Servus,
heute mal wieder ein faszinierender und zugleich trauriger Wehrpass der 2.GebDiv....
Stabsgefreiter Johann Holler, von der Aufkl.Abt. 67.
Ausgezeichnet mit der Ostmedaille.
Johann Holler rückte am 02.12.1938 zur 16./GJR 137 in Lienz ein. Die Kompanie diente als Regiments-Panzerjäger. Hier erhielt Holler seine Grundausbildung und auch die Waffenausbildung an der 7,5 cm PAK. Während der Mobilmachung zum Polenfeldzug wurde Holler, am 28.08.1939 zum Stab/GJR 137 versetzt. Mit ihm nahm er auch am Feldzug in Polen teil. Nach glücklich überstandener Feuerprobe wurde Holler am 01.11.1939 zum Oberschützen befördert. Bereits am 13.12.1939 wurde der Oberschütze Holler wieder zurück zur 16./GJR 137 versetzt, bei ihr verblieb er während der Sicherung der Westgrenze im Winter 1939/40 und nahm auch mit dieser Kompanie am Norwegenfeldzug teil. Vor dem Einsatz in Norwegen wurde Holler am 01.04.1940 noch zum Gefreiten befördert. Den ersten Winter nördlich des Polarkreises verbrachte Holler als Besatzungssoldat zum Küstenschutz in Nordnorwegen. Am 01.12.1940 wurde er zum Obergefreiten befördert.
Am 08.05.1941 erfolgte seine Versetzung zur 4. schw./Radf-Batl. 67, die Aufklärungs-Abteilung der 2.GebDiv. Auf den ersten Blick würde man ein Radfahr-Bataillon nicht mit den Gebirgsjägern in Verbindung bringen, aber gerade die Radfahrer der 2.GebDiv waren sehr beliebt in der Division. An der Eismeerfront zeigten sie immer wieder ihre Schneid und auch den Durchhaltewillen. Der Radfahrerberg am Fischerhals, der 1941 seinen Namen erhielt ist ein Beispiel für den Einsatzwillen der Abteilung.
Mit diesem Radfahr-Bataillon 67 sollte Holler den gesamten Krieg an der Eismeerfront erleben. 1941 sollte der Fischerhalsabschnitt schicksalhaft für die Abteilung sein. Im Verlaufe des Krieges Kämpften die Radfahrer dann als Frontfeuerwehr überall wo es brenzlich wurde. Die Abteilung wurde regelmäßig umbenannt, bis sie schließlich 1943 in Aufkl.Abt. 67 umbenannt wurde. Holler diente aber immer in der 4. schweren Schwadron. Für die Teilnahme am Winterfeldzug 1941/42 wurde dem Obergefreiten Holler am 01.11.1942 die Ostmedaille verliehen. Es ist zu vermuten, dass Holler auch als Feldkoch eingesetzt wurde. Am 01.11.1943 wurde Holler zum Stabsgefreiten befördert. Am 11.09.1944 wurde der Stabsgefreite Holler wieder zurück zur 16./GJR 137 versetzt. Im hohen Norden zieht ein Sturm herauf, die schweren Kämpfe des Oktober 1944 stehen bevor. Die 2.GebDiv muss sich kämpfend nach Norwegen zurückziehen. In Norwegen wird die Division von der Polarfront abgezogen und eiligst in das Reich verlegt.
Der neue Einsatzort soll das Elsaß sein, in dem Amerikanische Verbände den Durchbruch versuchen. Die nach und nach eintreffenden Marschkolonnen der Division werden sofort ins Feld geworfen, dadurch häufen sich sofort die Verluste. Ist es doch für die Männer der 2.GebDiv ein völlig neuer Gegner und eine andere Kampfesweise, welche sie in den letzten 4 Jahren an der Eismeerfront nicht kannten. Hier im Westen verlässte dem Stabsgefreiten Holler das Soldatenglück, der bis dahin den Krieg unbeschadet überstanden hat. Am 23.01.1945 fällt Stabsgefreiter Holler bei Mühlhausen im Elsaß. Er wird auf der Kriegsgräberstätte Bergheim bestattet.
Ein trauriges Schicksal eines Soldaten der 2.GebDiv, übersteht den gesamten Krieg ohne einen Kratzer um dann kurz vor Kriegsende zu fallen.
Beste Grüße
Austria12 (Samuel)