Guten Abend Freunde im Dokumentenforum,
heute möchte ich Euch den Dokumentennachlass des Ritterkreuzträgers Hauptmann Eugen Kugler, zuletzt (bis zu seiner schweren Verwundung im März 1945) Führer des I. Batl./Gren.Rgt. 19 „List“ vorstellen. Diesen Dokumentennachlass hat mir vor Jahren ein Sammlerfreund vermittelt.
Der spätere Hauptmann Kugler wurde am 26.08.1918 in Altötting/Oberbayern geboren. Im November 1937 begann er seinen Dienst als Schütze in der 1./Inf.Rgt. 61. Mit dieser Einheit machte er den Einmarsch in Österreich, Sudetenland sowie den Einsatz in Polen mit. Danach wechselte er zum Inf.Rgt. (später: Gren.Rgt.) 19. Bei diesem Regiment wurde er als Zugführer, Kompanieführer und Bataillonsführer verwendet, nur unterbrochen von Lazarettaufenthalten, Aufenthalt beim Ers.-Btl. bis zur vollständigen Genesung bzw. einmal Verwendung als Kompaniechef der 4. Komp./Gren.-Btl. D VII (D = Dänemark, D VII war stationiert in Nyburg) im Jahre 1944. Alle Details zu Beförderungen usw. seht Ihr in dem von Ihm ausgefüllten Fragebogen zum Thema „Rittekreuz“.
Was mich persönlich für die Sammlung freut, ist die Tatsache, dass alle Verleihungsurkunden als Angehöriger der 7. ID erstellt wurden und alle Urkunden in einem schönen Zustand sind.
Wermutstropfen an diesem Konvolut sind für meine Sammlung zwei Punkte, einen dritten Umstand finde ich sehr „ungewöhnlich“:
1. Herr Kugler besaß nach Kriegsende offenbar sein Original-Soldbuch und die Zweitschrift. Beide sind hier aber nur als Fotokopie vorhanden. Jetzt gibt es eigentlich nur zwei Möglichkeiten: einer der früheren Besitzer hat das Dokument abgegeben und die beiden Soldbücher behalten oder Herr Kugler hat sich von seinen Dokumenten getrennt, aber die beiden Soldbücher behalten, als Nachweis für die spätere Rente beispielsweise.
2. Hauptmann Kugler wurde am 25.3.1945 schwer verwundet, konnte aber noch aus dem Kampfgebiet von Danzig ins Reichsgebiet gebracht werden. Ob per Schiff oder anders, ist mir leider nicht bekannt. Die Verleihung des Ritterkreuzes erfolgte am 5.4.1945. Ich vermute mal, dass die Urkunde vielleicht noch nach Danzig gelangte (oder noch im Archiv in Berlin schlummert). Auf jeden Fall erfuhr Herr Kugler erst 1973 von dieser Verleihung. Denn erst da erfolgte seine Nachfrage beim Bundesarchiv. Da ich die Gegebenheiten auf den Regimentstreffen kennengelernt habe, gibt es eigentlich nur zwei Möglichkeiten, wie er von dieser Verleihung so spät erfuhr: Entweder hat es Wilhelm Hertlein herausgefunden, als er die Chronik der 7. ID schrieb, oder Herr Kugler wurde von einem Fotosammler angeschrieben.
3. Der für mich „ungewöhnlich“ oder soll ich sagen „erstaunliche“ Punkt des Konvolutes ist die Tatsache, dass sich Hauptmann Kugler noch am 15. März 1945, also im Kampfgebiet von Danzig/Stutthof zu unbegrenztem Dienst in der Wehrmacht verpflichtet hat!!!
So und jetzt zu den ersten Scans und dazu die Erläuterungen:
- VU Österreich-Erinnerungsmedaille = Standartvordruck mit gedruckter Unterschrift
- VU Sudeten-Erinnerungsmedaille = dto.
- Bestallung zum Feldwebel und beide Schreiben Beförderung zum Leutnant = die Unterschriften sind mir nicht bekannt. Von keinem Oberstleutnant, der 1939 als Bataillonsführer beim IR 61 verwendet wurde passt die unterschrift. Hat einer von Euch eine Idee zu diesem Oberleutnant oder dem Hauptmann vom Wehrbezirkskommando Traunstein?
- VU EK 2 = Generlalleutnant v. Gablenz für die Leistungen von Kugler im Frankreichfeldzug
- BZ Verwundetenabzeichen in Schwarz - Major Windisch, zuletzt Oberst (Nachlass ist in meiner Sammlung, kann ich bei Interesse gerne vorstellen).