Guten Abend Freunde im Dokumentenforum,
zum Jahresbeginn möchte ich Euch heute den kleinen, nachdenklich machenden Dokumentennachlass des ehemaligen Obergefreiten Hermann Strauß vorstellen.
Dieser wurde, als gelernter Metzgergeselle, im August 1939 zur Inf. Nachr.-Ers.-Komp. 7 eingezogen und im Dezember des gleichen Jahres wieder entlassen. Im Januar 1940 wurde er erneut von dieser Kompanie eingezogen und nach der Ausbildung zur 6./Inf.Rgt. 62 versetzt. Bei dieser Einheit beginnt auch sein Gefechtskalender. Verwendet wurde er in der Kompanie als Fernsprecher und Koch (als gelernter Metzgergeselle vielleicht sehr naheliegend). Der Gefechtskalender beschreibt sehr ausführlich den Einsatz 1940 in Belgien und Frankreich.
Den Feldzug gegen die Sowjetunion machte er als Angehöriger der 6./IR 62 und 5./IR 62 bis zu seiner Verwundung im Februar 1942 mit. An den Folgen der Verwundung starb er eine Woche später im Lazarett. Der Gefechtskalender im Wehrpass beinhaltet zum Russland-Feldzug genau eine Zeile. Laut Divisionschronik führte der Weg des Regiments über Bialystok, Minsk, Smolensk bis kurz vor Moskau. Im Winter 1941/42 erfolgte der Kampf vor Moskau und der Rückzug in die Gshatsk-Stellung. Bei den harten Abwehrkämpfen ist Strauß dort im Februar 1942 verwundet worden.
Zu den Dokumenten:
- Das Portrait-Foto ist im PK-Format und trägt rückseitig eine Widmung von Strauß an seine Eltern im Mai 1941
- die Weihnachtskarte ist ebenfalls im PK-Format und dürfte wohl in einem Kuvert versendet worden sein.
- die Urkunde zum Infanteriesturmabzeichen ist, typisch für das Jahresende 1941 beim Inf.Rgt. 62, handschriftlich ausgestellt und durch Major Liphardt, Träger des Dt. Kreuzes in Gold, unterzeichnet.
- die Verleihung des Infanteriesturmabzeichens ist in den Wehrpass noch eingetragen worden. Auf die Aufnahme der Ostmedaille in den Wehrpass hat die Familie wohl verzichtet.
Und hier die Bilder: