Sehr interessante Recherche, vielen Dank für die ausführliche Darstellung!
Volkssturm Berlin - Eine historische Aufarbeitung
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Guten Abend Freunde.
Vor einiger Zeit fand ich ein Sterbebild, das mit dem Kampf umBerlin verbunden ist.
Normalerweise kaufe ich diese Bilder nicht aber dieses Sterbebild faszinierte mich jedoch und ich entschied mich dafür, es zu kaufen und zu recherchieren.
Hier ist die Geschichte ...
Grüße
Peter -
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Herzlichen Dank Peter!
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Deine Unermütliche Ausarbeitung dieses Themas Peter ist einfach ganz große Klasse!!!!
Schaue immer gern rein und lese was du erweitert hast.
Gruß Olli -
Hallo Freunde
Da habe ich noch etwas weiter recherchiert.
Zuerst habe ich eine Liste der Vermissten gemacht, die alle im April 1945 ein letztes Lebenszeichen gaben.Gesamtübersicht - Vermissten.jpg
Dann habe ich mir die aufgelisteten Standorte auf einer Karte visualisiert.
Und hier ist das Ergebnis.Nach dem Training in ZOSSEN und WÜNSDORF kam die Brigade April 1945 unter das Kommando der 9. Armee. Auf der Karte sind alle Orte aufgeführt, an denen vermisste Personen im April ein letztes Lebenszeichen gegeben haben.
Das Gesamtbild vermittelt den Eindruck, dass das 1. und 2. Bataillon im Südosten Berlins eingesetzt waren. Das dritte Bataillon befand sich östlich der Stadt und das vierte war in der Nähe von STRAUSBERG konzentriert.
Der Cluster BERLIN erklärt sich dadurch, dass die Brigade nach dem Training wahrscheinlich über die Anschlussstellen von BERLIN in die Einsatzgebiete transportiert wurde. Das bedeutet nicht, dass alle diese vermissten Personen dauerhaft in dieser Stadt geblieben sind.
Die russische Offensive begann am 16. April. Im Norden der Zone der 9. Armee wurden die deutschen Positionen schon am 18./19. April durchbrochen. Der Vormarsch der Sowjets erreichte am 21. April das Gebiet um Berlin.
Sowohl Axmann als auch Buddrus erwähnen Einheiten der Panzer-Nahkampf-Brigade HJ, die in BERLIN nahe der Heerstraße und des Kaiserdamms kämpften.
Hans Holzträger : “ … als die Sowjets bei FRANKFURT a.d. Oder durchgebrochen waren, marschierte die Einheit (Brigade) nach BAD SAAROW – STORKOW. Von hier ging es mit Bussen der Berliner Verkehrsbetriebe über KÖNIGSWUSTERHAUSEN nach BERLIN ins Olympische Dorf.
Ein Bataillon wurde hier gegen die anrückenden Sowjets eingesetzt.
Andere Einheiten haben sich, die Sowjets stets auf den Fersen, über FRIESACK – FEHRBELLIN – ALTRUPPIN – NEURUPPIN nach HAVELBERG durchgekämpft …“ (Kampfeinsatz der Hitler-Jugend, Seiten 44-45 u. 50)Der russische Durchbruch im Südosten Berlins, in der Zone, in der wahrscheinlich das 1. und 2. Bataillon operierten, gelang erst gegen den 22. / 23. April. Damals fanden bereits Kämpfe in BERLIN (Ost- und Nordseite) statt. Das dritte und vierte Bataillon waren bis dahin bereits aus ihren Positionen vertrieben worden. Da das vierte Bataillon Ende April in HAVELBERG war, ist es sehr wahrscheinlich, dass es das dritte Bataillon war, das in CHARLOTTENBURG eingesetzt wurde.
