DIV.Pfarrer Karl Grabowski, evangelisch. Stab der 2.G.D. 21.1.1941
DIV. Pfarrer Leonhard Hochreiter, röm.kath. 27.4.41
Quelle: Kriegerrangliste sämtliche Beamter und Offiziere des Stabes der 2.GD
DIV.Pfarrer Karl Grabowski, evangelisch. Stab der 2.G.D. 21.1.1941
DIV. Pfarrer Leonhard Hochreiter, röm.kath. 27.4.41
Quelle: Kriegerrangliste sämtliche Beamter und Offiziere des Stabes der 2.GD
Mein Vater Karl war auch beim Gräberkommando. Für ihn war es die schwierigste Phase seiner dienstlichen Laufbahn. Die Abkommandierung an das Gräberkommando war für ihn vermutlich schon im August 1942, auf jeden Fall vom 11.10.1942 - 8.3.1943.
Deren Aufgabe bestand darin, die sterblichen Überreste der gefallenen Kameraden vom Schlachtfeld zu bergen, sie zu identifizieren und sie auf dem Ehrenfriedhof beizusetzen. Er fand auch die sterblichen Überreste von Kameraden aus seinem Ort. Diese Aufgabe war das Schreckliste und Übelste, was man sich nur vorstellen kann. Nur psychische Stabile Menschen konnten das zumindest eine Zeitlang ertragen. Man kann sich vorstellen, was eine Artillerie- oder Granatwerfereinschlag für ein Wirkung auf den menschlichen Körper hat und die Leichenteile waren überall verstreut waren. In den Kondolenzbriefen an die Angehörigen wurde es anders formuliert und um die Einzelheiten zu ersparen, wurde von einem Kopfschuss oder Herzschuss gesprochen. Damit wurde absichtlich der Eindruck erweckt, dass der Angehörige rasch zu Tode gekommen wäre. Zumindest dieser Umstand sollte etwas Trost spenden und den Schmerz lindern.
Verständlicherweise war diese Aufgabe eine gewaltige Herausforderung für Karl und sein Gemüt, auch wenn dafür fernab der Front seinen Dienst machte und nicht um sein Leben durch Kriegseinwirkung unmittelbar fürchten musste. Wenn da jemand freiwillig zurück an die Front wollte, muss es wirklich grausam gewesen sein.
So wie er in einem Brief mitteilt, setzte er alle Hebel in Bewegung, um von diesem Kommando abgelöst zu werden. Er fürchtete um die persönliche Verrohung, um seine Pietät im Umgang mit den Toten und die Lebensfreude zu verlieren. Mit dem 8.3.1943 war es soweit, bevor die der warme Polarsommer einsetzte und die Arbeit noch unangenehmer würde, wurde er vor dieser schweren Aufgabe entbunden.
Jahrelang litt er an den Eindrücken und überall lag für ihn der süßliche Duft verwesender Leichenteile in der Luft. Jahrzehntelang bekam er diesen Geruch nicht aus seiner Erinnerung.