Servus,
heute möchte ich Euch wieder ein interessantes Stück aus meiner Tiroler Heimat vorstellen. Dabei handelt es sich um das Soldbuch des Jägers Paul Walch aus Inzing bei Innsbruck/Tirol. Interessant ist auch, dass ich einen Wehrpass eines anderen Paul Walch aus Inzing habe. Schön wenn man zwei Stücke aus der selben Gemeinde hat, die auf den selben Namen ausgestellt wurden aber es sich um zwei verschiedene Soldaten handelt.
Paul Walch wurde am 07.10.1924 in Inzing geboren. Sein Soldbuch wurde am 04.05.1943 von der Stabsabteilung der 381. (FA) Div. ausgestellt. Diese Feldausbildungsdivision gehörte zur Heeresgruppe A und war zu diesem Zeitpunkt auf der Krim. Ins solchen Feldausbildungsdivisionen wurde, hinter der Front, jungen RAD-Männern zu Soldaten ausgebildet. Paul Walch genoss somit seine Grundausbildung in den weiten Russlands. Hier war er zuerst bei der 13./Jg.Gren.FA.Rgt. 616 und dann bei der 1./Gren.(FA)Rgt. 615 zugeteilt.
Nach erfolgreicher Grundausbildung kam er nun zur offiziell kämpfenden Truppe, der 9.(Radf.)/Gren.Regt.57 der 9.Infanteriedivision. Am südlichen Abschnitt des Kuban-Brückenkopfs kämpfte nun Paul Walch gegen die Rote Armee. Während des schwülen Sommer der Jahres 1943 hatten die deutschen Landser, nicht nur die Sowjets zu fürchten sondern auch ansteckende Krankheiten, welche sich im warmen Klima des Kuban rasch ausbreiteten. Am Kuban steckte sich Paul Walch mit Malaria an.
Aufgrund einer Nasenscheidewandverkrümmung musste der Jäger Walch am 17.09.1943 im Reserve-Lazarett-Innsbruck II, in seiner Tiroler Heimat operiert werden, hier wurde dann auch seine Malariaerkrankung diagnostiziert.
Von nun an zeigte das "Wechselfieber" seine Wirkung. Immer wieder litt Paul Walch an Fiebertagen, welche in Innsbruck und später im Reserve-Lazarett Landeck in Tirol, das Res.-Laz. Landeck ist heute das Bezirkskrankenhaus Zams, in dem ich geboren wurde , behandelt werden mussten. Durch die Malariaerkrankung kam es bei ihm auch zu einer Blutarmut, welche einen geregelten Dienst bei der Wehrmacht unmöglich machte.
Er wurde bei einer Besserung seines Zustandes zu seinem Ersatztruppenteil dem Gren.Ers.Btl. 57 in Siegen kommandiert, hier erlitt er aber am 16.08.1944 einen erneuten Malariaschub und musste im Reserve-Lazarett Siegen, Teillazarett Marienkrankenhaus, erneut für gut einen Monat behandelt werden.
In den letzten Kriegsjahren war somit der Dienst von Paul Wach immer gezeichnet von kurzen Interwallen beim Ersatztruppenteil dann längeren Lazarettaufentalten und dann Genesungsurlaub in der Tiroler Heimat.
Paul Walch überlebte den Krieg, galt aber aufgrund seiner Malariaerkrankung als schwer Kriegsbeschädigt.
Wie ich finde ein interessantes Soldbuch eines Tirolers, der sich in der weite Russlands mit Malaria angesteckt hat. Mich würde interessieren, ob jemand von Euch auch ein vergleichs Stück hat, sonnst denkt man eher bei Malaria an Afrika, Griechenland oder Italien.
Schöne Grüße
Austria12 (Samuel)