es merkte, geschieden.
Ihm selbst hat es nicht weh getan. Behalten Sie dies!
Nur Ihnen fügt es gewissen Schmerz zu. Denken Sie jetzt nur daran, welch‘ lieber Kerl er war, dass er Ihnen Freude gemacht hat und dass es ihm jetzt gut geht. Das ist ohne Zweifel! Lebte er, Sie hätten, - wenn auch mit Freude, sagen Sie mir jetzt – Sorgen und Ungewissheit, wo er steckte, wie es ihm ging.
Danken Sie nicht an Ihren Schmerz, sondern dass er ruhig, wenn auch in fremder Erde, in Le Teil an der Rhone, gefallen für sein Vaterland am 23.8.1944, liegt. Seine Kameraden bewahren ihm das beste Andenken. Das ist sicher, weil wir ihn bald so gerne hatten, wie sie Ihn als Mutter und Vater.
Er wurde ordnungsgemäß begraben, wenn auch ohne äußerliche Feierlichkeiten. Dafür war die innere Haltung der auswesenden Kameraden feierlich.
Wenn ich Ihnen noch irgendetwas schreiben soll, fragen Sie, ich werde Ihnen gerne antworten.
Ihnen als Eltern spreche ich meine herzliche Teilnahme aus. Ich grüße Sie, Ihnen für die Zukunft
Gutes wünschend
Reinold Düster----
Karls Leiche ist bis heute auf keinem Kriegsfriedhof begraben, seine Grabstätte ist wahrscheinlich nach dem Krieg verloren gegangen.
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Name: Pirich
Vorname: Hermann
Geboren: ?
Gestorben: ?
Letzter Dienstgrad: Hauptmann
Auszeichnungen:
- Ehrenblattspange, 15. Februar 1945
Suchbegriffe: I./ Bataillon, Grenadier-Regiment 994; 278. Infanterie-Division
Unterschrift von: Dezember 1944 -
Hallo zusammen,
ich stelle Euch den Nachlass des Gefreiten Rudolf Seidel.
Der Soldat Seidel wurde am 14. Oktober 1942 einberufen und zum Infanterie-Ersatz-Bataillon 482 versetzt. Nach sechs Monate erreichte er das neuaufgestelle Grenadier-Regiment 131 der Reichsgrenadier-Division "Hoch und Deutschmeister".
Während der Sommer 1943 wurde die Division im Hinblick auf eine wahrscheinliche Besatzungsaktion nach Italien verlegt. Nach der Teilnahme an der Entwaffnung der Truppen der Königlichen Italienischen Armee blieb die Einheit einige Monate lang in Oberitalien. Das Grenadier-Regiment 131 war im Raum Venedig eingesetzt, wie die durch den Platzkommandantur Venedig erteilte Genehmigung zeigt.
In November erfolgte die Verlegung nach Cassino-Front. Im folgenden Monat wurde Obergefreiter Seidel mit einer Erkältung in das Feldlazarett 44 (mot) in Anangni eingeliefert.
Am 24. Januar 1944 begann die erste Schlacht von Cassino, und der Sektor der Reichsgrenadier-Division war die Hauptstoßrichtung der Alliierten. Seidels Bataillon war ostwärts des Cairo-Berg eingesetzt. Am 1. Februar 1944 berichtete das Armeeoberkommando 10:
«Im Cassino-Abschnitt wird die 90. Pz. Gren. Div. zur Entlastung der stark geschwächten 44. Inf. Div. eingeschoben. Die Kämpfen dauern an der gesamten Front von Cassino bis nördlich S. Elia mit unverminderter Heftigkeit an» (KTB, 1.2.1944).
Heinrich von Vietinghoff gab in einem Telefongespräch mit Westphal zu: «die 44. ist praktisch so ausgebrannt, dass man damit nicht mehr machen kann» (Ferngespräch, 1.2.1944). Der Tag danach wurde der Gefreiter Seidel verwundet: Prellung des Brustkorbes.
Im Juni 1944 wurde ihm das Eisernes-Kreuz 2. Klasse für die Kämpfe am Pontecorvo verliehen und nach ein paar Wochen auch das Infanterie-Sturmabzeichen in Silber.
Bruno Ortner hat die Urkunde des Eisernes-Kreuzes 2. Klasse unterschrieben. Diether Armbruster die des Infanterie-Sturmabzeichen in Silber.