Grüße
Peter
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Diese Skizze/Karte zeigt, wie sich die Untereinheiten nach Westen bewegten
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Na endlich "Profi"
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Hallo Freunde
Hier etwas weitere InformationHolzträger Seite 42 - 43
" … das Schicksal der "Panzer-Nahkampfbrigade-HJ", warscheinlich "HJ-Regiment Frankfurt a. Oder", unter der Führung des Bannführers Kiesgen. In der Bezeichnung der HJ-Verbände gibt es bei den einzelnen Berichterstattern widersprüchliche Benennungen. Nachdem sich das HJ-Regiment nach harten Kämpfen aus Frankfurt a. Oder zurückgezogen hatte, wurde ein Bataillon nach Jakobsdorf verlegt; Bataillonsführer war Gutschke, ehemals Oberleutnant. Am 19. April wurde das Bataillon nach Sieversdorf verlegt. Einen Tag darauf wurde hier ein Truppenverbandsplatz eingerichtet. … Doch das Bataillon bekam keine Ruhe; einen Tag nur, und es ging ab nach Petersdorf . Es war der 22. April 1945. Das Bataillon stand seit 5.00 Uhr früh bei Jakobsdorf im Einsatz. Gegen 9.00 Uhr wurde der Bataillonsführer Gutschke, schwer verwundet. Das Bataillon hat ziemlich schwere Verluste. Nicht einmal die Toten konnten bestattet werden. … am 25. 04. 45 mußte das Bataillon früh um 2.00 Uhr in Richtung Storkower See abrücken …"II Panzer Nahkampf Brigade HJ - 4.jpg
Vermutlich war die Einheit in Jakobsdorf nicht Teil des HJ-Regiments Frankfurt a. Oder aber das II Batailon der Panzer Nahkampf Brigade Hitlerjugend.
Anweisung dafür bietet diese Seite der Vermisstenbildlisten
II Panzer Nahkampf Brigade HJ - 2.jpg
Fuchs Josef war vermisst gemeldet in Frankfurt a. Oder.
Später hat seine Familie Auskunft erhalten das der Junge gefallen war in Jakobsdorf am 15. April 1945.
[Vermutlich war es nicht am 15. sondern am 22. April 1945]Mit dieser Auskunft (der WAST ?) hat die Familie dieses Sterbebild drucken lassen
Er war nu 15 Jahre alt …Josef Fuchs0000.jpg
GrüßePeter
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Hallo Freunde
Der Umzug ist endlich vorbei. Nach einem Zeitraum von 6 Monaten konnte die Sammlung endlich wieder ausgepackt werden.
Trotzdem habe ich in dieser Zeit immer das Internet und die Flohmärkte im Auge behalten. Ich habe nicht viel gefunden, Papiermaterial über die Schlacht von Berlin und den Berliner Volkssturm ist rar.
Trotzdem war ich froh, "Beweise" für den Einsatz des Berliner Volkssturms an der Oder zu finden.Viele Grüße
Peter
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Hallo Peter,
sehr ansprechend platziert deine Sammlung
Ich finde aber auch das allgemein auf dem Papiermarkt gerade sehr wenig los ist ob es nun das oft besagte Sommerloch ist oder einfach wirklich nichts mehr nach kommt bleibt offen...
Gruß Olli -
Hallo Olli stimmt!
Auf ebay gehen eben die Nachkriegszeit Foto Abzüge für wahnsinnige Preise …Einsatz der Hitlerjugend in Berlin
der Einsatz der berliner Hitlerjugend, als IV Aufgebot des Volkssturms, ist nur bruchhaft dokumentiert. Ich habe die bekannte Daten mal zusammengesetzt …. (Das Hamann Dokument und das Sterbebild sind Teil meiner Sammlung)
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Grüße
Peter
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Hallo Freunde
Ich habe einige "Endkampf Berlin" Bilder erwerben können.
Fotos die Berliner Volkssturm zeigen (Ende April - Anfang Mai 1945) sind ziemlich schwierig zu finden.
Da fand ich doch ein Russ. Bild das Kriegsgefangenen zeigt die aus Berlin abmarchieren.
Man sieht nicht nur "normale" Wehrmacht Soldaten aber auch einige Volkssturm Männer.In meiner Sammlung habe ich dieses Bild vereinigt mit einem Brief, in 1957 geschrieben von dem Bildhauer und Maler Fritz PETSCH.
Grüße
Peter
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Guten Tag Freunde,
Hier 3 weitere "Dokumenten" meiner Sammlung die sich auf dasselbe Ereignis beziehen …
Schönes Wochenende
Peter
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Hallo Freunde
In meiner Berlin-Volkssturm Sammlung habe ich ein altes Foto.
Es ist vermutlich ein Nachkriegsabdruck, aber trotzdem ist dieses Bild für mich interessant.Soweit ich weiß, ist es eines der wenigen Bilder, die (möglich) eine Gruppe Berliner Volkssturm während oder kurz nach den Kämpfen in der Stadt zeigt.
Viele Grüße
Peter
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Guten Abend Freunde
Hier wieder eine kleine Berliner (Volkssturm) Kriegsgeschichte …
Grüße
Peter
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Hallo Freunde
Was macht man in diesen Coraona-Zeiten?
Schreiben!
