Servus,
heute möchte ich Euch gerne das umfangreiche Konvolut des Feldunterarzt d.R. Dr. Erich Lechner aus Innsbruck vorstellen. Das Konvolut besteht aus:
x Wehrpass,
x Soldbuch,
x Meldungsbuch der Universität Innsbruck,
x Erkennungskarte, Kennkarte und Reisepass (Nachkrieg)
Erich Lechner wurde am 10.03.1920 in Innsbruck geboren, hier lebte er auch und besuchte das Realgymnasium, welches er mit der Matura abschloss. Am 19.08.1938 wurde er als Freiwilliger im Wehrbezirkskommando Innsbruck gemustert und zur Aushebung, dem II./Geb.Jäg.Rgt.140 in Kufstein zugeteilt. Am 02.12.1938 rückte er zur 10./GJR 140 in Kufstein ein. Die zu dem Zeitpunkt unter der Kommando des Oberleutnant von Ruffin stand, welcher aber vor dem Polenfeldzug von Olt. Mayer abgelöst wurde. (Das GJR 140 ist immer ein Highlight für einen Sammler der 2.GebDiv, da es nur als ein einzelnes Bataillon aufgestellt wurde, und bereits 1939 in das II./GJR 136 umbenannt wurde.)
In Kufstein erhielt Erich Lechner seine Grundausbildung als Gebirgsjäger am K98, MG 34 und der P08. Mit dem II./140 nahm er als Teil des dem GJR 136 zugeteilten Bataillon am Polenfeldzug teil. Nachdem dieser Glücklich überstanden war erfolgte am 01.10.1939 seine Beförderung zum Gefreiten. Nachdem die 2.GebDiv an die Westfront verlegt wurde, verbrachte der Gefreite Lechner den Winter 1939/40 beim "Sitzkrieg" im Raum Hunsrück.
Als das Unternehmen Weserübung im Frühjahr 1940 ins stocken geriet, wurde die 2.GebDiv alarmiert und nach dem Norden verlegt, in Norwegen begann der Vormarsch der ostmärkischen Gebirgsdivision von Drontheim bis Bodö. Nachdem sich die Lage in Norwegen zu Gunsten des Deutschen Reiches gewendet hat, verblieb die 2.GebDiv in Nordnorwegen zum Küstenschutz. Im ersten Polarwinter im hohen Norden wurde er am 01.10.1940 zur 9./GJR 136 versetzt und am 01.11.1940 zum Obergefreiten befördert.
Das Jahr 1941 brachte einiges neue für den Obergefreiten Lechner, mit 11.04.1941 schied er aus der fechtenden Truppe aus und setzte seinen Kurs Richtung Heimat. Am 21.04.1941 kam er bei der 3./Geb.San.Ers.Abt.18 an, hier sollte er eine Vorbereitung auf seinen weiteren Lebensweg bekommen, dem Medizinstudium im Auftrag der Wehrmacht.
Mit 01.05.1941 begann sein Dienst bei der Studenten-Kompanie der San.Abt. Innsbruck. Am 01.06.1941 erfolgte seine Beförderung zum San-Unteroffizier und bereits am 01.07.1941 zum San-Feldwebel. Vom 01.08.1943 bis zum 01.11.1943 leistete er eine Feldfamulatur bei der Geb.San.Kp.2/91, dem Hauptverbandplatzzug der 6.GebDiv. Die 6.GebDiv stand zu diesem Zeitpunkt bereits das zweite Jahr Seite an Seite mit der 2.GebDiv an der Eismeerfront. Hier leistete er seinen Samariterdienst an seinen Kameraden, welche zum Teil sicher schon mit ihm in Polen und Norwegen dabei waren. Durch die 6.GebDiv wurde er auch am 01.11.1943 zum Fahnenjunker d.R. ernannt. Im Anschluss kam er wieder zurück nach Innsbruck, wo er sein Studium fortsetzte. Mit 15.04.1944 wurde er der 2./San.Offz.Erg.Abt. Innsbruck zugeteilt, hier wurde er am 01.09.1944 zum Feldunterarzt d.R. ernannt. Es ist anzunehmen, dass Feldunterarzt Lechner das Kriegsende als Student in Innsbruck erlebt hat. Hier setzte er sein Studium fort und schloss dies am 14.03.1946 ab.
Nach dem Krieg machte Dr. Lechner eine Ausbildung zum Facharzt.
Ich hoffe Euch sagt dieses umfangreiche Konvolut auch so zu wie mir.
Schöne Grüße aus Tirol
Austria12