Servus,
hier der kleine Nachlass des Obergefreiten Johann Abs, vom Pi-Zug 10./GJR136
Johann Abs wurde 1908 in Ratingen, Kreis Mettmann in Nordrhein-Westfalen geboren. Das Soldbuch wurde am 14.07.1942 bei der Geb.Jäg.Pion.Ers.Kp.138 in Pettau, Untersteiermark ausgestellt. Diese Kompanie hatte die Aufgabe Gebirgsjäger mit erweitertem Pionierdienst auszubilden. Hier wurde der Jäger Abs auf seinen Einsatz als Pionier in einem Gebirgsjägerregiment ausgebildet. Vermutlich zum Jahreswechsel 1942/43 erfolgte seine Kommandierung zur Fronttruppe. In seinem Falle die 2./Feld.Ers.Btl.91, welche den frontnahen Nachersatz für die 6.GebDiv an der Eismeerfront stellte.
Schlussendlich wurde er dem Pi-Zug der 10./GJR 136 zugeteilt. Mit dieser Kompanie soll er den Rest des Krieges an der Eismeerfront und an der Westfront verbringen. Beim Stellungskrieg an der Eismeerfront bekamen die Pioniere eine große Bedeutung zu, für das errichten der Stellungen, errichten von Minen-und Drahthindernissen war jeder Spezialist gefragt. Am 01.03.1943 wurde Abs zum Gefreiten befördert. Nach seinem zweiten Polarwinter im Hohen Norden erfolgte am 01.07.1944 die Beförderung zum Obergefreiten. Im Herbst 1944 nahm er an den schweren Rückzugsgefechten des II./136 nach Norwegen teil. In Norwegen wurde er der Marschkompanie "Schwab" zugeteilt, mit welcher er die Rückverlegung ins Reich bestritt und eiligst, wie die gesamte 2.GebDiv, Ende Jänner 1945, im Elsass in die Front geworfen wurde.
Gleich zu Beginn des neuen Einsatz wird dass Bataillon in schwere Kämpfe verwickelt, nachdem am 30.01.1945 Jebsheim aufgegeben werden musste, bezieht die Kampfgruppe am Waldrand, westlich Artzenheim eine neue Wiederstanslinie. Hier versuchen die Amerikaner mit Panzer durchzubrechen. Das Offizierskorps des II./GJR 136 erhält empfindliche Verluste. Und auch dem Obergefreiten Abs verlässt hier im Elsass das Soldatenglück, er wird am 31.01.1945 verwundet. Mit 16.02.1945 wird er in das Kriegslazarett 1/509 eingeliefert und am 19.02.1945 mit einem Lazarett-Zug ins Res.Laz. III Regensburg, Teillazarett Oberschule evakuiert, wo er am 21.02.1945 ankommt. In Regensburg erhielt der Obergefreite Abs für seine im Elsass zugezogenen Verwundung, am 08.03.1945 das VWA in schwarz verliehen. Am 20.04.1945 wird Abs aus dem Lazarett entlassen und zum Ersatztruppenteil in Salzburg weitergeleitet. Zuvor erhält er aber 21 Tage Genesungsurlaub in der Lazarettstadt Meran/Südtirol. Es ist zu vermuten, dass der Obergefreite Abs das Kriegsende in Südtirol erlebt.
Wie ich finde ein schöner kleiner Nachlass eines Rheinländers von der 2.GebDiv. Und ein schönes Beispiel, dass in der ursprünglich ostmärkischen Division auch unzählige Soldaten aus dem gesamten Reichsgebiet dienten.
Schöne Grüße
Austria12 (Samuel)