Hallo zusammen,
Wie schon oben im Titel zu lesen ist, wurde der Genannte, in diesem Fall Leutnant Wilhelm Reese, mit einem Orden anläßlich seiner Leistungen beim Kampf um Stalingrad ausgezeichnet.
Bei dem Orden handelt es sich um den kroatischen Zvonimir 3. Klasse mit Eichenlaub. Den Zvonimir gab es für Zivilverdienste ohne Auflagen am Friedensband, mit Schwerter für Kriegsverdienste am Kriegsband und für besondere Leistungen den Zvonimir mit Eichenlaub. Das Eichenlaub ist hierbei auf das Ordenskreuz aufgelegt. Diese Sufe wurde nur selten verliehen. Besonders reizvoll ist hier der Zustand sowohl des Ordenskreuz als auch des passeneden Etui mit der Deckelinschrift "....s hrastovim grancicama"
Wie kommt aber ein deutscher Leutnant bei den Kämpfen um Stalingrad zu einer kroatischen Auszeichnung ? Ganz einfach - Leutnant Reese war Angehöriger der 100. Jägerdivision, die bei den Kämpfen um Stalingrad aufgerieben wurde. Im Verband der 100. Jägerdivision kämpfte auch das kroatische 369 Infanterie-Regiment und eine kroatische Artillerie-Abteilung. Leutnant Reese könnte evtl. Verbindungsoffizier zu einer dieser Einheiten gewesen sein.
Aus dem Lexikon der Wehrmacht:
"Ab dem 18. September 1942 wurde die Division im mittleren Donbogen durch die 376. Infanterie-Division abgelöst und in Richtung Stalingrad in Marsch gesetzt und erreichte die Stadt zwischen dem 23. und 25.September. Sie wurde zwischen der Stadtmitte und dem Nordteil der Stadt bei der Höhe 102 eingesetzt, ab dem 29. September westlich des "Tennisschlägers" mit Angriffsrichtung Wolga. In den folgenden Wochen erlitt die Division im Häuserkampf schwere Verluste. Zum Zeitpunkt der Einschließung in Stalingrad Ende November 1942 hatte die Division noch eine Gefechtsstärke von 4.688 Mann und eine Verpflegungsstärke von 8.675 Mann. Eingesetzt war sie immer noch an der Wolga beiderseits der Höhe 102 bis zum Werk "Roter Oktober". Bis Jahresbeginn 1943 war die Stärke
der Division auf drei Bataillone (1 stark, 1 mittel, 1 schwach), 23 leichte Feldhaubitzen, 15 Gebirgsgeschütze 36, 3 schwere Feldhaubitzen, 6 mittlere und 5 schwere Pak abgesunken. Ende Januar 1943 löste sich die Division im Kessel von Stalingrad auf, die verbliebenen Reste gerieten in Gefangenschaft.
Bereits im Februar 1943 wurde bei Schachty aus Resten der Division (Teile, die sich außerhalb des Kessels befunden hatten sowie Urlauber und Ersatzmannschaften) die "Kampfgruppe 100. Jäger-Division" aufgestellt. In Ried am Inn wurde aus ein Auffangstab gebildet, zu dem die zurückkehrenden Genesenden der Division versetzt wurden. Am 17. März erreichte die "Kampfgruppe 100. Jäger-Division" aus dem Osten kommend Ried am Inn und diente dort als Grundstock für die neu aufzustellende 100. Jäger-Division. Innerhalb der nächsten Wochen wurde die Division komplett neu aufgestellt und ausgerüstet. Bereits Ende Mai 1943 wurde die Division Kroatien in den Raum Syrmien verlegt"
Was das Set für mich so reizvoll macht, ist, dass neben der Auszeichnung im Etui selbst auch die Urkunde zum Zvonimir 3. Klasse mit Eichenlaub erhalten ist (A 3, hier leider durch die Größe nicht ganz abgebildet), sowie das passende Übersendungsschreiben, aus welchem der o.a. Text zu ersehen ist.
viel Spaß beim anschauen, Kommentare wie immer erwünscht
Grüße Walle