Servus Freunde im Dokumentenforum,
ich möchte heute Euer Augenmerk auf eine kleine Formation/Einheit lenken, die es in der Form eigentlich nicht offiziell in der Kriegsgliederung einer deutschen Infanteriedivision der 1. Welle gab.
Ich schreibe hier von der Partisanenjäger-Kompanie der 7. Infanterie-Division. Ihre Geschichte entnahm ich der „Chronik der 7. ID“ (Autor: Wilhelm Hertlein):
Nach dem der deutsche Angriff in der Sowjetunion im Winter 1941 kurz vor Moskau endete, zogen sich die deutschen Truppen zurück. Im Fall der 7. ID war es eine Winterstellung im Raum Gshatsk. Dort stand die Division in Nachbarschaft mit der 35. ID im Einsatz. Man hatte nun in diesem Winter enorme Schwierigkeiten mit Überfällen von Partisanen auf die Versorgungs-Fahrzeuge und rückwärtige Einheiten der 7. ID. Inwieweit diese auch auf die benachbarten Einheiten zutraf, weiß ich leider nicht. Laut Divisions-Chronik entschloss sich die Divisionsführung eine Partisanenjäger-Kompanie zu bilden und beauftragte einen Oberleutnant Müller mit der Führung der Kompanie. Da es aber im ausklingenden Winter (Februar/März 1942) zu starken sowjetischen Angriffen im Norden von Gshatsk kam, mussten einige Einheiten der 7. ID, unter ihnen die Partisanenjägerkompanie, dort aushelfen.
In welchem Modus die Einheiten und vor allem welche Einheiten der 7. ID Kräfte an diese Kompanie abgaben, konnte ich nicht mehr feststellen. In meiner Sammlung befinden sich zwei Belege zu dieser Kompanie:
1. Verleihungsurkunde zum EK 2, unterschrieben vom General der Infanterie Hans Schmidt (Kommandeur IX AK und Träger des Ritterkreuz mit Eichenlaub)
2. Besitzzeugnis zum Verwundetenabzeichen in Schwarz, unterschrieben beim IR 34 der 35. ID
Als Belegstück für die „regulären“ Truppenteile der beiden Soldaten, hier von jedem eine Urkunde:
1a. Besitzzeugnis zum Infanteriesturmabzeichen als Angehöriger der 8./IR 19; unterschrieben von Oberstleutnant Pürckhauer, Kommandeur IR 19
2a. Besitzzeugnis zur Nahkampfspange in Bronze als Angehöriger des Gren.Rgt. 62; unterschrieben vom Oberstleutnant Hans Schmidt (bei Kriegsende Oberst; Träger von Ritterkreuz u. DKiG)
Die Kompanie kehrte mit 40 Prozent Verlusten von diesem Einsatz zurück (16 Soldaten gefallen, 36 Soldaten verwundet und 1 Soldat vermißt). Da sie weiter in der Chronik nicht mehr erwähnt wird und die regulären Einheiten der 7. ID zu dieser Zeit entsetzliche Verluste hatten, gehe ich davon aus, dass die Kompanie aufgelöst wurde und die Soldaten zu Ihren Stamm-Regimentern zurückkehrten.
Ein weiteres Indiz dafür ist die Tatsache, dass beide Soldaen Ihre weiteren Auszeichnungen wieder mit der jeweiligen, regulären einheitsbezeichnung 19 bzw. 62 erhielten.
Jetzt würde es mich natürlich sehr freuen, wenn der eine oder andere von Euch noch weitere Informationen zu dieser Einheit hätte.
Es grüßt Euch herzlich – Armin.