Hier noch einmal eine kleine Volkssturm Berlin Geschichte.
Bleiben Sie gesund!
Peter -
Grüße
Peter
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Hallo Freunde
Kleiner Nachtrag:
Lt. Besch(einigung) , die dem Senator f. Inneres am 5.10.52 p.(er) Einschr. vorgelegt, ist
Empfang der Verpflegung bis 5.10.45 in Erfurt nachgewiesen
Pol. Anmeld. in Bln. am 10.10.45Grüsse
Peter
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Hallo Freunde
Durch einen günstigen Wind kam ich in den Besitz einer original Akte, die im Januar 1945 an der Heereswafenmeisterschule in Berlin Treptow erstellt worden ist.
AK - Heereswaffenmeisterschule.jpgMap Heereswaffenmeisterschule.jpg
Interessant war für mich die Tatsache, dass sich diese Akte mit den Schwierigkeiten befasst, die das Volkssturmbataillon 3/715 in dieser Schule begegnete.
Der Heeresfeldzeugmeister, Generalleutnant (RKT) Paul Danhauser befahl Oberst Schmitt, vor Ort zu gehen und den gemeldeten Sachverhalt zu untersuchen.
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Hier die Akte
Die Folgen für Generalmajor Bruns, Kommandeur der Heereswaffenmeisterschule ...
Und das Volkssturmbataillon 3/715?
Am 15./16. Januar 1945 erhielten alle Gauen den Befehl, 1 - 2 Volkssturmbataillone z.b.V. für die Ostfront auf zu stellen. Möglicherweise war dieses Bataillon 3/715 dafür bestimmt. Dies passt auch zu dem Aufruf des Roten Kreuzes ("Wer war dabei") nach dem Krieg, Informationen über dieses Bataillon zu melden. Die wenigen registrierten Vermissten weisen alle auf einen Einsatz im Osten hin.
Grüße
Peter
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hallo Warnach,
Tolle Hintergrundgeschichte zur Heereswaffenmeisterschule. Mein Grossvater kam im Februar 45 in die Heereswaffenmeisterschule. Er wurde in Britz eingesetzt. Einheit lag dann in einer Gärtnerei Bredow. FPN war weiter Heereswaffenmeisterschule Treptow.
Grüssr -
Hallo Freunde
Bei den von mir gesammelten Dokumenten des Volkssturm Berlin muss es nicht immer um die Bataillone oder um Einzelpersonen gehen.
Solange sie mit dem Volkssturm und bestätigt mit Berlin zu tun haben, passen diese Dokumenten in meiner Sammlung.
Deshalb habe ich heute ein für mich interessantes Foto gekauft.Dank der Ärmelband "NSDAP Frauenschaft Berlin" war mir die Berliner Verbindung wieder sicher.
Auf der Rückseite
Als zusätzliche Illustration ein bereits gezeigter Artikel aus der Berliner Ausgabe des Volkischen Beobachters vom 3. März 1945.
Grüße
Peter
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Guten Morgen Freunde
Die Geschichte über die Schwierigkeiten des Bataillons 3/715 in der Heeres-Waffenmeisterschule in Treptow hat gestern eine Fortsetzung bekommen. (Beitrag 201)
Gestern erhielt ich ein Soldbuch, das dem Berliner Volkssturmmann Ernst Thörmer gehörte.
Er wohnte in der Friedrichsberger Straße Nr. 10 in Horst Wessel.Interessant ist für mich, dass er im Bataillon 3/715 eingezogen wurde. Das Bataillon des Treptower Dokuments.
Vermutlich hat er nicht an den Kämpfen in der Stadt teilgenommen.
Damit war er wahrscheinlich ein Glückspilz.Hoffentlich war er auch so, als es um die Zerstörung seines Hauses ging. Die Karte mit dem Stand von 1945 zeigt, dass Thörmers Haus nicht (oder vielleicht gerade doch) zerstört wurde.
Schönes Wochenende
Peter
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Guten Morgen Freunde
Ein seltener Fund...
Nach der Gründung des Volkssturms im Oktober 1944 gab es ein Dokument, das nicht nur enorme Auswirkungen auf die sofort verfügbaren Volkssturmkräfte, sondern auch auf Leben und Tod des einzelnen Volkssturmmann hatte als die Zuteilungskarte.
Dieses Dokument ist natürlich in der Literatur ausführlich beschrieben, aber im Gegensatz zu anderen Dokumenten ist die Zuteilungskarte nicht auffindbar.Ich arbeite seit Jahren intensiv an meiner Sammlung mit dem Schwerpunkt "Berliner Volkssturm Papier", habe aber noch nie eine Zuteilungskarte gesehen.
