Servus,
hier ein Soldbuch vom Gebirgs-Artillerie-Regiment 111, 2.GebDiv.
Das Soldbuch gehörte dem Gefreiten Karl Lercher, von der 3. und 11.Batterie des GAR 111 diente.
Karl Lercher wurde am 06.09.1910 in Mautern, Steiermark geboren. Er arbeitete als Bergmann. Karl Lechner wurde erst recht spät einberufen. Das Soldbuch wurde am 14.07.1943 von der Stamm Battr./ I.Geb./Art.Ers.u.Ausb.Rgt 112 in Solbad Hall ausgestellt. In der Tiroler Salzstadt Hall erhielt er seine Grundausbildung zum Gebirgsartillerist. Mit Herbst 1943 wir er vermutlich zur Fronttruppe versetzt worden sein. Mit dem Marschbataillon z.b.V. 216 ging es für ihn in den Hohen Norden. Kurz danach wurde er am 17.09.1943 in das Kriegslazarett 3/677 Abteilung III, in Oulu, Finnland eingeliefert. Nach der Krankennachweisnummer 24 war er wegen "Andere nichtvenerische Erkrankungen der Harn-und Geschlechtsorgane" in Behandlung. Mit 02.10.1943 ging er als Genesener zurück zur Truppe. In seinem Fall kam er zur 3./GAR 111, welche am nördlichsten Abschnitt der Ostfront in harten Stellungskämpfen westlich Murmansk lag. Während des ersten Polarwinters wurde der Kanonier Lercher am 01.03.1944 zum Oberkanonier befördert. Am 01.08.1944 wurde er zum Gefreiten befördert.
Als im Oktober 1944 die sowjetischen Truppen zur Großoffensive an der Eismeerfront ausholten, nahm der Gefreite Lercher bei den Rückzugsgefechten nach Norwegen teil. Während dieser Zeit muss er auch zur 11.Batterie des GAR 111 versetzt worden sein.
Von Norwegen aus wurde die 2.GebDiv im Eiltransport in das Reich verlegt, mit neuen Waffen ausgerüstet und eilig an die Westfront in das Elsass verlegt. Ab Ende Jänner lag die Division in schwersten Abwehrkämpfen gegen amerikanische und französische Verbände. Ende Februar rückten die amerikanischen Truppen, ausgehend vom Saar-Brückenkopf, bis zum Rhein vor. Die amerikanische 94th Infantry Division nimmt die Stadt Trier ein. Auf deutscher Seite wird ein Gegenangriff forciert (2.GebDiv und 6-SS-GebDiv "Nord"), um die Stadt zurück zu erobern. Durch den überlegenen Feind ist dies nicht mehr möglich, die Stellungen konnten aber bis März 1945 gehalten werden. Hier erlitt die 2.GebDiv große Verluste. Für seinen Einsatz im Westen erhielt der Gefreite Lercher am 30.03.1945 das EK2 verliehen.
Die Reste der 2.GebDiv zog sich über den Rhein und Württemberg bis nach Kössen in Tirol zurück, wo sie kapitulierten.
Ein Interessantes Soldbuch eines Artilleristen der 2.GebDiv.
Schöne Grüße
Austria12