Servus,
hier ein weiteres, interessantes Stück meiner Heimatsammlung.
Josef Findenig wurde am 06.04.1916 in Zirl bei Innsbruck geboren. Er leistete seinen Wehrdienst im Bundesheer der 1.Republik als Einjährig Freiwilliger im Tiroler Jägerregiment vom 01.09.1936 bis zum 31.08.1937. Hier wurde er als Einjährig Freiwilliger titular Korporal entlassen. Titulardienstgrade sind eine Österreichische Eigenart. Jede Kompanie hat eine fixe Aufteilung von Dienstgraden, wenn das Soll eines Dienstgrades ausgeschöpft war, konnten Soldaten zwar besonders ausgezeichnete Soldaten befördert werden, erhielten aber nur einen titular Dienstgrad, welcher zwar getragen wurde, aber schlechter Besoldet war als der reguläre Dienstgrad.
Nach dem Anschluss der Ostmark an das Deutsche Reich wurde Josef Findenig vom 26.09.- 06.10.1938 zu einer Übung bei einer Straßenbaukompanie einberufen, hier übte er als Unteroffizier. Auch zum bevorstehenden Polenfeldzug wurde er am 26.08.1939 zur 12./GJR 136 in Landeck einberufen, hier als Oberjäger eingesetzt blieb er aber bei einer Marschkollone in der Heimat. Im Winter 1939/40 begann sich sein zukünftiger Weg abzuzeichnen, der Maturant Findenig wollte Humanmedizin studieren. Mit 05.01.1940 erfolgte seine Versetzung zur Heeres-San-Staffel Straß. Am 10.05.1940 kam er zur 3./Geb.San.Es.Abt.18 und kurz darauf, am 18.05.1940 zur Geb.San.Kp.1/68, dem Hauptverbandplatzzug der 3.GebDiv, welche zu dieser Zeit in Norwegen stand. Nach kurzer Zeit in Norwegen kam er zurück nach Saalfelden zur 1./Geb.San.Ers.Abt.18, und mit 08.05.1941 begann sein Studium an der Universität Innsbruck, hier war er als Med-Student der Studenten-Kompanie der San-Abt. Innsbruck unterstellt. Bereits am 15.10.1940 wurde er als Anwärter der Reserve-Sanitäts-Offiziers-Laufbahn angenommen. Und am 01.06.1941 erfolgte die Beförderung zum San-Feldwebel. In der studienfreien Zeit im Sommer 1942, leistet San-Feldwebel Findenig seine Feldfamulatur im Kriegslazarett VII/528 an der Ostfront. Zum Wintersemester 1942/43 kam er wieder zurück zur Studenten-Kompanie Innsbruck und studierte hier bis Ende 1944. Mitte Dezember 1944 kam der mittlerweile promovierte Fhj-San-Feldwebel Dr. Josef Findenig zur Heeres-San-Staffel Strass und Deutschlandsberg wo er vermutlich auch des Kriegsende erlebte.
Wie ich finde ein Interessanter Nachlass eines Arztes, der den Grundstein seiner Karriere in der Wehrmacht gelegt hat, und während des Krieges zum Mediziner ausgebildet wurde. Ich habe noch einen zweiten, etwas umfangreicheren, Nachlass eines weiteren Tiroler Arztes der während es Krieges in Innsbruck studiert hat, ich werde ihn bei Zeiten auch noch vorstellen.
Schöne Grüße
Austria12 (Samuel)