Der Gefreiter Seidel diente dann beim Grenadier-Regiment 131 bis zum 14. März 1945, als er in der Nähe von Stuhlweißenburg (Székesfehérvár, Ungarn) verwundet und anschließend in ein Lazarett eingeliefert wurde.
Begleitzettel für Verwundete, Krankenzettel, Nichttransportfähig, Transportfähig, Marschfähig, rote Streifen -
Servus Pietro,
ein sehr schönes Soldbuch zeigst Du uns hier, und auch sein Schicksal ist bestens von Dir aufgearbeitet worden, Gratulation! Auch hoch interessant, dass du die militärische Karriere seines Vaters finden konntest.
Dokumente von Medizinstudenten in der Wehrmacht finde ich immer hoch interessant. Zwischen den Semestern bei den Studentenkompanien an der Universität mussten die Männer eine Feldfamulatur ableisten, meist bei einer Sanitäts-Kompanie oder in einem Lazarett, um ihr medizinisches Praktikum zu machen. Eine Famulatur bei einem kämpfenden Verband habe ich noch nie in einem Dokument gesehen.
Schöne Grüße
Eismeer
Danke!
Leider wissen wir nicht, ob Heinz Vogel sein Medizinstudium abschlossen hat.
Ich habe noch ein Soldbuch eines Medizinstudent, der bis zum Rang eines Feldunterarztes befördert wurde. Er diente ab Dezember 1944 bei der Sanitäts-Kompanie 198 in Oberitalien.
Dazu sind auch Dokumente, die seine Famulatur in Gefangenschaft im Kriegslazarett Cesena belegen; nach dem Krieg war er ein bekannter Neurologe. -
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Ich zeige Euch das Soldbuch des Sanitäts-Unteroffizier Heinz Helmuth Vogel.
Helmuth war der Sohn des späteres Generalmajor Walter Vogel. Walter Vogel war ein Berufsoffizier der Artillerie, in der K.u.K-Armee und nach dem 1918 bei der tschechoslowakischen Armee diente. In der Wehrmacht wurde er 1940 als Oberstleutnant zum aktiven Wehrdienst einberufen und er war dann Kommandeur des Artillerie-Regiments 172 und später des Arko 490.
Helmuth wurde am 6. September 1920 in Olmütz geboren und besuchte er als Schüler das Staatsrealschule in Bergreichtenstein in Böhmerwalde. Am 22. Dezember 1939 wurde er zur 1. Ersatzbatterie des Artillerie-Regiment 96 versetzt. Der Soldat Helmuth wurde dann 3 Monate in ein Lazarett in Neulengbach wegen einer Nierenentzündung eingeliefert.
Nach einige Artillerie-Einheiten wurde er zum Sanitäts-Ersatz-Abteilung 17 in Wien versetzt und hier nach die Studenten-Kompanie (Med.). Helmuth hatte wahrscheinlich ein Medizinstudium begonnen und so konnte er sein Studium fortsetzen, bevor er wieder zu den aktiven Einheiten versetzt wurde. Am 1. Januar 1942 wurde er zum Sanitäts-Unteroffizier befördert.
Während des Sommers 1944 wurde er endlich zur Aufklärungs-Abteilung 142 der 42. Jäger-Division eingesetzt. Diese Einheit war an der Zeit in Ligurien in Einsatz. Hier am 1. September 1944 wurde ihm für seine Leistungen das Kriegsverdienstkreuz II. Klasse mit Schwertern verliehen. Er wurde wegen einer Pustel am linken Limbus vom Institut für Augenheilkunde in San Remo untersucht.
November 1944 die Division wurde südlich Bologna verlegt. Hier war sie bis Anfang 1945 in Abwehrkämpfen, bevor sie wieder verlegt wurden. Ihre letzten Stellungen befanden sich in den Comacchio-Tälern, wo sie im April 1945 von der alliierten Offensive überrollt wurde und sich nach Norditalien zurückzog.
Im Soldbuch findet sich eine interessante Eintragung. Am 28. April 1945 der Unteroffizier Vogel verlor «durch einen Jabo-Angriff auf den Lkw. WH 12158 auf der Straße San-Martino [die Lupari] – Treviso seine gesamten Bekleidungs- und Ausrüstunggegenstände».
Am Anfang Mai die Reste der Division (770 Männer) sammelten sich in Raum Belluno und wurden gefangen genommen.
Istituto Oftalmico-Otologico Internazionale Sanremo Direttore De Marchi
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Hallo,
Deine Vorstellung des Soldbuches ist wie immer hervorragend recherchiert und auch die Hintergrund-Informationen aus den verschiedenen Quellen sind sehr interessant.