Aber fangen wir mit der Geschichte an
Vermutlich Ende Oktober oder im November 1944 wurde Walter Müller, wohnhaft in der Fontanestraße 18, in seiner Ortsgruppe "Lichterfelde-West" in, in den Volkssturm eingegliedert.
Im Alter von 36 Jahren wurde er im Aufgebot I aufgenommen.Das Staatliches Materialprüfungsamt, bei dem Müller für die Wartung der elektrischen Anlage zuständig war, leitete das Verfahren zur Umstufung von Müller auf Aufgebot II ein, um ihn zur Verfügung behalten zu können.
Karte MatPrüAmt - Kreis - Ortsgruppe - Müller - light.jpg
Das Personal von Aufgebot I konnte im Gegensatz zu Aufgebot II schnell in den ersten Volkssturm Einsatz Einheiten eingegliedert werden.
Darüber hinaus konnten diese Einheiten von Aufgebot I bis an die Gaugrenzen eingesetzt werden, was natürlich bedeutete, dass die Volkssturmmänner nicht jeden Tag nach Hause zurückkehren konnten wie ihre Kollegen von Aufgebot II.
Aufgebot II wurde erst aufgerufen, als der Feind fast vor den Toren der Stadt stand.Die vorgeschriebene Zuteilungskarte, auch Z-Karte genannt, wurde mit dem Grund ausgefüllt, warum Müller für das Prüfungsamt unentbehrlich war.
Die Z-Karte wurde dann dem Reichsministerium für Wissenschaft, Erziehung und Volksbildung übergeben, Adresse Unter den Linden 69.
Karte Mitte Ministerium - Gau Berlin.jpg
Als Aufsichtsbehörde des Staatliches Prüfungsamtes bestätigte dieses Reichsministerium die Notwendigkeit, Müller an seinem Arbeitsort zu belassen.
Das vom Leiter der Präsidialkanzlei, Martin Bormann, ausgearbeitete Verfahren sah vor, dass die Z-Karte nach Bestätigung durch die Behörden an die Kreiskommission des NSDAP-Kreises, in dem der Betroffene wohnte, weitergeleitet werden sollte.
Dies war der Kreis III, 'Steglitz-Tempelhof', der seine Adresse in der Breite Straße 40.41. in Steglitz hatte.Das Reichsministerium beschloss aus unbekannten Gründen, dieses Verfahren nicht zu befolgen, sondern die Z-Karte an die Gau (Berlin)-Kommission zu übersenden, die ihre Adresse in der Hermann-Göring-Straße 14 in der Nähe der Reichskanzlei hatte.
Die Gau-Kommission bestätigte die Notwendigkeit, Müller in den Aufgebot II einzuordnen.
Für die endgültige Abwicklung des Verfahrens musste die Karte der zuständigen Ortsgruppe "Lichterfelde-West" übergeben werden. Logischerweise müsste dies über die Kreisleitung "Steglitz-Tempelhof" erfolgen.
Am Ende war es dann an der Ortsgruppe, Müller einer Aufgebot-II-Einheit zuzuordnen.Diese Z-Karten wurden dann in der Ortsgruppe aufbewahrt.
Diese "Archive" der vielen Berliner Ortsgruppen gingen im April und Mai 1945 (fast?) alle verloren, absichtlich oder nicht zerstört.Diese Z-Karte ist also die erste, die ich je gesehen (und gekauft) habe.
Daher betrachte ich diese einfache und nicht sehr wertvolle Karte, von der damals viele Tausende verwendet wurden, (bis heute) als das seltenste Stück meiner Sammlung.Wie diese eine Karte auf dem Trödelmarkt auf der Straße des 17. Juni gelandet ist, ist ein Rätsel.
Grüße
Peter
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Lieber Peter,
besten Dank für diese seltene Dokument aus Deinem Fachgebiet "Volkssturm Berlin".
Ich lese im letzten Bild "1 Kg mtl. (für monatlich) 3 Kg"
Beste Grüße
Gustav
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Hallo Gustav
Könnte stimmen! Die Notiz habe ich deshalb entfernt.
Danke und Grüße
Peter
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Guten Morgen Freunde
Ein seltener Fund...Hammer-Fund! Danke fürs Zeigen, eben erst gesehen und freue mich, den ersten Beitrag im neuen Forum zu schreiben bevor ♔ Gustav es macht
Schöne Grüße
Korrianke
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