Servus,
heute mal ein Wehrpass und Ausmusterungsschein von der 3.GebDiv....
Oberjäger Franz Schneeberger, von der 2./GJR 139, 3.GebDiv.
Franz Schneeberger diente bereits kurz im Bundesheer der 1.Republik. Nach dem Anschluss wurde Franz Schneeberger zweimal zu Reserveübungen Einberufen, einmal bei der 7./GAR 112 und einmal bei der 3./Erg.Fsp.N 33, hier erhielt er seine Ausbildung als Fernsprecher und Funker. Vor dem Polenfeldzug erhielt auch Franz Schneeberger seine Mobilmachung und er rückte am 28.08.1939 bei der 14.(schw.)/GJR 138 in Admont ein. Mit dem GJR 138, im Verband der 3.GebDiv nahm er am Feldzug in Polen teil. Nach überstandenem Polenfeldzug wurde Schneeberger am 01.10.1939 zum Oberschützen befördert.
Das Jahr 1940 sollte für die 3.GebDiv ein schicksalhaftes werden. Sie war die erste Gebirgsdivision die im Rahmen des Unternehmen Weserübung an der Besetzung Norwegens teilnahm. Das Schwesterregiment 139 focht in Narvik, während das GJR 138 harte Kämpfe in Mittelnorwegen zu bestreiten hatte. Nach der Kapitulation Norwegens und dem Rückzug des Alliierten Expeditionskorps verblieb die Division zum Küstenschutz in Nordnorwegen. Am 18.07.1940 wurde Oberschütze Schneeberger zur 2./GJR 139 versetzt. Während des ersten Polarwinter im hohen Norden wurde er mit 01.01.1941 zum Gefreiten befördert.
Ab dem 29.06.1941 nahm der Gefreite Schneeberger, zusammen mit seiner Division, am Angriff auf die Sowjetunion teil. Hierbei hatte die 3.GebDiv den Kampfabschnitt südlich der 2.GebDiv. Bis Juli 1941 konnte die Titowka überschritten werden und es wurde die Liza erreicht. Der 3.GebDiv gelang es auch einen Brückenkopf über die Liza zu schlagen, welcher aber unter massiven Angriffen stand, so dass dieser nicht lange zu halten war. Am 01.08.1941 wurde der Gefreite Schneeberger durch einen Granatsplitter am linken Unterschenkel verwundet. Diese Verwundung führte zu einem Lazarettaufentalt, von dem er erst am 13.01.1942 wieder zur Fronttruppe gelangte. Während seinem Lazarettaufentalt ist aber einiges passiert, am 01.10.1941 erhielt es die Beförderung zum Obergefreiten, am 01.11.1941 wurde ihm das ISA in silber und am 09.11.1941 das EK 2 verliehen. Am 24.12.1941 erhielt er das VWA in schwarz. In der Zwischenzeit ist auch die 3.GebDiv aus dem Gebirgskorps Norwegen ausgeschieden, doch das GJR 139 verblieb am Eismeer und wurde der frisch eingetroffenen 6.GebDiv unterstellt. Der Krieg an der Eismeerfront hatte sich mittlerweile gewandelt, aus der ursprünglichen Offensiven gegen Murmansk ist nun ein harter Stellungskrieg in der Tundra geworden. Im Mai 1942 versuchten die Sowjets eine großangelegte Gegenoffensive, welche als Blutmai 1942 in die Geschichte einging. Am 10.05.1942 traf den Obergefreiten Schneeberger die brutale Härte des Krieges, durch einen Kopfschuss mit Gehirnverletzung wurde er sehr schwer Verwundet. Trotz der äußerst schwierigen Bedingungen für die Verwundetenversorgung überlebte Franz Schneeberger seine Verwundung. Doch aufgrund der schwere der Verwundung musste er bis zum 23.07.1942 im hohen Norden behandelt werden, da eine Transportunfähigkeit bestand. Im Lazarett wurde ihm am 22.06.1942 das VWA in silber verliehen. Ab dem 24.07.1942 war er dem I.Ers.Btl./GJER 139 in Klagenfurt zugeteilt, wobei aber zu vermuten ist, dass er die meiste Zeit in diversen Lazaretten behandelt wurde und in seiner Stammeinheit kaum Dienst versehen hat. Am 15.10.1942 wurde ihm die Ostmedaille verliehen und mit 01.02.1943 wurde Franz Schneeberger noch zum Oberjäger befördert. Das letzte Jahr seines Dienstes gehörte er der Heeres-Entlassungsstelle 4/XVIII an. Von welcher er auch am 18.02.1944 als "völlig untauglich zum Dienst in der Wehrmacht", als landwirtschaftlicher Arbeiter, in seine steirische Heimat entlassen wurde.
Ich hoffe Euch sagt dieser Wehrpass auch zu.
Schöne Grüße aus Tirol
Austria12