Gruss, anhaltiner.Hallo,
ich danke Dir!
Ich versuche immer, die Geschichten dieser Menschen so gut wie möglich zu rekonstruieren. Leider gibt es nur wenige Informationen über die Walküre-Einheiten, aber durch die Verwendung verschiedener Quellen kann man sich ein klares Bild machen.
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Hallo,
sehr schönes Soldbuch! Ich finde interessant den Stempel der Kansallis-Osake-Pankki Bank, die hat wahrscheinlich den Sold ausgezahlt.
mfG
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Soldbuch des Grenadiers Georg Grenzebach. Er wurde am 26. Januar 1926 in Oberbeisheim (Schwalm-Eder-Kreis) geboren. Er war noch Schüler, als er eingezogen wurde.
Er wurde beim Grenadier-Ersatz und Ausbildung Bataillon 124 in Trier versetzt. Das Bataillon wurde Anfang September 1944 als Walküre-Einheit mobil gemacht, da die Allierten Einheiten gefährliche Einbrüche Richtung Bitburg machten. Vor allem die Einheiten der 5th Armoured-Division (Us) bauten einen Brückenkopf bei Wallendorf. Hier waren die Reste folgende deutscher Einheiten eingesetzt: 2. Panzer-Division, Panzer-Lehr-Division und 5. Fallschirmjäger-Division. Diese waren durch die Kämpfe in der Normandie sehr erschöpften. Die Walküre-Einheiten waren Verstärkungen aber bestanden aus jungen und kaum ausgebildeten Soldaten, die nie an der Front gewesen waren.
Am 11. September wurde das Bataillon 124 (Hauptmann Abbel) der Panzer-Lehr-Division unterstellt.
Der Tag danach wurde das Bataillon 124 mit dem Schnell-Regiment 1, dem Bataillon Paul und Teilen der Artillerie-Abteilung Weyrich der 2. Panzer-Division unterstellt.
Am 14. September die 5th Armoured-Division ihre Positionen zu festigen und den Brückenkopf zu erweitern. The 5th Armoured-Division berichtete an den Tag:
[…] CCR attacked promptly, crossing the border near Wallendorf, where the OUR River and the SAUER River join, […] At 1330 CCR reported enemy resistance as mostly automatic fire. Our artillery fired white phosphorus on pillboxes and dugouts on the forward slope of the hill and brought the enemy out in the open and under our machine gun fire. (https://www.5ad.org/09_44.html)
Vor ein paar Tage das LXXX. Armeekorps äußerte sich zu den Durchbrüchen der alliierten Einheiten im Westwall. Die bedeuten «für die Truppe eine schwere Enttäuschung. Die Soldaten hatten gehofft, den Westwall armiert und zum mindesten mit größeren Teilen besetzt vorzufinden. Nun müssen sie feststellen, dass nicht einmal zur Einweisung Kräfte zur Verfügung stehen» (KTB, LXXX. AK, 11.9.1944)
Die Deutschen sammelten weitere Einheiten, um eine Gegenoffensive gegen den Brückenkopf vorzubereiten. Nördlich des Brückenkopfes wurde auch das Panzerbrigade 108 versetzt, die auch eine Walküre-Einheit war. Sie war mit Panzer V ausgerüstet aber die Panzerbesatzung hatten kaum Erfahrung. Am 19. September griffen die deutsche Einheiten Richtung Wallendorf an und am 23. September alle Einheiten der Alliierten hatten sich zurückgezogen.
Georg Grenzebach fiel am 19. September in Niedersgegen. Sein Soldbuch wurde von amerikanischen Soldaten des IPW (Interrogation Prisioners of War-Abteilung der 5. am. Panzer-Division) genommen.
Heute ruht Georg auf der Kriegsgräberstätte in Bitburg-Kolmeshöhe.
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Name: Armbruster
Vorname: Diether
Geboren: 21.4.1911
Gestorben:
Letzter Dienstgrad: Major
Auszeichnungen:
Suchbegriffe:
Bataillons-Adjutant Infanterie-Regiment 134
Adjutant Infanterie-Regiment 284
Bataillons-Kommandeur II./Grenadier-Regiment 131
Adjutant LXVIII Armeekorps
Quellen: PERS 6/301487 (Bundesarchiv Militärarchiv Freiburg i. Breisgau)
Unterschrift von: 21.6.1944