Guten Abend Freunde im Forum,
heute möchte ich Euch das Dokumentenkonvolut des ehemaligen Hauptmanns Alois Pöschl vorstellen. Um das Konvolut in dieser Form darstellen zu können, musste ich allerdings 12 Jahre warten. Zunächst zu seiner Person:
Alois Pöschl wurde 1916 in Landshut geboren. Wann genau er Soldat wurde, ist mir nicht bekannt. Der erste schriftliche Nachweis ist die Verleihungsurkunde zur Erinnerungsmedaille 13.3.38. Auf dieser ist er als Schütze der 14. (Pz.-Abw.)/Inf.Rgt. 62 genannt. Auch den Sudeteneinmarsch machte er als Angehöriger dieser Kompanie mit und war die gesamte Kriegszeit beim Infanterie- bzw. Grenadier-Regiment 62. Von der Zeitfolge der Verleihungen her gesehen, denke ich, dass er noch als Gefreiter/Offiziersanwärter während des Polenfeldzuges seine Frontbewährung zeigen durfte. 1940 war er höchstwahrscheinlich bei der Offiziersausbildung. Ich gehe deswegen von dieser Reihenfolge aus, da alle anderen Offiziere seines Jahrganges bei einem oder beiden dieser Feldzüge ihre ersten Kriegs-Auszeichnungen erhielten. Aber wie geschrieben – nur eine Vermutung von mir.
Als Leutnant und Zugführer sowie stellvertretender Kompanieführer war Herr Pöschl Angehöriger der 14.(Pz.-Abw.)/Inf.-/Gren.Rgt. 62 bis in das Jahr 1944. Nach der DK-Verleihung erfolgte seine Berufung als Regiments-Adjutant. Diese Funktion erfüllte er bis Kriegsende. Laut der Divisions-Chronik sollte er Ende März 1945 mit der stellvertretenden Führung des Regiments nach der Verwundung von Oberst Brassert beauftragt werden. Dies kam jedoch nicht mehr zustande. Die entsprechende Seite der Divisionschronik ist einstellt.
Herr Pöschl war der letzte Kameradschaftsführer des „Traditionsverbandes des ehemaligen Infanterie-Regiments 62“. Ich traf Ihn bei manchen Veranstaltungen des „Traditionsverbandes ehem. Inf.Rgt. 19“ bzw. den Divisionstreffen. Zu einem näheren Kontakt kam es jedoch nicht. Vor ca. 12 Jahren konnte ich bei einem norddeutschen Militariahändler eine Einzelurkunde kaufen. Es war die Verleihungsurkunde zur Erinnerungsmedaille Sudetenland für einen Gefreiten Alois Pöschl vom IR 62. Ich habe diese Urkunde auf Verdacht einmal gekauft und eine Kopie an Herrn Pöschl geschickt. Er bestätigte mir, dass er der Gefreite war, dem diese Urkunde verliehen wurde. Weitere Urkunden bekam ich nicht. Wenige Monate später konnte ich bei einem anderen norddeutschen Militaria-Geschäft das Ehrenblatt mit der aufgelisteten DK-Verleihung an den Hauptmann Alois Pöschl finden. Auch dieses Dokument habe ich gekauft und die Hoffnung wuchs, irgendwann einmal das Konvolut zu vereinigen. Herrn Pöschl habe ich natürlich nach Beendigung der Divisionstreffen telefonisch kontaktiert, aber lediglich Fotokopien seiner Verleihungsurkunden erhalten. Aber auch das hat mich sehr gefreut.
Was leider noch fehlt sind Fotos. Die einzigen Bilder von Ihm, die Ihn während seiner Militärzeit zeigen, stammen aus dem Konvolut des Obergefreiten Düll, das ich hier im Forum bereits vorgestellt habe.
Suchinserate habe ich eingestellt und zwei, drei Ideen hätte ich auch noch bezüglich der Fotos, aber das hat Zeit bis nach den Feiertagen.
So jetzt erst einmal zu den Scans bzw. zu den Erläuterungen:
- Erinnerungsmedaille 13.3.38: Faksimilieunterschrift Meissner
- Erinnerungsmedaille 1.10.38: unterzeichnet durch Generalmajor Lang, Regimentskommandeur, 1940 verstorben
- Eisernes Kreuz 2. Klasse, unterzeichnet durch Generalleutnant v. Gablenz, Träger Ritterkreuz
- Infanteriesturmabzeichen, unterzeichnet durch Oberst Wilhelm Ochsner, Rgt.-Kdr., später: Generalleutnant und Träger Ritterkreuz
- Eisernes Kreuz 1. Klasse, unterzeichnet durch Generalmajor Jordan, Träger Ritterkreuz mit Eichenlaub und Schwerter; Urkunde wurde am 3.4.1942 ausgestellt, da es zum Verleihungszeitpunkt Oktober 1941 keine offiziellen Vordrucke mehr bei der Division gab. (Weitere Urkundengruppen mit dieser Verleihungskonstellation habe ich in der Sammlung. Von einigen Kompanien/Bataillonen der Division wurden „Vorläufige Besitzzeugnisse“ zur Verleihungszeit ausgestellt. Wurden hier im Forum bereits durch mich vorgestellt).
- Hektographierte Aufstellung der Gefechte, 14.4.1941 bis 8.1.1942 (aus dem Bestand des Nachlasses Obstlt. Nagerl, habe ich beigefügt. Darauf könnt Ihr ersehen, für welche Gefechte Herr Pöschl seine EKs verliehen bekam)
- Verwundetenabzeichen in Schwarz, verliehen für eine Verwundung in der 2. Woche der Schlacht im Orelbogen. BZ unterzeichnet durch Major Schmidt, Führer, später Kommandeur Gren.Rgt. 62, Träger Ritterkreuz und Dt. Kreuz in Gold.
Wünsche Euch viel Interesse beim Betrachten dieser Urkundengruppe und schöne, besinnliche Weihnachtsfeiertage.
Es grüßt Euch – Armin.