Servus,
heute möchte ich Euch gerne einen interessanten Wehrpass vom Geb.Pi.Btl.82, der 2.GebDiv vorstellen.
Obergefreiter Josef Georg Gasser, von der 1./Geb.Pi.Btl.82
Josef Georg Gasser wurde am 18.09.1912 in Kufstein/Tirol geboren. Er erlernte das Handwerk des Automechanikers und Schlossers. Zusammen mit seinem Vater betrieb er eine Autowerkstatt in Kufstein.
Josef Gasser rückte am 27.05.1940 zur Pz.Jäger.Ers.Komp.136 in Innsbruck ein. Hier erhielt er seine Ausbildung am Gewehr k98 und der PaK 3,7cm. Diese Kompanie war zuständig, den Nachersatz für die Panzerjägerkompanien der Gebirgsjäger-Regimente auszubilden. Aufgrund seines Zivilberufes, erhielt er auch die Möglichkeit den Wehrmachts-Führerschein der Klasse 2 und 3 zu machen. Ebenso wurde er als Motorenschlosser geschult.
Nach der Grund-und Spezialausbildung wurde er zur Fronttruppe versetzt. Mit 17.01.1941 kam er zur 1./Geb.Pi.Btl.82, welche als Teil der 2.GebDiv zum Küstenschutz in Nordnorwegen eingesetzt war. Am 01.06.1941 wurde Josef Gasser zum Gefreiten befördert. Mit dem Anlaufen des Unternehmens Barbarossa, hohlte auch die 2.GebDiv zum Schlag auf die Sowjetunion aus. Zuerst musste aber von Norwegen aus das Verbündete finnische Gebiet von Petsamo besetzt werden, und somit griff das Gebirgskorps Norwegen, mit einer Woche Verspätung, erst am 29.06.1941 die sowjetischen Stellungen ostwärts Petsamo an.
Nach ersten Erfolgen, fror die Front im Hohen Norden, im September 1941, ein. Ein Brückenkopf ostwärts des Fluss Liza wurde gehalten, und hier begann man mit dem Ausbau von Kampfstützpunkten, die rundum zu Verteidigen sind. Gerade an der Eismeerfront kam den Pionieren eine wichtige Aufgabe zu, neben dem infanteristischen Kampf waren sie für den Bau der Unterstände, Stellungen, Draht-und Minensperren ein wichtiger Faktor für das halten dieses Frontabschnittes, nördlich des Polarkreises.
Im Winter wurden die Pioniere auch in Holzschlägerungkommandos eingesetzt, die Feuerholz und Bauholz für den Unterkunfts-und Stellungbau besorgten.
Nach dem ersten Polarwinter und überstandener Zerreißprobe im Mai 1942, erfolgte für Josef Gasser am 01.09.1942 die Beförderung zum Obergefreiten. Am 08.11.1942 wurde ihm die Ostmedaille verliehen. Während seiner Zeit an der Eismeerfront besuchte er auch einen Granatwerfer-Lehrgang und erhielt die Eignung zum Werferführer. Während seines vierten Polarwinter wurde Obergefreiter Gasser am 11.02.1944 mit dem KVK 2.Klasse mit Schwerter ausgezeichnet.
Laut Gefechtskallender schied er mit 27.05.1944 aus der fechtenden Truppe aus, und wurde aber erst mit 02.09.1944 der Gen.Kp./Geb.Pi.Ers.u.Ausb.Btl.82 in Salzburg zugeteilt. Zuerst musste er vom 01.07. bis 24.08.1944 im Reserve-Lazarett Wörgl, wegen einem Augenleiden behandelt werden. Für ihn war somit keine weitere Frontverwendung mehr möglich, und er verbrachte bis Kriegsende bei verschiedenen Geb.Pi.Ers. Einheiten im Wehrkreis XVIII.
Vom 17.02. bis zum 17.03.1945 besuchte er einen Heeresbergführer-Lehrgang an der Heeres-Hochgebirgsschule in Fulpmes.
Trotz dem Manko, dass das Passfoto fehlt, ist es ein interessanter Wehrpass mit einiges an Geschichte. Auch der kleine Fehler, der in der Schreibstube der Kompanie passiert ist, macht den Wehrpass schon recht interessant.
Schöne Grüße
Austria12 (Samuel)