Hallo Zusammen,
heute finde ich wieder mal ein bisschen Zeit, um Euch ein kleines Highlight meiner Sammlung vorstellen zu können.
Als Narvik-Interessierter natürlich für mich etwas besonderes
Aber nun zur Dokumentengruppe.
Ludwig Baart wurde am 20.11.1911 in Liesing bei Wien geboren.
Laut dem vorliegenden "Führungszeugnisses bei der Entlassung aus der Luftwaffe", verpflichtete sich Baart vorerst für eine Dauer von 5 Jahren vom 04.09.1933 - 31.10.1938 bei der Luftwaffe.
Seinen Dienst versah er bei der Fliegerhorstkompanie Wien-Aspern, wo er sich sehr gut geführt hatte.
Das Führungszeugnis wurde am 31.10.1938 durch einen mir noch unbekannten Hauptmann und Kompanie-Chef unterzeichnet. --> Hat jemand eine Vermutung, wer der Unterzeichner ist?
Eine sehr ausführliche Chronik zu dem Flugplatz in Wien-Aspern wurde unter folgendem Link erstellt: http://www.flugfeld-aspern.at/geschichte/index3.html
Der Unteroffizier Ludwig Baart, welcher zwischenzeitlich einen Ausbildungslehrgang in Wels besucht, verpflichtete sich am dem 13.03.1938 um ein weiteres Jahr bis zum 13.03.1939 zu allen Dienstleistungen in der Wehrmacht.
Die Verpflichtungserklärung wurde mit dem Stempel der 3. Gruppe des Kampfgeschwaders 155 gesiegelt, welches am 01.05.1939 in das Kampfgeschwader 76 umbenannt wurde.
Auch diese beiden Signaturen auf dem Schein kann ich bis dato leider noch nicht zuordnen.
Am 20.03.1939 wurde Baart, nach erfolgreichem Bestehen des Lehrgangs, das seltene Abzeichen für Zivil-Bordmechaniker mit der Nummer 5/39 verliehen.
Unterzeichnet wurde die Urkunde vom späteren General der Flakartillerie, Friedrich Hirschauer.
Es folgte am 14.09.1939 die Verleihung der "Medaille zur Erinnerung an den 01.10.1938, diese wurde ihm in der Funktion eines Bordwart verliehen.
Dieses Dokument trägt die originale Unterschrift vom Generalleutnant und Kommandeur der Luftzeuggruppe 17, Friedrich von Arnauld de la Perière.
Der Feldwebel , welcher sich mittlerweile bei der 1. Gruppe des Kampfgeschwaders 40 befindet, wurde am 20.04.1940, mit Wirkung zum 01.04.1940 zum Oberfeldwebel befördert.
Die Bestallungsurkunde wurde vom späteren General der Flieger und Eichenlaub-Träger, Martin Fiebig, unterzeichnet.
Dieser war zu diesem Zeitpunkt noch Oberst und Kommodore Kampfgeschwader 4 (General Wever).
Fiebig wurde am 24.10.1947 in Belgrad (Jugoslawien) hingerichtet.
Das KG 40 befand sich zu diesem Zeitpunkt in Aalborg-West und verlegte am 25.04.1940 nach Kopenhagen.
Während der Verlegung am 25.04.1940 nach Kopenhagen, wurde Oberfeldwebel Baart durch Feindeinwirkung verwundet.
Hierfür wurde ihm am 16.05.1940 das Verwundetenabzeichen in Schwarz verliehen.
Die Urkunde wurde vom Hauptmann und Kommandeur der 1. Gruppe, Edgar Petersen, verliehen.
Petersen wurde am 21.10.1940 das Ritterkreuz verliehen.
Für seine Tapferkeit während weitreichender Aufklärungsflüge entlang der norwegischen Küste, wurde ihm am 30.04.1940 das Eiserne Kreuz 2. Klasse, durch den Kommandierenden General des X. Fliegerkorps und späteren Ritterkreuzträger, Hans Geisler, verliehen.
Es folgte am 10.12.1940 das Eiserne Kreuz 1. Klasse, welches er für eine Vielzahl von Einsätzen gegen die britische Kriegs- und Handelsmarine verliehen wurde.
Unterzeichnet von Generalfeldmarschall Hugo Sperrle.
Zitat aus Wikipedia (https://de.wikipedia.org/wiki/Kampfgeschwader_40)
"...Auch im November 1940 setzte die I. Gruppe ihre Einsätze, auf den westlichen Zufahrtswegen nach Großbritannien, fort. So beschädigte sie am 3. November das britische Passagierschiff Windsor Castle durch Bombentreffer schwer und versenkte am 6. November die britische Nalon (Lage53.95-15.05). Am 8. November beschädigte sie die schwedische Vingaland aus dem Geleitzug HX 84. Am 9. November beschädigten die Focke-Wulf Fw 200 den Passagierdampfer Empress of Japan und am 11. November die britische Balmore. Am 13. November wurde die Empire Wind (Lage53.8-15.866667) versenkt, am 14. November der Einzelfahrer Fishpool und am 18. November die britische Biela beschädigt. Aus dem Geleitzug SL 53 versenkten sie am 15. November die britische Apapa (Lage54.566667-16.783333) und am 18. November die britische Nestlea (Lage50.633333-10).[7] Am 3. Dezember wurde der Frachter W Hendryk (Lage56.433333-12.333333) versenkt, der hinter den Geleitzug HX 90 zurückgefallen war..."
Am 30.01.1941 wird dem Oberfeldwebel Baart der Narvikschild verliehen.
Die Urkunde trägt, wie es bei Narvikschild-Besitzzeugnissen für die Luftwaffe typisch ist, die originale Unterschrift von Eduard Dietl.
Das Abzeichen für Fliegerschützen erhält Baart am 14.02.1941.
Bei diversen Angriffen auf britische Geleitzüge seit Beginn des Jahres 1941, wurde der Oberfeldwebel am 02.03.1941 schwer verwundet.
Ihm wurde dafür am 12.06.1941 das Verwundetenabzeichen in Silber verliehen.
Die Urkunde trägt die Unterschrift eines mir noch unbekannten Hauptmanns, welcher zu diesem Zeitpunkt stellvertretender Gruppenkommandeur war.
Die Frontflugspange für Kampfflieger in Bronze erhielt er am 06.06.1941, die silberne am 07.05.1941.
Beide Urkunden wurden vom Hauptmann und Gruppenkommandeur, Fritz Fliegel, verliehen.
Fliegel erhielt am 25.03.1941 das Ritterkreuz und ist am 18.07.1941 im Atlantischen Ozean gefallen.
Im zivilen Leben war er Bahnrad-Sportler, 1929 schied er bei den Bahnweltmeisterschaften in Zürich im Achtelfinale aus.
Baart erlangte im Juni 1944 die Qualifikation "Flugzeugführer", wofür ihm am 27.06.1944 das Abzeichen für Flugzeugführer verliehen wurde.
Ludwig Baart überstand den Krieg und lebte bis zu seinem Tod in Wien.
Er war mit Adele Baart verheiratet.
Als Technischer Fachoberinspektor der Landesverteidigung, wurde ihm 1962 die Goldene Medaille für Verdienste um die Republik Österreich und das Goldene Verdienstzeichen der Republik Österreich im Jahr 1974 verliehen.
Ich hoffe Euch gefällt die Gruppe genauso gut wie mir
Freue mich sehr über Eure Beiträge und sende viele Grüße
Dave